Gartner-Erhebung

Server-Markt wächst nur nach Stückzahlen

01.06.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Nach Zählung der Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner werden immer weniger RISC/Itanium-Unix-Server verkauft. Das bekommen die Hersteller beim Umsatz zu spüren.

Gartner hat Zahlen zum Server-Markt im ersten Quartal 2012 veröffentlicht. Demnach wurde noch 1,5 Prozent mehr Maschinen ausgeliefert als ein Jahr zuvor. Die Einnahmen der Hersteller gingen im Jahresvergleich allerdings um 1,8 Prozent zurück.

"x86-Server marschierten weiter voran und legten im ersten Quartal nach Stückzahlen um 1,7 Prozent und beim Umsatz um 5,6 Prozent zu. Bei RISC/Itanium-Unix-Servern gab es Rückgänge von 5,7 Prozent nach Stückzahlen und 15,2 Prozent beim Herstellerumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal", kommentiert der Gartner-Experte Jeffrey Hewitt. "In der Kategorie ‚andere‘ CPUs, die vor allem Mainframes erfasst, ging der Herstellerumsatz um 16,4 Prozent zurück."

Das Wachstum der ausgelieferten Stückzahlen sei schon bei globaler Betrachtung relativ schwach ausgefallen, so Hewitt weiter. In Westeuropa seien die verkauften Server-Zahlen allerdings sogar gesunken, und zwar um 6,4 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2011. Die Server-Erlöse seien in Westeuropa und Asia/Pacific sowie Nahost und Afrika gesunken. Angesichts der regional unterschiedlichen Wirtschaftslagen sei dies jedoch wenig überraschend.

Auf Seiten der Server-Bauer ist IBM weiterhin der führende Anbieter nach Umsatz. "Big Blue" verkaufte im ersten Quartal 2012 Server für fast 3,5 Milliarden Dollar (28,1 Prozent Markanteil nach Umsatz); das waren allerdings 7,2 Prozent weniger als noch vor Jahresfrist. Die Server-Erlöse der Armonker stammten vor allem von den "Power"-Systemen, aber auch "System x" (x86). Fujitsu schaffe als einziger Hersteller aus den Top 5 ein Umsatzplus.

Nach ausgelieferten Stückzahlen heißt der Server-Primus wie gewohnt Hewlett-Packard mit 29,2 Prozent Market Share. Der Marktanteil des Konzerns aus Palo Alto sank um lediglich 0,4 Prozent aufgrund von Rückgängen bei den "ProLiant"- und "Integrity"-Linien. Mehr Server als vor einem Jahr verkaufen im 1Q12 nur Fujitsu und Cisco. Oracle ist in den Stückzahlen-Top-5 nicht mehr vertreten.

Zeitgleich mit Gartner hat auch die konkurrierende IDC ihre Server-Marktzahlen vorgelegt. Diese zeigen ähnliche Trends, fallen allerdings aufgrund der leicht unterschiedlichen Methodik geringfügig abweichend aus.