"Wir möchten auch in China zukaufen und sind offen für Gespräche", sagte SAP-Asienchef Steven Watts der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). SAP investiert derzeit massiv in China, bis 2015 sollen früheren Angaben zufolge zwei Milliarden Dollar (umgerechnet 1,6 Milliarden Euro) in den Markt gesteckt werden. In den vergangenen zweieinhalb Jahren wurden 2200 neue Mitarbeiter eingestellt - heute sind es 4000.
Die Bedeutung des chinesischen Markts wachse, so Watts: "In drei bis fünf Jahren wird China zu den ersten fünf gehören." Allerdings nehme die Konkurrenz "aggressiv zu", sagte Watts. Marktführer im Geschäft mit Unternehmenssoftware war nach Daten des Marktforschers IDC im Jahr 2012 der chinesische Anbieter Ufida. Früheren Aussagen zufolge will SAP in China mittelfristig 1 Milliarde Euro Umsatz erzielen. "Wir werden den Umsatz in China alle drei Jahre verdoppeln", sagte Watts.
Ein ambitioniertes Ziel: In den jüngsten Quartalen hatte das Asiengeschäft wegen der Wachstumsdelle in China nach dem Regierungswechsel geschwächelt. 2012 machte SAP gut 16 Prozent seiner Umsätze in der Region Asien-Pazifik, Erlöse für China weist das Unternehmen nicht aus. Der Umsatz allein in Deutschland ist in etwa genauso hoch. "Walldorf verliert nichts von seinem Status", beschwichtigte Watts denn auch in der aktuellen Diskussion um den Standort. Zuletzt waren Sorgen aufgekommen, dass sich SAP zunehmend in die USA orientieren könnte. Von 2014 an wird die Zweierspitze aufgelöst und SAP-Co-Chef Bill McDermott steuert den Konzern allein. (dpa/tc)