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Smartwatches richtig reinigen

28.10.2023
Von 
Steffen Zellfelder ist freier Diplom-Journalist (FH) aus Bonn. Als Experte für Trends und Themen aus den Bereichen Software, Internet und Zukunftstechnologie konzentriert er sich auf die Schnittstelle zwischen Mensch und IT.
Wer gerne eine Smartwatch trägt, sollte sie auch regelmäßig reinigen. Das schont die Haut, schützt das Gerät und lässt es länger neu aussehen. Hier lesen Sie, wie Sie Ihre Smartwatch richtig säubern.
Foto: Subbotina Anna - Shutterstock.com

Die Smartwatch ist ein treuer Alltags-Begleiter: Die heute oft wasserfesten Geräte kann man - ausreichende Dichtigkeit vorausgesetzt - auch unter der Dusche tragen oder sogar mit ins Schwimmbad nehmen. Die neue Galaxy Watch 6 hat beispielsweise Workout-Programme fürs Bahnenschwimmen an Bord und die aktuelle Apple Watch Ultra eignet sich sogar fürs Gerätetauchen bis 40 Meter.

Davon allein werden die Hightech-Gadgets aber nicht ausreichend gesäubert, für eine vernünftige Pflege der Geräte sollte man schon selbst Hand anlegen. Die gute Nachricht: Das erfordert keinen großen Aufwand und ist mit der richtigen Ausrüstung in wenigen Schritten erledigt. Wir erklären, wie Sie Ihre Smartwatch im Handumdrehen wieder wie neu aussehen lassen.

Tipp: Apple stellt einen detaillierten (und ziemlich umfangreichen) Leitfaden für die Reinigung der Apple Watch auf der eigenen Webseite zur Verfügung. Die Anleitung finden Sie hier.

Das kommt natürlich darauf an, wie oft Sie das Gerät tragen und wo Sie sich damit herumtreiben. Wer gerne unter freiem Himmel unterwegs ist und sich nicht scheut, die Hände schmutzig zu machen, der wird auch seine Smartwatch öfter einer Reinigung unterziehen müssen als jemand, der überwiegend im Büro sitzt.

Was man bei der Reinigung einer Smartwatch beachten sollte

Wasserdichte Smartwatches wie die Garmin Fenix 7 können Sie problemlos mit Seife unter laufendem Wasser waschen. Für die Reinigung von Fugen und Vertiefungen sollte man aber zu speziellen Hilfsmitteln greifen.
Wasserdichte Smartwatches wie die Garmin Fenix 7 können Sie problemlos mit Seife unter laufendem Wasser waschen. Für die Reinigung von Fugen und Vertiefungen sollte man aber zu speziellen Hilfsmitteln greifen.
Foto: Garmin

Wie oft sollte ich meine Smartwatch sauber machen?

Das kommt natürlich darauf an, wie oft Sie das Gerät tragen und wo Sie sich damit herumtreiben. Wer gerne unter freiem Himmel unterwegs ist und sich nicht scheut, die Hände schmutzig zu machen, der wird auch seine Smartwatch öfter einer Reinigung unterziehen müssen als jemand, der überwiegend im Büro sitzt.

Auch das Tragen beim Sport legt regelmäßiges Säubern nahe, dabei kommen die Geräte ja oft mit Schweiß oder auch mit Schmutz in Kontakt. Unsere Empfehlung: Eine einfache Reinigung mit einem feuchten Tuch oder (bei ausreichender Dichtigkeit) unter dem Wasserhahn sollten Sie nach jedem Workout oder einmal die Woche erledigen. Zur gründlichen Rundum-Reinigung raten wir alle 1-2 Monate.

Vermeiden Sie dabei aber grundsätzliche folgende Fehler:

  • Benutzen Sie keine scharfen, spitzen oder harten Werkzeuge: Auch wenn man den Schmutz aus Vertiefungen bei der Smartwatch mit einer Nadel oder einem scharfen Messer gut herauskratzen kann, ist das immer ein riskantes Manöver. Denn das Gehäuse oder gar das Display kann dabei leicht unschöne Kratzer abbekommen, die man dann für den Rest der Geräte-Lebenszeit immer vor Augen hat.

  • Vorsicht mit Alkohol und aggressiven Reinigungsmitteln: Alkoholische Reinigungstücher oder ein Griff zur Flasche mit Isopropanol machen Fett und Schmutz zwar auf Anhieb den Garaus, solche Mittel können das Display einer Smartwatch (besonders bei hoher Alkohol-Konzentration) aber schädigen und die Touch-Bedienung dauerhaft stören. Zum Abwischen sind Mikrofasertücher gut geeignet, auch alkoholfreie Brillen-Reinigungstücher funktionieren zuverlässig (siehe unten). Eine Apple Watch darf man laut Hersteller auch mit Isopropylalkohol (IPA) reinigen - wenn der ausreichend verdünnt ist (maximal 70 Prozent).

  • Achten Sie beim Säubern mit Bürsten darauf, den Schmutz nicht tiefer ins Gehäuse zu drücken. Besonders bei hartnäckigem Schmutz besteht die Gefahr, solchen Dreck mit kräftigem Bürsten nur noch tiefer in die Smartwatch zu drücken. Solchen Schmutz sollten Sie besser nur vorsichtig lösen und ihn mit Hilfsmitteln wie Reinigungsknete (sieh unten) entfernen.

  • Nach der Verwendung in Salz- oder Chlorwasser: Spülen Sie die Uhr am besten unmittelbar danach unter fließendem Wasser ab.

  • Entfernen Sie vor der Reinigung nach Möglichkeit zuerst das Armband: Bei modernen Smartwatches lassen sich Armbänder heute oft leicht lösen. So können Sie Armbänder separat reinigen und kommen leicht an die kniffligen Stellen des Smartwatch-Gehäuses heran.

Das Armband richtig reinigen

Leicht zu reinigen: Das Armband der Galaxy Watch6 lässt sich schnell abnehmen und besteht aus einer robusten Kombination aus Lederimitat und Fluorkautschuk.
Leicht zu reinigen: Das Armband der Galaxy Watch6 lässt sich schnell abnehmen und besteht aus einer robusten Kombination aus Lederimitat und Fluorkautschuk.
Foto: Samsung

Lösen Sie nach Möglichkeit zunächst das Armband vom Gehäuse, dann können Sie beide Elemente am einfachsten säubern. Je nachdem, aus welchem Material das Armband Ihrer Smartwatch gefertigt ist, sollten Sie bei der Reinigung folgendermaßen vorgehen:

  • Silikonarmbänder sind sehr widerstandsfähig und können einfach mit warmem Wasser und etwas Seife gereinigt werden. Bei grober Verschmutzung können Sie (verdünnte) alkoholische Lösungen zu Hilfe nehmen und das Armband danach gut abspülen.

  • Metallarmbänder können empfindlich auf Reinigungsmittel reagieren. Solche Materialien können Sie am besten unter fließendem, warmem Wasser reinigen und gegebenenfalls mit einer weichen Zahnbürste nachhelfen. Bei gröberen Verunreinigungen hilft etwas Handseife.

  • Stoffarmbänder können Sie vorsichtig im lauwarmen Wasserbad einweichen und anschließend trocknen. Mit Kernseife können Sie dabei hartnäckigeren Flecken zu Leibe rücken.

  • Lederarmbänder: Ein Lederarmband ist besonders schick - es ist bei der Reinigung aber auch besonders anspruchsvoll. Ein feuchtes (Mikrofaser-) Tuch eignet sich gut, um das Armband sauber zu wischen, von Reinigern oder Seife sollten Sie eher absehen. Nach der feuchten Behandlung können Sie das Armband vorsichtig trocken rubbeln und gegebenenfalls mit einem hautfreundlichen Lederspray behandeln. Auch etwas Olivenöl kann das Material schützen und ihm auf natürliche Weise zu neuem Glanz verhelfen.

Das Gehäuse optimal reinigen

Beim Reinigen des Gehäuses raten wir zu besonderer Vorsicht: Anders als ein beschädigtes Armband kann man es ja nicht ohne Weiteres für ein paar Euro ersetzen. Wer seine Smartwatch zudem aufgrund von unsachgemäßer Behandlung beschädigt, verliert oft auch den Garantieanspruch. Gehen Sie bei der Gehäusereinigung folgendermaßen vor:

  • Wasserdichtigkeit beachten: Werfen Sie einen Blick ins Handbuch oder informieren Sie sich direkt beim Hersteller, ob Ihre Smartwatch wasserdicht ist. Am schnellsten und einfachsten reinigen Sie die Geräte unter fließendem Wasser, mit etwas Handseife - wenn die Smartwatch das verträgt. Anschließend reiben Sie die Smartwatch einfach mit einem sauberen Tuch trocken.

  • Ein streifenfreies Display erreichen Sie am besten mit einem einfachen Mikrofasertuch. Das bekommen Sie für kleines Geld beispielsweise bei Amazon (siehe unten). Achten Sie dabei auch darauf, den Sensorbereich auf der Unterseite des Gehäuses von Fett und Schmutz zu befreien.

  • Vertiefungen und Nischen reinigen: Hier verbirgt sich oft der hartnäckigste Schmutz. Um festsitzende Verunreinigungen in den Aussparungen von Knöpfen oder in Ritzen des Gehäuses zu entfernen, eignen sich feuchte Wattestäbchen oder weiche Zahnbürsten. Wie oben bereits erwähnt, ist dabei aber Vorsicht geboten, weil man solchen Dreck bei unbedachtem Vorgehen auch leicht noch tiefer ins Gehäuse drücken kann. Am besten lösen Sie den Schmutz vorsichtig mit einer weichen Bürste oder sanften Bewegungen mit einem Zahnstocher. Anschließend drück Sie Reinigungsknete (siehe unten) in die Fugen, damit ziehen sie den Schmutz sicher und sauber aus allen Fugen und Nischen.

Das perfekte Zubehör für die Reinigung Ihrer Smartwatch

Große Wirkung für kleines Geld: Mit diesem Zubehör rücken Sie auch hartnäckigen Verunreinigungen schonend zu Leibe.

STIKKI Reinigungsknete

Smartwatches richtig reinigen_5
Smartwatches richtig reinigen_5
Foto: STIKKI

Statt Staub und Schmutz mühsam aus Ritzen und Fugen zu kratzen (und dabei womöglich noch tiefer ins Gehäuse zu drücken), können Sie solche Verunreinigungen mit dieser cleveren Reinigungsknete kinderleicht entfernen. Kleine Stücke der Masse drücken Sie dafür einfach in verschmutzte Vertiefungen, der Dreck bleibt dann sofort daran kleben und man kann ihn mitsamt der Reinigungsknete wieder herausziehen. Eine Bürste und eine feines Schabwerkzeug runden das Reinigungsset ab.

Mikrofaser Reinigungstücher

Foto: Siga

Preis: 7 Euro

Brillen-Reinigungstücher ohne Alkohol

Foto: Zeiss

Preis: 15 Euro

Sorgt mit einer Handbewegung wieder für klare Sicht auf den smarten Chronometer: Weiche Mikrofasertücher sind ideal geeignet, um empfindliche Oberflächen von Staub, Fussel oder Fett zu befreien. Sie können die kleinen Tücher auch waschen und beliebig wiederverwenden.

Während man etwa die Apple Watch laut Hersteller auch mit alkoholhaltigen Reinigungstüchern säubern darf, ist die Lage bei vielen anderen Anbietern oft unklar. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, der greift zu diesen alkoholfreien Putztüchern von Zeiss: Die beseitigen Fett und Schmutz zuverlässig - auch ohne aggressiven Alkohol.

(PC-Welt)