Open Source im Ranking vorn

So denken Entwickler über neue Technologien

13.03.2023
Von Redaktion Computerwoche
StackOverflow wollte von seiner Entwickler-Zielgruppe wissen, welche Technologietrends diese für wichtig hält. Weit vorne rangiert – wenig überraschend – Open Source.
Open-Source-Technologien üben eine enorme Anziehungskraft auf Entwickler aus. Sie ermöglichen uneingeschränkte Zusammenarbeit und Lernen anhand von "Standardtechnologien".
Open-Source-Technologien üben eine enorme Anziehungskraft auf Entwickler aus. Sie ermöglichen uneingeschränkte Zusammenarbeit und Lernen anhand von "Standardtechnologien".
Foto: microstock3D - shutterstock.com

"Open Source ist eindeutig als Nordstern gegenüber allen anderen Technologien positioniert", heißt es im Blog von StackOverflow. Andere Technologien wie Blockchain oder KI bestimmten vielleicht die Schlagzeilen, aber in den Augen der Devs und Technologieexperten reihen sie sich lediglich in eine Vielzahl anderer Themen ein.

Auf einer Skala von Null (experimentelles Stadium) bis Zehn (absolut bewährte Technologie) liegt Open Source mit 6,9 Zählern an der Spitze. Auf den Plätzen folgen Cloud Computing (6,5) und maschinelles Lernen (5,9). Am schlechtesten schneiden Quanten Computing (3,7), Nanotechnologie (4,5) und Low Code/No Code (4,6) ab.

Diese Technologien halten Softwareentwickler für wichtig und aussichtsreich (rechts die Indexpunkte):

Open Source

6,9

Cloud Computing

6,5

Machine Learning

5,9

Robotics

5,7

Internet of things (IoT)

5,7

3D-Druck

5,6

Serverless Computing

5,5

Natural Language Processing

5,5

Biometrie

5,4

Rapid Prototyping Tools

5,3

KI-unterstützte Technologien

5,1

Realtime-3D

4,9

Nachhaltige Technologien

4,9

Technologien für mehr Datenschutz

4,9

Augmented/Virtual Reality

4,8

Vektor-Datenbanken

4,8

Blockchain

4,8

InnerSources-Ansätze

4,7

Low Code/No Code

4,6

Nanotechnologie

4,5

Quanten-Computing

3,7

Die Devs gaben nicht nur Antworten auf die Frage, welche Technologie sie für wichtig und aussichtsreich halten, sondern auch, welche sie als verdienstvoll und sympathisch ansehen. Am positivsten wurde erneut Open Source bewertet (7,2), gefolgt von nachhaltigen Technologien (6,6) und maschinellem Lernen (6,5). Ganz hinten im Ranking finden sich Low Code/No Code, InnerSource und Blockchain mit jeweils 5,3 Punkten.

Die Autoren des Beitrags schreiben, sie hätten Low Code durchaus am hinteren Ende des Rankings erwartet, da diese Technologie eine Bedrohung für bestimmte Entwicklerkarrieren bedeuten könnte. Dass aber KI (6,2) nicht weit unten gerankt wurde, habe sie überrascht. Vermutlich hänge das damit zusammen, dass Entwickler KI besser verstünden als Journalisten oder Analysten. Sie wüssten, welches Bedrohungspotenzial wirklich davon ausgehe und welche Chancen Machine Learning und KI als unterstützende Technologien für Wissensarbeiter bieten könnten.

Die "Liebe zur Zusammenarbeit" eint Entwickler

Warum Open Source unangefochten an der Spitze steht, ist für die Autoren von StackOverflow klar: Die "Liebe zur Zusammenarbeit" treibt demnach die weltweite Entwickler-Community. Jeder vierte Dev habe in einer Umfrage angegeben, es sei die Zusammenarbeit, die Mitarbeitende an ein Unternehmen binde. Und 27 Prozent gaben zu Protokoll, dass die Mitarbeit an einem Open-Source-Projekt bei der Arbeit einen Job attraktiver mache.

Open Source sei für Entwickler zudem "eine Plattform zum Lernen" - anders als proprietäre Software und Programmiersprachen. "Lernen ist das Rückgrat des Programmierens", so die Autoren. Beispielsweise sei die Open-Source-Programmiersprache Python zuletzt eines der "Top-Tags für Fragen" gewesen. Wurden diese beantwortet, sei das gleichbedeutend mit greifbaren Lernerfolgen gewesen.

Immer mehr Tech-Talente, egal ob sie traditionelle Bildungswege durchlaufen oder Online-Lernmodule absolvieren, betreten mit Kenntnissen von Open-Source-Technologien und manchmal auch von Open-Source-Plattformen die Arbeitswelt. "Open-Source beseitigt Reibungsverluste im Lernprozess von Entwicklern, und was kann man daran nicht lieben?", so die rhetorische Frage der Autoren. (hv)