Die Grande Nation plant ein neues Gesetz, das Influencern das Leben schwer machen könnte. Offenbar geht es der Politik darum, die psychische Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger vor möglichen negativen Auswirkungen des Konsums sozialer Medien zu schützen. Der Gesetzentwurf sieht Folgendes vor:
Alle Influencer müssen offenlegen, ob und welche Filter sie verwenden.
Sie müssen offenlegen, ob die Abbildungen ihrer Gesichter und Körper mit Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop bearbeitet wurden.
Influencer müssen klar und deutlich darauf hinweisen, wenn ihr Beitrag eine bezahlte Werbung beinhaltet. Schon jetzt schreibt Frankreich vor, dass gesponserte Inhalte für Nutzerinnen und Nutzer klar erkennbar sein müssen. Die neue Gesetzgebung würde zusätzlich verlangen, dass der Haftungsausschluss in einem Banner über den Fotos und Videos erscheint, nicht nur in der Beschreibung.
Social-Media-Plattformen müssen Rückkanäle einrichten, über die Verbraucher Influencer melden können, sofern diese gegen rechtliche Bestimmungen verstoßen.
Influencer sollen derselben Regulatorik unterliegen wie traditionelle Medien: Damit wird Werbung für Alkohol, Tabak, halbseidene Finanzprodukte (zum Beispiel Kryptowährungen) und anderes eingeschränkt.
Wie TechCrunch berichtet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieser Gesetzentwurf den französischen Senat passieren und damit Rechtsgültigkeit erlangen wird. Influencern drohen dann saftige Strafen, wenn sie die neuen Anforderungen nicht erfüllen. Die Rede ist von bis zu sechs Monaten Haft und Geldstrafen von bis zu 300.000 Euro.
Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire begründete die Initiative gegenüber dem französischen Nachrichtensender RFI damit, dass die kommerzielle Beeinflussung von medialen Inhalten nicht ausreichend reguliert sei. Er ließ keinen Zweifel an der Kreativität und der Bedeutung der Social-Media-Schaffenden, betonte aber auch, dass dieser Sektor unter unklaren oder gar nicht existierenden Regeln leide. (hv)