Geschwindigkeit entwickelt sich zum Wettbewerbsvorteil und so müssen IT-Chefs einen schnellen und sicheren Zugriff auf Daten und Anwendungen ermöglichen. Ein Webcast der Computerwoche erklärt, wie sie unternehmensweit eine Cloud-basierte Plattform implementieren können. Michael Mors, Regional Vice President DACH bei Box, und Sven Kniest, Regional Vice President Central & Eastern Europe bei Okta, zeigen, wie der sichere und schnelle Zugriff auf Applikationen gelingt. Frank Schöne, CIO der Content-Marketing-Agentur C3, berichtet von seinen praktischen Erfahrungen. Fachjournalist Arne Arnold von der Computerwoche moderiert den Webcast.
"Bei den meisten Firmen hat die Corona-bedingte Umstellung auf Remote gut geklappt", so Kniests Einschätzung der aktuellen Lage. Mors fügt an: "Man muss hier zwei Fragen stellen: Erstens wie hat es technisch funktioniert und zweitens, wie geht es den Menschen?" Aus eigener Erfahrung in seinem Unternehmen rät er, zum Beispiel digitale Kaffeepausen und Events durchzuführen.
Moderator Arnold bindet gleich zu Anfang die Webcast-Zuschauer mit ein. Von ihnen will er wissen: "Nutzen Sie bereits Cloud-Dienste für Inhalte und Apps?" Teilweise, antworten 50 Prozent in einer spontanen Umfrage. Weitere 17 Prozent bejahen das für "fast alle Inhalte und Apps". Zahlen haben auch die Experten mitgebracht: laut einer YouGove-Studie unter rund 2.000 deutschen Arbeitnehmern wollen lediglich 30 Prozent wieder Vollzeit zurück ins Büro. Aus ihrer eigenen Beobachtung wissen Kniest und Mors, wie sich Arbeitszeiten flexibilisieren. Arbeitsbeginn und -ende, Arbeitspausen - viele Menschen legen das so, wie es ihnen am Besten passt.
"Künftig wird mehr ein Echtzeit passieren"
Allerdings zeigt die YouGove-Studie auch: nur gut jeder zweite Befragte (52 Prozent) hat durch den Arbeitgeber Zugang zur nötigen Software bereitgestellt bekommen. Lediglich 18 Prozent geben an, "sehr großes Vertrauen" in die vom Unternehmen eingesetzten Online-Sicherheitsmaßnahmen zu haben.
Eines ist klar: Die Arbeitswelt wird nach der Pandemie nicht mehr so sein, wie sie war. "Künftig wird mehr in Echtzeit passieren", kommentiert Mors. Konkret: Schon während eines Meetings werden dessen Teilnehmer gemeinsam an Dokumenten arbeiten statt im Nachgang jeder für sich. "Es geht weg vom Papier", sagt Mors.
Mit Blick auf die technologische Seite erwartet Kniest einen Bedarf an integrierten Best-of-Breed-Apps statt monolithischer Suiten. Mors ergänzt: "Wir brauchen Tools für Kollaborationstechnologien, um die Produktivität zu steigern, und Tools für die Sicherheit." Dabei sei "Digital Trust", also die sichere Nutzung und Übertragung von Daten, ein ganz wichtiges Thema geworden.
Hier hakt der Moderator ein: "Was muss ein Dienst wie Box bieten?" Mors nennt drei Pfeiler: reibungslose Security und Compliance, nahtlose interne/externe Kollaboration und Workflows sowie die Integration in alle operativen Applikationen. Kollaboration funktioniert heute weit über die Firmengrenzen hinaus und bezieht etwa Freelancer, Kunden und Lieferanten mit ein. "Vor allem wollen die Anwenderunternehmen auch Workflows einbinden können", so die Experten. Daher bilden Security und Compliance-Kontrollen die Basis der Plattform, auf der die Content-Services aufliegen. Darüber befinden sich die Box Apps, Custom Apps, Office 365 und vieles mehr.
Zero Trust für umfassende Sicherheit
"Und wie schütze ich das Ganze?", fragt Arnold nach. Kniest will den Zugriff auf verschiedenste Dienste über Single-Sign-On möglich machen. Zero Trust heiße "the right people, the right level of access, the right resources" und anderes mehr. "Wir reden viel über Password-less und Multifaktor-Authentifizierung", sagt er. "Zero Trust ist das zusammenführendste Thema, das wir in der Security kennen."
Der Box Shield beinhaltet laut Mors smart Access (prevent data leaks with frictionless content controls) und Threat Protection (detect potential data theft and malicious content). "Wir schützen zum Beispiel Mitarbeiter davor, durch einen falschen Klick die Gehaltsliste irgendwo hinzuschicken", sagt er. "Menschen machen nun einmal Fehler!" Auch verfügt Box über relevante Compliance- und Sicherheitsstandards.
Anhand einer Demo zeigen die Experten, wie man einen neuen User anlegt, wie dieser Zugriff bekommt, welche Multifaktor-Authentifizierung nötig ist und wie der neue User mit Box effektiv arbeiten kann, indem er zum Beispiel auf Salesforce zugreift.
Eine fast 15 Jahre alte Infrastruktur als Startpunkt
Der dritte Gast im Webcast, Frank Schöne, hat die Tools in seiner Firma ausprobiert. Rund 700 Mitarbeiter an zehn Standorten zählt die Content-Marketing-Agentur C3. Die größte Herausforderung sieht der CIO in der fast 15 Jahre alten On Prem-Infrastruktur, mit der die Kollegen zuvor gearbeitet hatte.
Diese reichte nicht mehr aus. Denn C3 hat sich zwei Prämissen gesetzt: den modernen Workplace und eine Cloud first-Infrastruktur. In puncto Arbeitskultur sagt Schöne offen: "Wir aus der IT können nicht hochbezahlten Kreativen vorschreiben, wie sie zu arbeiten haben." Bei C3 wird viel mit Apple und Microsoft gearbeitet, die Integration funktioniere gut mit Okta. "Bring your own Device darf kein Tabu sein", so der IT-Chef. Statt wie zuvor mit mehreren Identity-Management-Systeme zu operieren, setzt die Agentur jetzt auf Okta als zentralem Anmeldeverfahren. Schöne will nun vor allem On- und auch Offboarding-Prozesse vereinfachen.