Kooperationen mit Pure und Dell

Snowflake goes On-Prem

19.05.2022
Von 
Andy Patrizio arbeitet als freier Journalist für die Network World.
Snowflake wird seine Data-Cloud-Technologie künftig auch auf Speichersystemen von Pure Storage für den On-Premises-Betrieb anbieten. Mit Dell hat der Softwareanbieter eine ähnliche Vereinbarung getroffen.
Mit seiner Data Cloud will Snowflake Kunden ermöglichen, ihr eigenes Daten-Ökosystem aufzubauen, das verschiedene Standorte und Cloud-Umgebungen einbezieht sowie eine Reihe unterschiedlicher Daten-Workloads unterstützt.
Mit seiner Data Cloud will Snowflake Kunden ermöglichen, ihr eigenes Daten-Ökosystem aufzubauen, das verschiedene Standorte und Cloud-Umgebungen einbezieht sowie eine Reihe unterschiedlicher Daten-Workloads unterstützt.
Foto: Sundry Photography - shutterstock.com

Im Rahmen der Partnerschaft wird die Compute-Engine Snowflake Data Cloud auf das Datei- und Objekt-Storagesystem FlashBlade von Pure Storage portiert. Die Kombination aus Pure-Hardware und Snowflake-Software soll Kunden in die Lage versetzen, ihre vielfältigen Datenquellen lokal zu bearbeiten. Ein Vorzug besteht laut Pure-CTO Rob Lee darin, dass Anwender eine nahezu unbegrenzte Zahl an Analysen auf demselben Datenbestand vornehmen könnten.

Lee betont zudem, Kunden könnten bei überschaubarer Komplexität und geringem Zeitaufwand Daten in die private oder öffentliche Cloud verlagern. Eine gute Steuerung sei aus Kostengründen sinnvoll, da Hyperscaler wie Amazon Web Services (AWS) oder Microsoft nicht nur das genutzte Datenvolumen, sondern auch die zwischen den verschiedenen Diensten hin- und hergeschobenen Datenmengen berechneten. Bei einem großen Data Warehouse könne sich das schnell summieren.

Mit einem On-Premises-Ansatz könnten Unternehmen sich außerdem die Kosten und Mühen sparen, die mit dem Synchronisieren und Aktualisieren der vielen verschiedenen Daten-Sets einhergingen. Ebenso werde die Angriffsfläche kleiner, wenn Daten nicht mehr zwischen dem eigenen Rechenzentrum und denen des Cloud Service Providers hin und hergeschoben werden müssten. Die Pflege von zwei Data Warehouses mit denselben Daten - vor Ort wie in der Cloud - könne zu einem echten Problem werden, wenn es gelte, alle Daten synchron und sicher zu halten.

Regulatorische Motive

Lee nennt auch Rechtssicherheit als weiteres wichtiges Argument: "Es gibt ganz sicher auch gute regulatorische und Compliance-Gründe für einen On-Premises-Ansatz", sagt der Pure-CTO. Für viele Kunden sei eine lokale Daten-Cloud "aus Gründen der Sicherheit, der Regulatorik und der Datenhoheit" ideal.

Die Pure-Snowflake-Integration befindet sich in der Preview-Phase. Snowflake will das Thema im Juni auf seiner User-Konferenz in Las Vegas ausführlicher vorstellen. Laut Lee soll die Lösung in der zweiten Jahreshälfte allgemein verfügbar sein.

Robert Lee, Chief Technology Officer von Pure Technology, sieht Vorteile für Unternehmen, die Daten-Management und - Analyse in einer Hybrid- und Multi-Cloud-Welt betreiben wollen.
Robert Lee, Chief Technology Officer von Pure Technology, sieht Vorteile für Unternehmen, die Daten-Management und - Analyse in einer Hybrid- und Multi-Cloud-Welt betreiben wollen.
Foto: Pure Technology

Der CTO betont, dass sich FlashBlade besonders für Data Warehouses und Analytics-Umgebungen eigne, da es dort viele Lesezugriffe gebe. Mit "FlashArray" verfügt Pure über eine zweite Serie an Storage-Geräten, die als Scale-up-Systeme positioniert würden, während FlashBlade eine Scale-out-Plattform sei. FlashArray sei eher für transaktionale Datenbank-Workloads mit hohen Aktualisierungsraten vorgesehen, beispielsweise Online-Transaktionsverarbeitung (OLTP) oder Datenbanken für Trading- und Abrechnungssysteme.

Snowflake kooperiert auch mit Dell

Anfang Mai 2022 hatte Snowflake eine ähnliche Zusammenarbeit mit Dell Technologies angekündigt. Man werde das Enterprise-Storage-Portfolio von Dell mit der Snowflake Data Cloud verbinden, damit Dell-Kunden ihre On-Premises-Daten auch in der Daten-Cloud von Snowflake nutzen können. Dabei können die Daten lokal gespeichert bleiben oder aber in die Public Cloud der Wahl kopiert werden. Kunden erhielten so eine zentrale Plattform für die Bearbeitung ihrer Daten, könnten Cloud-basierte und lokale Datenhaltungssysteme flexibel einbinden und Daten auch am Ort ihrer Entstehung schnell bearbeiten.

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