Korrekturvorschlag

Sechs Apple-Apps, die dringend besser werden müssen

25.05.2022
Von 
Dan Moren schreibt als freiberuflicher Journalist für die US-amerikanische Schwesterpublikation Macworld.
Es wird gemunkelt, dass Apple mit iOS 16 einige "frische Apps" vorstellen wird. Es müssen nicht unbedingt neue Apps sein, Apple hat genug "verstaubte" in Petto.
Apple Apps
Apple Apps

Im Vorfeld der jährlichen Worldwide Developers Conference von Apple gibt es immer viele Gerüchte und Spekulationen. Doch in diesem Jahr gab es bisher nur wenige Leaks und das meiste, was an die Öffentlichkeit gedrungen ist, war eher vage. Nehmen wir zum Beispiel den für gewöhnlich sehr gut informierten Mark Gurman von Bloomberg, der letzte Woche sagte – ohne weitere Erklärungen – dass iOS 16 einige "neue Apple-Apps" enthalten wird.

Nehmen wir für einen Moment an, dass die fraglichen Apps nicht "funky fresh" sind, sondern dass das Unternehmen beabsichtigt, neue und/oder aktualisierte Versionen einiger seiner integrierten Apps auf iOS vorzustellen. So kann die Aktualisierung aussehen.

Wetter

Es ist an der Zeit, Apple. Nach zwölf Jahren hat das iPad eine Wetter-App verdient. Ich weiß, dass das nicht die aufregendste Neuerung ist, aber komm' schon: Apple bietet bereits Widgets für den Startbildschirm mit aktualisierten Oberflächen an, die fast schon Apps sind. Und es fällt mir schwer zu glauben, dass Apple so viel Geld für Dark Sky ausgegeben hat, um es nicht auf allen seinen Plattformen zu nutzen. (Wenn wir schon dabei sind, wäre eine Integration auf der macOS-Seite, insbesondere als Mac-ähnliches Menüleisten-Widget, auch nicht verkehrt).

Die Wetter-App war auf dem Tablet schon immer eine seltsame Abwesenheit. Dachte Apple, dass sich die iPad-Nutzer nicht für das Wetter interessieren, weil sie das Gerät normalerweise zu Hause benutzen? Wie dem auch sei, die letzte Version von Wetter auf dem iPhone hat gezeigt, dass das Unternehmen mit den besten Angeboten von Drittanbietern konkurrieren kann, also lasst uns endlich das iPad mit aller Macht in die moderne Ära bringen. Gerade noch rechtzeitig zum Sommer!

Wetter-App unter iOS.
Wetter-App unter iOS.
Foto: Apple

Wallet

Apple hat sich in den letzten Jahren mit Apple Pay und der Apple Card immer stärker in Zahlungssysteme eingearbeitet. Sogar das jüngste kleine iOS-15.5-Update brachte die interessante Neuerung, dass die Wallet-App nun auch Senden und Anfordern von Zahlungen enthält, eine Funktionalität, die zuvor in den Nachrichten versteckt war (Diese Funktion ist nur für die Nutzer in den USA zugänglich, da in Deutschland immer noch kein Apple Cash verfügbar ist – Anm. d. Red). Aber ein Aspekt der Finanzen fehlt noch: Analyse- und Budgetierungstools.

Ja, wenn Sie eine Apple Card haben, können Sie nach Farben unterscheiden, wofür Sie Ihr Geld ausgeben, oder Ihre Transaktionen als Dokumente in ein anderes Tool importieren. Aber es wäre auch praktisch, wenn das Unternehmen umfassendere Tools für die finanzielle Gesundheit bereitstellen könnte, die den Verbrauchern helfen, genau zu verstehen, wohin ihr Geld fließt.

Apps wie Mint und Personal Capital sind in diesem Bereich sehr beliebt, aber wenn Apple es ernst mit dem Finanzmarkt meint, dann soll das Unternehmen eine ganzheitliche Übersicht anbieten, die den Verbrauchern hilft, ihr Geld auf verantwortungsvolle Weise zu verwalten. Dass Apple in diesem Bereich weitere Neuerungen vorstellen wird, sieht man an der Ankündigung, Tap to Pay für alle zu öffnen.

E-Mail, Telefon, Nachrichten, Kalender

Der Vorteil der integrierten Apps auf dem iPhone ist, dass sie die meisten Bedürfnisse abdecken. E-Mail? Kein Problem. Telefon? Geht klar. Nachrichten? Ja. Kalender? Sicher. Diese Anwendungen – und zumeist auch die Aufgaben, die sie erledigen – sind zutiefst alltäglich. Und doch bedeutet diese Alltäglichkeit auch, dass die Benutzer sich auf sie verlassen, um ihre Aufgaben zu erledigen. Sie sind unverzichtbar. Das ist ein schwieriges Gleichgewicht, denn man will sie nicht um der Veränderung willen ändern, aber man will auch nicht zulassen, dass sie so stagnieren, dass sie sich archaisch anfühlen.

Mail und Kalender sind ein großartiges Beispiel für zwei Anwendungen, die sich in den letzten Jahren kaum verändert haben und daher am Rande der Antiquität taumeln. Während E-Mail-Anwendungen von Drittanbietern mit Funktionen wie intelligenten Filtern, Wiedervorlage und vielem mehr neue Wege beschritten haben, bietet Mail endlich dazu mehrfarbige Tags an.

Auch der Kalender, eine der einfachsten Apps unter iOS, hat endlich die Möglichkeit, Videoanrufe zu erkennen, könnte aber die Termin-Anzeige in mehreren Kalendern überarbeiten, die Verarbeitung natürlicher Sprache verbessern oder Unterstützung für die Terminplanung zwischen mehreren Teilnehmern hinzufügen.

Und schließlich sollte iMessage, eine der beliebtesten Apple-Apps, seine plattformübergreifende Kompatibilität mit Android verbessern, eine bessere Spam-Filterung für unerwünschte Texte (ob per SMS oder iMessage) implementieren und die nützlichen Tapbacks auf alle Emoji ausweiten.

Diese Neuerungen sind vielleicht nicht sexy, aber sie sind potenziell große Verbesserungen der Lebensqualität für die Nutzerschaft der integrierten Apps – was wahrscheinlich die Mehrheit der iOS-Nutzer ist, da viele sich nicht die Mühe machen, sie gegen Apps von Drittanbietern auszutauschen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei unserer Schwesterpublikation "Macworld". (Macwelt)