Zehn Fakten

So ticken die Absolventen 2012

23.05.2012
Sie wollen weniger arbeiten und mehr verdienen. Sie wollen direkt in den Job einsteigen und nicht über den Umweg Traineeprogramm.
Direkteinstieg vor Traineeprogramm, das ist eine Präferenz von angehenden Informatikern.
Direkteinstieg vor Traineeprogramm, das ist eine Präferenz von angehenden Informatikern.
Foto: WavebreakmediaMicro/Fotolia.com

Jedes Jahr befragt das Berliner Personal-Marketing-Institut Trendence examensnahe Studenten aus der ganzen Republik. Heuer haben über 36.000 Befragte mitgemacht, darunter 7022 Informatikstudenten. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Unternehmen für sie als Arbeitgeber besonders attraktiv sind ( mehr dazu hier: Deutschlands beliebteste IT-Arbeitgeber 2012). Daneben konnten sich die Studenten zu ihren Erwartungen an Karriere und Beruf äußern. Hier die wichtigsten zehn Ergebnisse auf einen Blick:

  1. Weniger Arbeit, mehr Gehalt: Absolventen erwarten bei immer weniger Wochenarbeitszeit ein immer höheres Gehalt. So stellen Sie sich mittleweile ein Einstiegsgehalt von 45.000 Euro im Jahr vor. Dieser Trend setzt sich bei Studierenden in den Bereichen IT-, Business- und Engineering gleichermaßen fort.

  2. Lieber Dirigent als Orchester: Immer mehr Befragte möchten lieber Führungsaufgaben übernehmen als Verantwortung im Team zu teilen. Dieser Anspruch zeigt sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

  3. Nix mit Generation global: Langfristig zeichnet sich ab, dass immer mehr Absolventen in ihrer Region arbeiten möchten statt dort, wo sie die besten beruflichen Chancen haben. Auch die Bereitschaft, Erfahrungen im Ausland zu sammeln, nimmt ab.

  4. Von der Uni direkt in den Job: Immer mehr Studierende präferieren einen Direkteinstieg bei ihrem ersten Arbeitgeber gegenüber einem Trainee-Programm.

  5. Autos im Aufwind: Die Automobilbranche legt 2012 als möglicher Arbeitgeber bei den Studierenden in IT, Business und Engineering zu. Autobauer und Zulieferer gewinnen gleichermaßen.

  6. Branchentrend Business: Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer und Banken gehören zu den diesjährigen Verlierern im Business-Ranking. Kein Unternehmen dieser Branchen schafft es in die Top 10.

  7. Branchentrend Handel und Konsum: Konsumgüterhersteller und Händler verlieren aus Sicht der Studierenden an Attraktivität. Im Zuge der Finanzkrise 2009 hatte die Branche noch von der Schwäche der Exportbranche profitieren können.

  8. Energiewende: Fukushima und die politischen Folgen haben sich recht unterschiedlich auf die Arbeitgeberattraktivität von Energieunternehmen ausgewirkt. Während E.on und Areva unter Ingenieuren deutlich verlieren, kann sich RWE behaupten. Die "Erneuerbaren" profitieren nicht nennenswert von der Entwicklung.

  9. Industrie im Kommen. "Klassische" Industrieunternehmen wie BASF oder Bosch sind weiter im Aufwind.

  10. Branchentrend IT: Microsoft kann den größten Zugewinn erzielen und überholt SAP. IBM muss hingegen deutliche Verluste hinnehmen. "Branchenfremde" Unternehmen wie Automobilkonzerne und Berater drängen mit zunehmendem Erfolg in den Markt und machen klassischen IT-Unternehmen Konkurrenz.