Die Zahl der Kunden und Kanäle steigt, der Ruf nach neuen Services und geschäftskritischen Anwendungen wird lauter. Wie IT-Chefs hier mit einer offenen und hochflexiblen Cloud-Plattform punkten, zeigt ein Webcast der Computerwoche.
Denn IT-Infrastruktur heißt heute Multi-Cloud. Andreas Neier, Sr. TechSales IaaS - Cloud Architect bei IBM, und Christian Ferber, Lead Systems Engineer Clud Management bei VMware Global, zeigen, wie IT-Chefs mit VMware Workloads mehr aus der IBM Cloud herausholen. Stichworte sind IT-Self-Service-Portale, Automatisierung und partielle Erweiterungen. Ziel ist immer, Anwendern, Nutzern und Kunden neue Ressourcen schnell bereitstellen zu können.
Fachjournalist Detelf Korus von der Computerwoche moderiert den Webcast und stellt zunächst einmal fest: "Infrastrukturen schnell auf die IBM Cloud zu erweitern, ist nicht ganz ohne." Ferber nickt. In der Praxis liegen die schwierigsten Herausforderungen seiner Erfahrung nach darin, dass die bestehenden Anwendungen "unterschiedlich gestrickt sind". Darin schließt sich die Frage an, welche dieser Anwendungen in die Cloud verlagert werden und wie man das am effektivsten macht.
Neier ergänzt mit einem Blick in die Zukunft: "Viele Kunden werden unterschiedliche Clouds haben und brauchen dafür eine konsistente Infrastruktur." Hier bilde VMware einen gewissen Standard, dafür, wie die Lösungskonstrukte auch in der IBM Cloud bereitgestellt werden können. Konsistent heißt zum Beispiel, dass der Betrieb über die gleichen Tools erfolgt - vergleichbar mit einem Autofahrer, der gar nicht merken soll, ob er einen Benziner oder ein E-Fahrzeug lenkt.
"Legacys werden noch mehr als die nächsten zehn Jahre existieren"
Doch trotz des Wandels von Waterfall über agile bis DevOps und allen Veränderungen in den Deployment-Services stellt der IBM-Manager klar: "Legacys werden noch mehr als die nächsten zehn Jahre existieren. Und da sind teilweise die Entwickler gar nicht mehr da, die das gebaut haben." Es geht nun darum, diese beiden Welten zu vermischen. Für ihn beginnt die Entscheidung immer mit der Frage: "Was will ich erreichen?" Dabei zeigen sich unterschiedlichste Use Cases, von Kapazitätserweiterung und Data Center Konsolidierung über Compliance/Security bis zu Disaster Recovery und mehr. Ferber beobachtet, dass viele Anwender zunächst einmal die Daten klassifizieren, also klären müssen, welche Daten in welche Cloud dürfen. Sein Tipp: "Gleich die richtigen Fachabteilungen und die Rechtsabteilung einbeziehen!"
Doch wie sehen das die Anwender in der Praxis? Moderator Korus startet eine Umfrage unter den Zuschauern des Webcasts. Er will wissen, wo sie die größten Herausforderungen beim Betrieb von VMware-Workloads bei einem Service-Provider in der Cloud erkennen. Die Befragten sind sich weitgehend einig: rund zwei von Dreien (65 Prozent) nennen die Kosten. Es folgen die (regionale) Verfügbarkeit mit 37 Prozent und Betrieb/Management an sich mit 26 Prozent der Stimmen.
Neier führt als praktisches Beispiel die Firma Osram an. Das Unternehmen hat an einem Wochenende 270 VMs in die Cloud Environment verlagert. Dabei kam zum Beispiel Zerto als Migrationstool zum Einsatz. Ein weiteres Beispiel ist eine niederländische Bank. Diese bewegte sich in einem Colocation Rechenzentrum und wollten da heraus. "Wir haben im ersten Schritt ein Rehosting betrieben und in anderthalb Jahren 2.700 Anwendungen verlagert", berichtet Neier. Danach wurde konsolidiert, so dass die Bank nun Kosten spart.
Es geht in Richtung Software defined Data Center
Konsistente Software-Infrastruktur folgt für Ferber dem Ansatz Software defined Networkings und Software-definierten Storages. "Aber so weit sind die meisten Kunden noch nicht und müssen das auch nicht sein", betont er. Eine Lösung namens Hybrid Cloud Extension (HCX) schlägt die Brücke vom On premise Rechenzentrum zur IBM Cloud. Der konsistente Betrieb einer IBM Hybrid Cloud umfasst acht Aspekte, von Performance über Kosten bis Workload Balancing und dem Management von Storage, Netzwerk und Kapazität. "Man muss in der Lage sein, die Dienste möglichst leicht in beiden Umgebungen bereitzustellen, das berührt das Thema Automatisierung", führt er aus.
Ferber demonstriert, wie ein Self-Service-Ansatz in der Praxis aussieht. Nach der Anmeldung wird der Nutzer zu seinem Katalog geleitet, wo er Services buchen und einen Request starten kann. Er wählt aus, welche Betriebssystemgrößen und -typen er braucht, und wo der Service ausgeführt werden soll. "Der Benutzer ist dann auch in der Lage, diese Services zu verwalten, also den Lifecycle zu managen", erklärt Ferber, "hier wird viel mit Plug-Ins gearbeitet." Er schließt: "Es soll so einfach wie möglich sein!"