Ein SSD-Speicher ist deutlich schneller als eine herkömmliche Festplatte. Dadurch kann man das gesamte System spürbar beschleunigen: Der Neustart gelingt bei neueren Macs, die eine SATA-3-Schnittstelle haben, mit einem SSD-Speicher als Start-Laufwerk deutlich schneller als mit einer Festplatte, das Kopieren von Daten beschleunigt sich sogar um das Dreifache.
SSD: Schneller aber teurer
Allerdings muss man sich diesen Geschwindigkeitsvorteil mit einem höheren Preis sowie einer geringeren maximalen Speicherkapazität im Vergleich zu einer herkömmlichen Festplatte erkaufen. Apple langt bei der Aufrüstung mit einer SSD besonders zu: Zwischen 600 und 700 Euro berechnet der Hersteller je nach Ausgangsmodell, um ein Macbook Pro (ohne Retina-Display) mit einer SSD mit 512 GB Fassungsvermögen auszustatten. Der Basis-Mac-Mini ist gar nicht mit SSD zu haben. Beim besser ausgestatteten Modell gibt es maximal eine SSD mit 256 GB für 300 Euro, oder alternativ ein Fusion Drive . Daher lohnt sich das Nachrüsten mit einem SSD-Speicher im Do-it-yourself-Verfahren, da er wesentlich preisgünstiger ist und der Einbau sich mit relativ wenig Aufwand selbst bewerkstelligen lässt.
Nicht jeder Mac für SSD geeignet
Diese Voraussetzungen muss ein Mac mitbringen, damit man einen der getesteten SSD-Speicher einbauen kann: Mindestens eine SATA-2-Schnittstelle und Platz für den 2,5 Zoll großen Speicher. Da die getesteten SSDs nur sieben Millimeter dick sind, eignen sie sich sowohl für Mac Mini als auch die Macbook-Pro-Modelle ohne Retina-Bildschirm. Mit einer SATA-3-Karte ist beim Mac Pro auch die Maximalgeschwindigkeit möglich. Theoretisch lässt sich zudem ein iMac aufrüsten, hier sind aber größeres handwerkliches Geschick und ein passendes Werkzeug für den Monitorausbau gefragt.
Nicht aufrüsten kann man dagegen das Macbook Pro mit Retina-Display sowie das Macbook Air, da diese keinen Platz für einen 2,5-Zoll-Speicher bieten. Diese Modellreihen nutzen Speicher mit einer Bauform, die keinem Standard folgt. Bislang bietet nur der amerikanische Hersteller OWC mit der Auro-SSD ein Upgrade für diese Modelle an.
Kapazität und Preis
Samsung und Toshiba schicken SSD-Speicher mit 512 GB ins Rennen, während sich Seagate auf 480 GB beschränkt. Das kleinste Laufwerk mit 256 GB kommt von Transcend, das zwar in der Anschaffung am günstigsten, beim Preis pro Gigabyte aber teurer als die Konkurrenz ist. Wer nicht sparen muss, erhält also bei den anderen Herstellern mehr Speicher für sein Geld.
So testet Macwelt
Testumgebung:Wir bauen die Laufwerke in einen Mac Mini Core i5, 2,3 GHz ein und testen die Low-Level-Benchmarks mit dem Macwelt-Testprogramm How Fast. Zudem setzen wir das Programm Disk Speed Test von Black Magic zum Testen der Praxiswerte ein und messen außerdem unter OS X 10.7.4 die Startzeit und die Ausschaltzeit des Rechners sowie die Startzeit von Microsoft Word. Um zu prüfen, wie sich die Laufwerke in einem Rechner mit SATA 2 verhalten, testen wir die SSDs mit Disk Speed Test auch in einem älteren Macbook Pro.
Testwertung: Die Gesamtnote setzt sich aus vier Einzelnoten zusammen.
Leistung (60 %) setzt sich aus verschiedenen Geschwindigkeitstests zusammen.
Ausstattung (20%) beinhaltet die Garantie sowie der Preis pro Gigabyte.
Handhabung und Ergonomie tragen jeweils zehn Prozent zur Gesamtnote bei.
Samsung und Toshiba beschränken sich beim Gehäuse auf das Nötigste und sind im Vergleich zu den anderen Kandidaten Leichtgewichte. Besonders bei mobilen Rechnern ist dies ein Vorteil. Ein besonders schweres Gehäuse kommt bei Transcend zum Einsatz. Alle Laufwerke weisen eine Bauhöhe von sieben Millimetern auf und passen problemlos in die Macbooks und Mac Minis. Alle Testkandidaten eignen sich übrigens auch dazu, ältere Macs mit SATA-2-Schnittstelle aufzurüsten.
Modell | Samsung Serie 840 Pro | Toshiba Solid State Drive | Seagate 600 SSD | Transcend SSD 720 |
Modellnummer | MZ-7PD512 | THNSNH512GCST | ST480HM000 | TS256GSSD720 |
Preis | € 410, CHF 509 | € 400, CHF 496 | € 385, CHF 478 | € 250, CHF 310 |
Preis pro GB | € 0,80 | € 0,78 | € 0,80 | € 0,98 |
Gesamtwertung | 1,4 sehr gut | 1,5 gut | 1,7 gut | 2,0 gut |
Einzelwertungen | ||||
Leistung (60 %) | 1,2 | 1,3 | 1,6 | 2,0 |
Ausstattung (20?%) | 1,3 | 1,4 | 1,5 | 1,8 |
Handhabung (10?%) | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Ergonomie (10?%) | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Testurteil | ||||
Vorzüge | Lange Garantie | Niedrigster Preis pro GB | Stabiles Gehäuse | Sehr stabiles Gehäuse |
Nachteile | Keine | Keine | Längste ZugriffszeitKeine | Niedrige Praxis-Schreibwerte |
Technische Angaben | ||||
Controller | Samsung | Toshiba | Link A Media | Sandforce |
Kapazität laut Hersteller in GB | 512 | 512 | 480 | 256 |
Kapazität formatiert in GB | 511,77 | 511,32 | 479,31 | 255,4 |
Formfaktor in Zoll | 2,5 | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
Bauhöhe in mm | 7 | 7 | 7 | 7 |
Gewicht in g | 54 | 52 | 76 | 95 |
Garantie | 5 Jahre | 3 Jahre | 3 Jahre | 3 Jahre |
Die Leistung
Alle vier Testkandidaten sind schnell und liegen bei den meisten Tests recht nahe zusammen. Nur die Transcend-SSD weicht im Praxistest mit Disk Speed Test beim Schreibwert signifikant nach unten ab. Gemittelt über alle Messungen schneidet die SSD von Samsung am besten ab, dicht gefolgt von der von Toshiba und von der Seagate. Beim SATA-2-Test gibt sich kein Laufwerk eine Blöße. Dicht beisammen liegen die SSD-Speicher beim Lesen. Auch beim Schreiben liegt das Testfeld dicht beieinander, hier erarbeiten sich die SSD-Speicher von Samsung und Seagate einen kleinen Vorsprung.
Kaufempfehlung & Fazit
Sieg und zweiter Platz liegen dicht beieinander, die längere Garantiezeit gibt dann den Auschlag für die Samsung SSDUnsere Empfehlung geht wegen der besten Leistungswerte und der Fünfjahresgarantie an die Samsung Serie 840 Pro. Mit der gleich großen SSD von Toshiba macht man aber auch keinen schlechten Kauf: Man bekommt fast gleich gute Leistungswerte und kann sogar etwas Geld sparen, muss aber mit drei Jahren Garantie vorlieb nehmen.
(Macwelt/mhr)