Wohl ab iOS 17

Siri meldet sich noch schneller zurück

05.06.2023
Von Thomas Hartmann
Siri soll schneller reagieren. Doch der ”Trick” dafür klingt denkbar einfach…
Cooler Trick: Statt "Hey Siri" soll künftig "Siri" genügen, um den digitalen Assistenten zu aktivieren, berichtet Mark Gurman.
Cooler Trick: Statt "Hey Siri" soll künftig "Siri" genügen, um den digitalen Assistenten zu aktivieren, berichtet Mark Gurman.
Foto: Apple

Als Ausgeburt von künstlicher Intelligenz gilt Siri spätestens seit den jüngsten Fortschritten von maschinellem Lernen wie bei ChatGPT gewiss nicht mehr. Dennoch begleitet Apples digitaler Assistent viele User auf iPhone, Homepod oder auch im Auto mit Carplay auf Schritt und Tritt.

Nun soll es laut Informationen des Bloomberg-Analysten Mark Gurman zumindest schneller gehen, Siri zu aktivieren: "Alle fragen nach Siri, KI und der WWDC am Montag", schreibt er in einem Beitrag auf Twitter. Dabei erinnert Gurman an ein Thema, das er schon lange nicht mehr erwähnt habe, ein "großes Projekt", bei dem das "Hey" von "Hey, Siri" wegfällt. Gurman glaubt offenbar, dass diese Vereinfachung zur Aktivierung von Siri ähnlich wie bei Amazons "Alexa" (ebenfalls ohne weiteres Wake-Word) bei der WWDC-Ankündigung ab heutigem Montag kommen wird.

Investoren erwarten vor allem schlauere Apple-KI

Freilich, schlauer oder effektiver wird Apples digitaler Assistent durch diese minimale zeitliche Einsparung beim Aufruf nicht. Dabei scheint genau das nach Meinung von Analyst Ming-Chi Kuo für Investoren ein sehr viel wichtigeres Thema sein, als das Headset für Mixed Reality an sich, dessen offizielle Ankündigung durch Apple man ebenfalls heute erwartet. Dies berichtet Apple Insider.

Ebenfalls in einem Tweet (für Englisch nach unten scrollen) hebt Kuo hervor, was er in einigen Notizen aus "jüngsten Gesprächen mit Investoren" festgehalten hat, in denen es um die WWDC ging. Demnach hätte das Apple-Headset im Falle einer erfolgreichen Ankündigung "enorme Auswirkungen auf das 3D-Interaktionsdesign und die 3D-Computergrafik", ähnlich wie ChatGPT auf KI und KI-generierte Inhalte (AIGC - AI-generated content). Und sollte die Ankündigung die Markterwartungen übertreffen, würden laut Kuo Apple und die Aktien der wichtigsten Zulieferer vom Headset profitieren können.

Dennoch seien nach seinen Kenntnissen Anleger "in letzter Zeit mehr daran interessiert, wann Apple ChatGPT-ähnliche Dienste einführen wird". Der langfristige Erfolg des Headsets hänge offenbar davon ab, ob es sich "in hohem Maße in KI/AIGC integrieren lässt". Denn erst dies würde wohl zu einer höheren Nachfrage für leistungsfähige Headset-Hardware führen und entsprechend auch Zulieferer und Lieferketten davon profitieren lassen.

Das klingt durchaus überzeugend. Wir meinen: Es ist aber aufgrund der aktuellen Performance von Siri unwahrscheinlich, dass Apples bisheriger digitaler Assistent eine solche weitgehende Integration von KI auch nur ansatzweise bewerkstelligen könnte. Nur ihn schneller zu aktivieren, ist sicherlich nicht das, was Investoren und auch User von Siri erwarten. Insofern darf man auch hier gespannt sein, ob und gegebenenfalls was Apple an Erneuerungen im Fahrwasser von ChatGPT & Co. im Zusammenhang mit der Apple AR/VR-Brille noch zu bieten hat. (Macwelt)