Mit der Mini-Zeitumstellung wird kompensiert, dass die Erde für eine Umdrehung ein ganz kleines bisschen länger braucht als 24 Stunden. Schaltsekunden werden in unregelmäßigen Abständen alle paar Jahre eingeschoben. Die Schaltsekunde vom 1. Juli 2015 war die 26. seit 1972. In Deutschland wird der Vorgang von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig gesteuert, die sich um die gesetzliche Zeit kümmert.
Während die meisten Uhren den Sprung bewältigen, kommt manche Software mit einer zweiten 60. Sekunde nicht gut klar. Bei einer Schaltsekunde 2012 wurden mehrere Websites lahmgelegt, das Buchungssystem der australischen Fluggesellschaft Qantas fiel zeitweise aus. Google hat deswegen ein besonderes Verfahren entwickelt, das seine Systeme in Kleinstschritten allmählich umstellt ("Leap Smear").
Zumindest in Deutschland hat das Einschieben der Schaltsekunde in der gestrigen Nacht keine technischen Schwierigkeiten bereitet. "Uns ist nichts davon bekanntgeworden, dass es irgendwo Probleme gab", sagte Dirk Piester aus dem Zeitlabor der PTB in Braunschweig. (dpa/mb)