Wartung für die Business Suite verlängert

SAP geht auf ERP-Anwender zu

13.10.2011
Von 
Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Auf dem Jahrestreffen der Benutzervereinigung DSAG nahm SAP zentrale Forderungen der Kunden in puncto Wartung und Funktionserweiterungen auf.
SAP-Chef Jim Hagemann Snabe
SAP-Chef Jim Hagemann Snabe
Foto: SAP

Für seine Ankündigung, die Wartung für die Business Suite um fünf Jahre bis 2020 zu verlängern, erntete SAP-Chef Jim Hagemann Snabe Applaus von den Anwendern. „Wir werden unsere bisherige Strategie weiterführen und den Kunden bis 2020 Funktionserweiterungen ohne Upgrade zur Verfügung stellen“, versprach der Co-CEO auf dem DSAG-Treffen in Leipzig. Der Manager geht damit auf eine der zentralen Forderungen der DSAG ein: eine klare Roadmap für das Kernprodukt. „Die DSAG begrüßt, dass SAP die Mainstream-Wartung verlängert“, freute sich DSAG-Vorstand Karl Liebstückel. „Damit erhalten Anwender die gewünschte Planungs- und Investitionssicherheit“.

Bislang galt die Aussage, SAP werde das Kernprodukt Business Suite 7 auf jeden Fall bis zum Jahr 2015 zum vereinbarten Basispreis warten. Danach drohte den Kunden eine Preiserhöhung, üblicherweise wären das ein Prozent im ersten und zwei bis vier Prozent in den folgenden Jahren an. Mit der Verlängerung um fünf Jahre bis 2020 verschafft SAP seinen Kunden Luft. Konkret bedeutet das: SAP pflegt die Business Suite 7 bis zum Ende des Jahrzehnts. In dieses Versprechen eingeschlossen sind sämtliche Anwendungen der Business Suite, inklusive ERP 6.0, die Plattform Netweaver sowie alle SAP-Erweiterungspakete für die Suite.

Auch in punkto neue Funktionen bewegt sich SAP auf seine Kunden zu. Das bisherige Verfahren, einmal jährlich das Erweiterungspaket „Enhancement Package“ auszuliefern, hat sich für viele als wenig praktikabel erwiesen. Die Fülle der Ergänzungen, die auf einen Schlag auftauchten, war zu unübersichtlich. Künftig soll es einmal pro Quartal ein kleineres Bündel an Neuerungen geben, wahrscheinlich unter dem Namen Continous Innovations. Das jährliche Enhancement Package wird dann bloß noch die Konsolidierung aller vier Pakete sein. Um den Kunden die Übersicht zu erleichtern, will SAP die neuen Funktionen sortiert ausliefern, etwa nach Themen oder Branchen. „Das ist zunächst einmal ein Versprechen“, kommentierte Frank Niemann, Principal Consultant Software Markets bei PAC. „Auch mit den Enhancement Packages hat SAP damals Erleichterung versprochen. Und dann sind die Pakete immer größer und komplexer geworden.“

SAP hat seinen Kunden die Türen geöffnet. So viel wurde auf dem diesjährigen Kongress klar. Die versprochene Zusammenarbeit ist konkret geworden. Das gilt nicht für den Heimatmarkt, sondern weltweit. Die Customer Engagement Initiative (CEI) beispielsweise richtet sich an alle SAP-Kunden. Wie angekündigt holt SAP dabei die Anwender in einer frühen Phase der Softwareentwicklung ins Boot. Bis heute haben sich knapp 1600 Personen bei CEI registriert, um sich an den Diskussionen zu beteiligen. Nahezu die Hälfte dieser Kontakte kommt aus dem deutschsprachigen Raum. „Damit sind wir die aktivste SAP-Anwendervereinigung weltweit", sagte Liebstückel. (wh)