Aufsichtsrat

Siemens will SAP-Co-Chef Snabe als Nachfolger von Ackermann

18.09.2013
Der Aufsichtsrat von Siemens hat laut Insider-Information einen Ersatz für den Aufsichtsratsvize Josef Ackermann gefunden.

Der noch amtierende Co-Chef des Software-Unternehmens SAP, Jim Hagemann Snabe, werde in der heutigen Sitzung des Siemens-Kontrollgremiums als Nachfolger vorgeschlagen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg und beruft sich auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Vergangene Woche hatte der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Ackermann seinen Rückzug bei Siemens mit "Diskrepanzen in Stil und Fairnessfragen" erklärt. Ein Unternehmens-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.

Update: Siemens und SAP haben Snabes Einzug in den Siemens-Aufsichtsrat inzwischen bestätigt. "Es ist für mich eine große Ehre, Aufsichtsratsmitglied bei Siemens zu werden. Siemens ist ein führender Anbieter für innovative Produkte, Technologien und Lösungen und ich freue mich sehr darauf, zum Unternehmenserfolg beizutragen", wird Snabe in einer SAP-Kurzmitteilung zitiert.

Jim Hagemann Snabe soll laut Insidern Josef Ackermann als Siemens-Aufsichtsratsvize beerben.
Jim Hagemann Snabe soll laut Insidern Josef Ackermann als Siemens-Aufsichtsratsvize beerben.
Foto: SAP

Der aus Dänemarkt stammende Snabe hatte im Sommer seinen Abschied bei SAP für Mai 2014 angekündigt. Zudem gibt es laut den Kreisen zwei Personalentscheidungen für den Vorstand. So werde Ralf Thomas, bisher Finanzvorstand des Industriegeschäfts, vom Aufsichtsrat zum Finanzchef für den Gesamtkonzern ernannt. Dieser Posten war seit dem Wechsel von Joe Kaeser an die Konzernspitze im Juli vakant. Kaeser hatte den Vorstandsvorsitz vom zuletzt glücklosen Peter Löscher übernommen. Rund um dessen Ablösung Ende Juli war in Medienberichten über einen Machtkampf zwischen Ackermann und Siemens-Chefkontrolleur Gerhard Cromme spekuliert worden.

Laut einem Bericht der österreichischen "Kronen Zeitung" und der Nachrichtenagentur Bloomberg scheidet außerdem Personalchefin Brigitte Ederer überraschend vorzeitig aus ihrem Amt. Der Vertrag der Siemens-Personalchefin würde eigentlich noch bis Mitte 2015 laufen. Dem Bericht der Zeitung zufolge soll die IG Metall auf einen Rückzug der Österreicherin gedrängt haben. (dpa/tc)