Gehaltspolitik

So funktioniert ein faires Vergütungsmanagement

07.08.2023
Von 
Frederik Goergen ist Vice President Central and Eastern Europe bei Visier.
Transparente Gehaltsstrukturen und eine geschlechtergerechte Bezahlung sind wichtige Säulen, um die Vergütung objektiv und fair zu gestalten. Wir zeigen, worauf es noch ankommt.
Faire Vergütung ist wichtig für den Erfolg und die Attraktivität eines Unternehmens.
Faire Vergütung ist wichtig für den Erfolg und die Attraktivität eines Unternehmens.
Foto: Yeexin Richelle - shutterstock.com

Angesichts steigender Lebenshaltungskosten und der Inflation fordern viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Unterstützung durch ihre Arbeitgeber, vor allem in Form von Gehaltsanpassungen. Eine Forderung aus Gewerkschaftskreisen mit Nachdruck, wie man in den Tarifverhandlungen von Bahn- und Krankenhauspersonal beobachten konnte.

Auch im Handel, in der Industrie und im öffentlichen Dienst werden die Stimmen lauter, Warnstreiks unterstreichen die Dringlichkeit des Themas. Wie aber können Unternehmen - mit Blick auf eine angespannte Wirtschaftslage - die richtige Balance finden zwischen der Kontrolle über ihre eigenen Kosten und der Berücksichtigung von Forderungen der Belegschaft, die es möglichst zufrieden zu halten gilt?

Faires Vergütungsmanagement steigert Mitarbeitermotivation

Faire Vergütung ist wichtig für den Erfolg und die Attraktivität eines Unternehmens. Sie trägt nicht nur dazu bei, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen, zu binden und langfristig zu motivieren, sondern steigert auch nachhaltig die Zufriedenheit der Belegschaft. In einer Zeit, in der der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte immer intensiver wird und die Erwartungen der Angestellten an ihre Vergütung steigen, ist ein transparentes, gerechtes und effektives Vergütungssystem daher unerlässlich.

Haben Angestellte das Gefühl, angemessen für ihre Arbeit entlohnt zu werden, steigert dies ihre Zufriedenheit und ihre Identifikation mit dem Unternehmen. Eine faire Vergütung kann zudem dazu beitragen, das Vertrauen und das Engagement der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu stärken, was sich positiv auf die Leistungsbereitschaft und die Produktivität auswirkt.

Arbeitgeber profitieren von Diversity

Darüber hinaus ist ein faires Vergütungsmanagement ein wichtiger Bestandteil einer inklusiven Unternehmenskultur. Die Förderung von Chancengleichheit und Diversity ist nicht nur ein ethisches Gebot, sondern auch ein Erfolgsfaktor für Unternehmen, die von vielfältigen Teams und einem breiten Erfahrungsschatz profitieren.

Auch um Talente zu gewinnen und diese langfristig an sich zu binden, ist ein gerechte Vergütung von großer Bedeutung. In einem Arbeitsmarkt, der von einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften geprägt ist, sind Unternehmen mit attraktiven Vergütungsstrukturen und transparenten Praktiken also klar im Vorteil.

Über Geld spricht man nicht! Oder doch?

In der Vergangenheit galt es als ungeschriebenes Gesetz, dass über Geld nicht gesprochen wird. Doch in jüngster Zeit gerät das Tabu zunehmend ins Wanken. Insbesondere die Generation Z, fordert mehr Transparenz in Bezug auf Gehaltsstrukturen. Angesichts dieser Entwicklung sollten Unternehmen die Forderungen also nicht länger ignorieren.

Ein wichtiger Schritt hin zu mehr Gehaltstransparenz ist es, schon im Bewerbungsprozess konkrete Gehaltsangaben zu machen. Denn Transparenz bereits in diesem frühen Stadium schafft Vertrauen und eine Win-win-Situation: HR-Verantwortliche können sicher sein, dass die zu besetzenden Positionen innerhalb ihres geplanten Budgets bleiben, während Jobsuchende gezielt auf Stellenangebote reagieren können, die ihren Gehaltsvorstellungen entsprechen.

Vor allem junge Mitarbeiter erwarten Gehaltstransparenz

Insbesondere junge Berufstätige tauschen sich vermehrt über ihre Gehälter aus - auch in den sozialen Medien. Eine strenge Geheimhaltung oder deutliche Gehaltsunterschiede innerhalb derselben Jobebene können daher zu Unzufriedenheit unter den Mitarbeitenden führen. Indem Unternehmen das Tabu brechen und Gehaltsstrukturen von Anfang an offen kommunizieren, signalisieren sie, dass sie nichts zu verbergen haben.

Und auch Arbeitgebern bieten sich durch Gehaltstransparenz vielfältige Vorteile. Durch Zugang zu Gehaltsdaten und Einsicht in das Fluktuationsverhalten der Beschäftigten können Personalverantwortliche Gehälter besser vergleichen und ein besseres Verständnis dafür entwickeln, wie ihre Belegschaft entlohnt wird. Darüber hinaus können sie nachvollziehbare Leistungskriterien erstellen und kommunizieren, Unterbezahlungen aufdecken, bevor Mitarbeiter aus diesem Grund kündigen, oder Überbezahlungen vermeiden.

Detailliertes Wissen über die gewachsenen Gehaltsstrukturen im Unternehmen liefert zudem wertvolle Einsichten für die Unternehmensführung und weitere Personalplanung. Um den Überblick zu erlangen und zu behalten, ist deshalb ein konsequentes und idealerweise automatisiertes Gehaltsmonitoring notwendig. Eine optimal auf diese Zwecke abgestimmte Software kann hier die Lösung sein.

Software sorgt für Transparenz

Ein datengesteuertes Vergütungsmanagement - unterstützt durch Personalanalysen - kann Personalverantwortlichen dabei helfen, Gehälter und Vergütungen so zu optimieren, dass sie dem Beitrag der Mitarbeitenden entsprechen und gleichzeitig die finanzielle Nachhaltigkeit ihres Unternehmens gewährleisten. Eine moderne und leistungsstarke Softwarelösung kann hier ein Tool für ein faires und effektives Vergütungsmanagement darstellen.

Eine detaillierte und umfangreiche Personaldatenbasis, wie People Analytics sie bietet, ermöglicht es Unternehmen, umfangreiche HR-Analysen durchzuführen und daraus wertvolle Erkenntnisse über das Verhalten, die Leistung und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu gewinnen.

Klare und meßbare Kriterien festlegen

Zusätzlich bietet eine passende Software den Unternehmen die Möglichkeit, umfassende Gehaltsanalysen und Benchmarking-Studien durchzuführen, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Vergütungsstrukturen zu überprüfen. Mithilfe einer solchen Lösung können Unternehmen Gehaltsunterschiede aufgrund von Geschlecht, Ethnizität oder anderen nicht leistungsbezogenen Faktoren identifizieren und so gezielte Maßnahmen zur Förderung der Gleichberechtigung ergreifen.

Zusätzlich lassen sich mit einer sinnvollen Softwarelösung Vergütungssysteme integrieren. Damit können Personalverantwortliche klare und messbare Leistungskriterien festlegen, um eine objektive Evaluierung der Mitarbeiterleistung zu ermöglichen. Durch regelmäßige Leistungsbewertungen und Feedbackgespräche können Angestellte dann gezielt gefördert und motiviert werden.

Auch im Hinblick auf Kommunikation und Transparenz im Vergütungsmanagement kann HR-Software Unternehmen unterstützen. Mitarbeitende erhalten ungetrübte Einblicke in die Gehaltsstrukturen und können nachvollziehen, wie ihre Vergütung berechnet wird.

Faire Vergütungspraktik fördert positive Firmenkultur

Durch den Einsatz moderner Tools und den Fokus auf Transparenz und Fairness können Unternehmen eine Arbeitsumgebung schaffen, in der sich Mitarbeiter geschätzt und gerecht behandelt fühlen. Mithilfe umfassender Datenanalysen und gezielter Maßnahmen können Personalverantwortliche fundierte Entscheidungen treffen und sicherstellen, dass ihre Vergütungspraktiken den Bedürfnissen ihrer Angestellten gerecht werden und eine positive Unternehmenskultur fördern. Aus diesem Grund sollte ein faires Vergütungsmanagement wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmensstrategie sein.

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