Für heterogene Modelle

SAP nimmt für Cloud-Offensive Partner an Bord

22.01.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
SAP will beim Ausbau seines Cloud-Geschäfts mit führenden Cloud-Dienstleistern zusammenarbeiten, um Kunden mit heterogenen Umgebungen zu bedienen.

Diese sollen einer Mitteilung zufolge von SAP validierte Infrastruktur- und Anwendungs-Services aus der Cloud weltweit anbieten. Eine gemeinsame Referenzarchitektur, Service-Level-Agreements und Datenschutzstandards sollen die Implementierung erleichtern.

SAP bot mit seiner Hana Enterprise Cloud, einem Paket aus Infrastruktur und Managed Services, bereits selbst gehostete Dienste an. Der wachsenden Marktnachfrage - IDC erwartet, dass der Markt für Cloud-Dienste und die dafür notwendige Technik 2014 um 25 Prozent auf über 100 Milliarden Dollar wächst - will SAP nun mit seinem Partner-Ökosystem begegnen. Damit adressiert der Walldorfer Konzern nach eigenen Angaben die individuellen Anforderungen von Kunden mit heterogenen Anwendungsumgebungen und nicht einheitlichen Anwendungs-Infrastrukturlandschaften.

Ein Dutzend Cloud-Partner hat SAP bereits beisammen, die zusammen in 580 weltweit verteilten Rechenzentren über 412.000 Server betreiben. Das sind (in alphabetischer Reihenfolge) Centurylink Technology Solutions, China Datacom, Fujitsu, Hitachi Data Systems, HP, IBM, Swisscom, Telstra, T-Systems, Verizon, Virtustream sowie VMware mit seinem vCloud Hybrid Service; für die Zukunft erwartet SAP weitere.

SAP verstehe die Bedeutung des Partner-Ökosystems für seinen Erfolg sehr gut und sei bei traditionellen Implementierungen schon sehr effektiv darin gewesen, über VARs und Systemintegratoren seine Reichweite auszubauen, bescheinigt IDC-Analyst Darren Bibby: "Da sich nun Cloud- und Hosting-Bezugsmodelle etablieren, kann SAP dieselbe Partner-Expertise auch auf Outsourcing-Anbieter übertragen, um Endanwendern den größtmöglichen Mehrwert zu bieten."

SAP hatte bereits auf der Sapphire im Mai 2013 angekündigt, das Partnernetz rund um Hana ausbauen zu wollen. Mit den jetzt angekündigten Cloud-Partnerschaften geht das Unternehmen aber darüber deutlich hinaus, indem es auch die Qualitätssicherung und Service-Level-Standards anbietet. Für seine Cloud-Offensive nimmt SAP mittelfristig zunächst weniger Gewinn in Kauf - das operative Margenziel von 35 Prozent hatte CEO Bill McDermott gestern von 2015 auf 2017 vertagt.