SAP TechEd

SAP bindet Prozessdesign-Tool in Google Wave ein

28.10.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
SAP und Google arbeiten gemeinsam an Prototypen, die SAP Netweaver mit Google Wave kombinieren.

Noch gibt es Google Wave nur in der Betafassung, doch das hat die Forscher von SAP Research nicht davon abgehalten, die neueste Entwicklung des Suchmaschinenspezialisten für die Entwicklung von Prototypen neuer Produkte zu nutzen.

Google Wave ist eine Online-Plattform, die es Internet-Nutzern gestatten soll, sich auszutauschen. Dabei können sie Diskussionen, E-Mails, Dokumente und multimediale Inhalte in einem gemeinsamen Bereich zusammenfassen. Wave erlaubt neben Chat-Dialogen auch, Textdokumente gemeinsam zu bearbeiten, so dass verschiedene Personen zeitgleich Passagen einfügen oder editieren können.

Google Wave fasst unterschiedliche Kommunikationsformen (E-Mail, Chat, etc.) zusammen.
Google Wave fasst unterschiedliche Kommunikationsformen (E-Mail, Chat, etc.) zusammen.
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Diese Funktionen zur Zusammenarbeit („Collaboration“) macht sich SAP für die Prozessmodellierung zunutze. Das Projekt „Gravity“ kombiniert ein grafisches Prozessmodellierungswerkzeug für SAP Netweaver mit Google Wave. Die Anwender können an dem Geschäftsmodell gemeinsam arbeiten. Die Änderungen werden protokolliert, so dass sich der Entwicklungspfad des Prozesses nachvollziehen lässt („wer hat was wo eingefügt“). Diese Aufzeichnungen können sich neue Teammitglieder über eine „Playback“-Funktion zunutze machen, um zu erfahren, welche Vorarbeit die Kollegen bereits geleistet haben. Die so entwickelten Prozessdefinitionen können Anwender danach in Netweaver zur Ausführung bringen, so SAP.

Die Forschungsabteilung von SAP entwickelte für das Projekt ein neues Modellierungswerkzeug mit Hilfe des Java-basierenden "Google Web Toolkit". Dieses Google-Tool erzeugt Javascript-Code, der sich in Google Wave einbinden lässt.

Die BPM-Komponente könnte laut SAP Research dazu dienen, einfache Prozesse zu bauen und in Netweaver ablaufen zu lassen. Als Beispiel nennen die Entwickler Eskalationsroutinen zwischen Kunden und Lieferanten. Solche Abläufe könnten die von SAP über das Enterprise Services Repository bereitgestellten IT-Prozessen ergänzen.

Ein weiterer Prototyp, der mit der auf "Adobe Flash" basierenden Technik "Business Objects Life Enterprise" entwickelt wurde, bietet Dashboard-Funktionen, mit denen Anwender die mit Gravity gestalteten Netweaver-Prozesse über eine grafische Oberfläche überwachen können.

Web-basierende Collaboration wird möglich, da Internet-Plattformen eine Fülle an Funktionen sowie Schnittstellen bereithalten. Hatten Softwarehäuser früher meist eigene Collaboration-Funktionen entwickelt, gehen sie nun offenbar dazu über, verfügbare Web-Dienste hierfür zu verwenden.