Opentext "Enterprise World 2019"

"Shift happens" in Toronto

22.07.2019
Von   
Tillmann Braun ist freier Journalist und Kommunikationsberater für non-profit Organisationen und Unternehmen. Sein Fachgebiet sind innovative IT-Lösungen für die Vernetzung von Menschen und Maschinen. Zu seinen Spezialthemen gehören intelligente (Heim-)Netzwerke, Machine-to-Machine-Kommunikation, Mobile Payment, IT-Strategien und vielfältig einsetzbare Kommunikationssysteme.
Den rund 3.000 Besuchern der Opentext World 2019 zeigte Opentext auf, dass, die Verarbeitung von Informationen, also Daten, heute ein wichtiger Wettbewerbsvorteil ist. Außerdem wurde eine neue Partnerschaft bekannt gegeben.

Unter dem Motto "Shift happens" beschrieb Mark J. Barrenechea, CEO und CTO von Opentext, in seiner Eröffnungs-Keynote auf der Enterprise World 2019 in Toronto die schnelle Veränderung unserer Gesellschaft, insbesondere der Informationstechnologie. Von den Mainframe-Rechnern über Client Server bis hin zur Digitalisierung sieht er eine Ära der Informationen kommen, die von Künstlicher Intelligenz (AI) und selbstlernende Maschinen (ML) geprägt werden wird.

Opentext CEO und CTO, Mark. J. Barrenechea, gut gelaunt auf der Opentext Enterprise World 2019.
Opentext CEO und CTO, Mark. J. Barrenechea, gut gelaunt auf der Opentext Enterprise World 2019.
Foto: Tillmann Braun

Lediglich Prozesse zu optimieren, ist für Barrenechea ein überholtes Konzept. Heute gelte es die Wettbewerbsvorteile von Informationen zu erkennen und für sich zu nutzen, betont der Chef von Opentext. Wie schnell sich ein Markt verändern kann, zeigte Barrenechea unter anderem am Beispiel der Kapitalmärkte. Während zur Jahrtausendwende noch 95 Prozent des Transaktionsvolumens von Menschen beeinflusst wurden, werden heute mit Hilfe von Hochleistungsrechnern mittlerweile 95 Prozent des Transaktionsvolumens von Computern kontrolliert und getätigt.

Kapitalmärkte im Wandel
Kapitalmärkte im Wandel
Foto: Tillmann Braun/Opentext

Ähnlich drastisch prognostiziert Barrenechea, der bei Opentext eine Doppelrolle als CEO und CTO einnimmt, die Entwicklung auf dem Gebiet der Informationen. Gesammelt werden Informationen in unzähligen Anwendungen. Auswerten und damit nutzbar machen können Unternehmen diese Daten und Informationen aber erst mit Hilfe spezieller Software, zum Beispiel Enterprise-Information-Management-Software. Und genau diese EIM-Software macht Opentext so erfolgreich.

Mittlerweile nutzen 85 der 100 größten Konzerne und Unternehmen die Software-Dienste für Dokumenten-, e-Mail- und sonstigen Content. Kein anderer Anbieter verfügt über so viele Schnittstellen, um nahtlos mit SAP, Salesforce, Oracle, Kronos, Azure und vielen anderen Systemen zusammenarbeiten zu können. Die Kunst besteht jedoch nicht nur in der Plattform-übergreifenden Verwaltung von Daten und Informationen, sondern vor allem in deren Auswertung.

So will Opentext großen Unternehmen helfen die größtenteils unstrukturierten Datensätze nach relevanten Informationen zu filtern und mit Hilfe künstlicher Intelligenz und selbstlernenden Maschinen zu einem handfesten Wettbewerbsvorteil zu machen. So können Unternehmen mit Hilfe der Software schnell erkennen, welche Endkunden unzufrieden sind oder welche Dienste oder Angebote man diesen Kunden individuell anbieten sollte.

Zurzeit verfügt Opentext über rund zwei Millionen Geschäftspartner und bedient damit rund 100 Millionen Endkunden. Gartner platziert Opentext in seinem Magic Quadrant für den Bereich Content Service als Leader vor IBM, Microsoft und Hyland. Ebenfalls als Leader wird Opentext von IDC MarketScape im Geschäftsfeld Business Network positioniert und Forrester Wave stellt Opentext auch bei AppWorks als führendes Unternehmen dar, hinter IBM, Pegasystema, Applan und Bizagi.

Cloud und Google

Noch nie habe sich Opentext als Unternehmen schneller bewegt als in den vergangenen 24 Monaten, sagte Barrenechea bei der Opening-Keynote vor rund 3.000 Gästen. Und nie werde sich Opentext langsamer bewegen als heute, so sein Versprechen.

Wenns komplex wird. Patrick Madden veranschaulichte mit Fisher Technik wie Informationen von der Produktion bis zum Endkunden durchgängig verfolgt werden können.
Wenns komplex wird. Patrick Madden veranschaulichte mit Fisher Technik wie Informationen von der Produktion bis zum Endkunden durchgängig verfolgt werden können.
Foto: Tillmann Braun


Wie ernst es ihm und Opentext mit dieser Ankündigung ist, zeigt eine neue Partnerschaft mit Google – eine klare Zusage an die Cloud. Die Partnerschaft von Opentext und Google ist umfangreich. Man möchte die Unternehmenskunden beider Unternehmen künftig gemeinsam für Dienste und Lösungen begeistern. Die Google Cloud-Plattform mit dem neuen Namen Anthos wird ab sofort Opentext-Anwendungen integrieren. Opentext wird im Gegenzug Google als „Prefered Cloud-Anbieter“ promoten.
Beide Unternehmen wollen ihre Angebote besser aufeinander abstimmen und für Unternehmenskunden attraktiver machen. Besonderes Augenmerk bekam die Integration der Google G-Suite für Unternehmen bei Opentext. Mit Hilfe von Google soll es es künftig für Opentext-Kunden beispielsweise möglich sein, jede Sprachaufzeichnung, egal in welcher Sprache, in Echtzeit zu erfassen und zu analysieren. Google Translate und einer Speech-to-Text-Engine sei Dank.