Als globaler Logistikdienstleister der Automobilindustrie will sich die Schnellecke Logistics SE den Herausforderungen stellen, die der Trend zur Automatisierung aufwirft – und diese als Chance nutzen. In diesem Zuge entstand 2017 die Unternehmensstrategie "SMART 2025" mit dem klaren Fokus auf Digitalisierung und Automatisierung. Die Umsetzung startete mit der Integration smarter Behältertechnologie in die Kerngeschäftsprozesse.
Design-Thinking-Kontrollzentrum
Weil Karsten Keil, Vice President Group IT & Digitization, bewusst war, dass der schnelle Zugriff auf operative Daten den Schlüssel zum Erfolg darstellt, ging er gemeinsam mit seinem Team den nächsten Schritt an: Um mangelnder Datentransparenz entgegenzuwirken, Just-in-Time- und Just-in-Sequence-Prozesse zu optimieren und das gesamte Unternehmen effizienter, agiler und digitaler zu gestalten, sollte ab 2019 ein Digital Control Tower (DCT) umgesetzt werden.
Projektbudget: 2,5 Millionen Euro |
Dieser bündelt relevante Daten an einem zentralen Ort und kombiniert Logistikdaten aus der SAP-ERP-Anwendungslandschaft mit Auftragsdaten aus einem selbst entwickelten System. Die Informationen werden in Form von Dashboards bereitgestellt. Für die Individualisierung auf Mitarbeiterebene kommt SAP Fiori zum Einsatz, SAP HANA sorgt für In-Memory-, Datenmanagement- und (Echtzeit-) Analysefähigkeiten.
Für die Umsetzung verließen sich IT-Chef Keil und sein Team auf die Design-Thinking-Methode. Zunächst analysierten sie die Geschäftsprozesse und die Workflows der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem erfragten sie deren Erfahrungen und Wünsche im Rahmen von Interviews. Auf Grundlage der Erkenntnisse ging es anschließend an die Konzepterstellung und iterative Weiterentwicklung des Digital Control Tower – unter permanenter Einbindung aller internen und externen Stakeholder.
Echtzeit für Alle
Mit Erfolg: Manuelle Datensuche gehört bei Schnellecke der Vergangenheit an. Sowohl die eigene Belegschaft als auch die Logistikmitarbeiter der Kunden können den Digital Control Tower – auch per Smartphone, Smartwatch oder Tablet – nutzen, um in Echtzeit auf erweiterte Prozessdaten zuzugreifen. Zudem ermöglicht der DCT einen Wandel hin zu einer digitalen Innovationskultur im Unternehmen und liefert die Grundlage für die weitergehende Prozessdigitalisierung in anderen Bereichen.
"Der Digital Control Tower hat dazu beigetragen, die operativen Abläufe zu stabilisieren und kostspielige Fehler entlang der Lieferkette zu vermeiden", resümiert Keil. Bis 2025 wollen der Manager und sein Team den Digital Control Tower vollständig umgesetzt haben - inklusive integrierter KI- und Machine-Learning-Lösungen. (kf/rs)
Das sagt die Jury:
"Schöner, zu Ende gedachter Ansatz mit dem Potential, neue Wertschöpfung für das Unternehmen zu generieren." |