Zeit ist bekanntlich Geld - das gilt auch für das Recruiting. So fand beispielsweise eine Studie von Ernst & Young heraus, dass sechs von zehn mittelständischen Betrieben offene Positionen im Unternehmen nicht besetzen können.
Mehr als die Hälfte der befragten Arbeitgeber verzeichnet infolgedessen eine schlechtere Unternehmensleistung und damit geringere Umsätze. Die eigene "Time to Hire" - also die Zeitspanne von der Ausschreibung bis zur Besetzung einer Stelle - langfristig zu verkürzen, kann somit nicht nur die Chance erhöhen, die besten Talente für sich zu gewinnen, sondern auch das eigene Unternehmen (wieder) nach vorne bringen.
Für den perfekten ersten Eindruck
Alle Erfahrungen, die ein Kandidat im Bewerbungsprozess macht, beeinflussen seine Meinung über ein Unternehmen und folglich sein gesamtes Bewerbungsverhalten. Unternehmen sollten ihre Arbeitgebermarke so klar und differenziert wie möglich präsentieren - das beginnt schon bei der Gestaltung der Karriereseite und der Stellenanzeige. Diese sollten den Kandidaten einen umfangreichen Einblick in die Unternehmenskultur geben, die zukünftigen Aufgabenbereiche so detailliert wie möglich beschreiben und umfangreich auf all' jene Vorteile eingehen, die Mitarbeiter nur in diesem bestimmten Unternehmen erwarten - übrigens auch eine gute Möglichkeit, sich von Wettbewerbern abzuheben.
- Die besten Karriereseiten 2015
Im jährlichen Benchmark vergleicht das Beratungsunternehmen für digitale Kommunikation die Karriereseiten von 100 deutschen Unternehmen. Es konnten maximal 1.000 Punkte erreicht werden. - Platz 15: Allianz SE
Die Karriereseite der Allianz erreichte im Ranking mit 676 Punkten Platz 15. - Platz 14: Robert Bosch GmbH
Auf Platz 14 liegt mit 686 Punkten die Robert Bosch GmbH. - Platz 12: MAHLE GmbH
Die Karriereseite der MAHLE GmbH kommt mit 702 Punkten auf Platz zwölf. - Platz 12: Deutsche Lufthansa AG
Diesen Platz teilt die MAHLE GmbH sich mit der punktgleichen Deutsche Lufthansa AG. - Platz 11: Henkel AG & Co. KGaA
Die Karriereseite von Henkel erreicht mit 707 Punkten Platz elf. - Platz 10: RWE AG
Auf dem zehnten Rang liegt die RWE AG mit 723 Punkten. - Platz 9: Bertelsmann AG
729 Punkte bringen die Karriereseite der Bertelsmann AG auf den neunten Platz. - Platz 8: ThyssenKrupp AG
Die Karriereseite von ThyssenKrupp erreicht mit 739 Punkten Platz acht. - Platz 7: Deutsche Post AG
Auf dem siebten Platz im Ranking liegt die Deutsche Post AG mit 745 Punkten. - Platz 5: Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG
Platz fünf erreicht die Karriereseite der Schaeffler Technologies GmbH (761 Punkte). - Platz 5: Deutsche Bahn AG
Diesen Platz teilt sich die Schaeffler Technologies GmbH mit der punktgleichen Deutschen Bahn AG. - Platz 4: Daimler AG
Mit 771 Punkten erreicht die Karriereseite der Daimler AG den vierten Platz im Ranking. - Platz 3: Fresenius SE & Co. KGaA
Auf dem Treppchen landet die Karriereseite von Fresenius mit 824 Punkten. - Platz 2: Deutsche Telekom AG
Platz zwei belegt die Karriereseite der Deutschen Telekom AG mit 867 Punkten. - Platz 1: Otto GmbH & Co KG
Die Karriereseite von OTTO erreicht als Spitzenreiter 883 von 1.000 möglichen Punkten.
Kandidaten erwarten deutlich mehr von Ihnen
Haben Kandidaten ihre Bewerbung verschickt, erwarten sie individuelle, regelmäßige Kommunikation - und vor allem schnelle Rückmeldungen. Professionelle Bewerbermanagement-Software bietet hier clevere Lösungen: Können Recruiter persönliche Antworten direkt aus dem System versenden, sparen sie nicht nur Zeit, sondern treten zugleich als Arbeitgeber auf, der seinen potenziellen zukünftigen Mitarbeitern von der ersten Minuten an ein Höchstmaß an Wertschätzung entgegen bringt.
Langfristig Beziehungen zu Talenten aufbauen
Wäre es nicht genial, den perfekten Kandidaten für eine offene Stelle bereits zu kennen, weil er sich zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal für eine Stelle im Unternehmen beworben hat? Personaler sollten darüber nachdenken, Bewerbern die Möglichkeit zu geben, sich in ihrem "Talent Pool" zu registrieren und so regelmäßig über aktuelle Vakanzen informiert zu bleiben. Das stärkt nicht nur die Arbeitgebermarke, sondern bindet auch Kandidaten, denen man für eine bestimmte Stelle möglicherweise eine Absage senden muss.
Recruiter sollten versuchen, jeden Bewerber wie ihren besten Kunden zu binden - denn er könnte schon morgen der ideale Kandidat für eine neu frei werdende Stelle sein.
Das Risiko falscher Personalentscheidungen minimieren
Werden Führungskräfte, Vorgesetzte und die ausschreibenden Fachabteilungen in Personalentscheidungen mit eingebunden, kann häufig schneller eine fundierte Entscheidung für die richtigen Kandidaten getroffen werden. Ein Bewerbermanagement-System kann hier die Kommunikation unterstützen: Komplette Profile vielversprechender Kandidaten können einfach per E-Mail-Link weitergeleitet werden - direkt aus der HR-Software.
- Schockfragen im Vorstellungsgespräch
Nicht selten erleben Bewerber im Vorstellungsgespräch eine böse Überraschung, weil sie unerwartet mit kuriosen Fragen konfrontiert werden. Hier finden Sie die zehn härtesten Fragen, die von der Job-Plattform Glassdoor unter mehr als tausend Posts ausgesucht wurden. - Eiertanz
"Erklären Sie, wie man perfekt Eier kocht." - Lieblingstier
"Wenn Sie ein Tier wären, welches Tier würden Sie sein?" - Luftdruckmessung
"Wie würden Sie vorgehen, um die Höhe eines Gebäudes mit einem Barometer zu messen?" - Börsenwissen
"Welche 30 Unternehmen sind im Dax?" - Lieblingsgeschichte
"Welches ist Ihr Lieblingsereignis der Geschichte?" - Geheimnisverrat
"Was ist Ihr persönliches Geheimnis?" - Primzahlen-Genie
"Wie nennt man möglichst schnell alle Primzahlen bis n?" - Hautpflegebedarf
"Bitte versuchen Sie, den jährlichen Verbrauch von Clearasil in Deutschland einzuschätzen." - Sieben Sachen
"Nennen Sie sieben Dinge, die man mit diesem Stift machen kann." - Milchmädchenrechnung
"Man stelle sich eine Maschine vor, die alle Milch produzieren kann, die Starbucks weltweit an einem durchschnittlichen Tag benötigt. Dazu muss nur die richtige Anzahl von Kühen durch diese Maschine gehen. Wie viele Starbucks-Läden gibt es weltweit? Wie viele Kühe würde ich brauchen? Wie schnell müssten sie durchgehen?"
Interne Arbeitsabläufe analysieren und optimieren
Wie lange braucht das Recruiting-Team oder einzelne Mitarbeiter durchschnittlich, um eine neue Stelle zu besetzen? Dabei sollten sie auch auf die einzelnen Prozesse innerhalb des gesamten Ablaufs schauen: Wie lange dauert es, bis eine Stellenbeschreibung von der Fachabteilung freigegeben wurde? Wie viel Zeit nehmen einzelne Vorstellungsgespräche oder Telefoninterviews in Anspruch? Und über wie viele Tage zieht sich der finale Entscheidungsprozess?
Aus diesen Erkenntnissen können verschiedene Optimierungsmöglichkeiten abgeleitet werden. So beispielsweise, ob Video-Interviews möglicherweise eine gute Alternative für zeitraubende Telefoninterviews sind. Oder in welchen Bereichen individuelle Weiterbildungen und Trainings sinnvoll sein könnten, um die Performance des Recruiting-Teams zu verbessern. (bw)