Da das Unternehmen in neue Bereiche wie Generative KI investieren und einige seiner beliebten Produkte wie die Data Cloud vorantreiben will, plane Salesforce eine große Einstellungsoffensive, erklärten CEO Marc Benioff und Chief Operating Officer Brian Millham in einem Interview mit Bloomberg.
Das Unternehmen hat bereits mehrere Produktverbesserungen vorgenommen und insbesondere neue generative KI-Funktionen in seine Data Cloud integriert. So gab der CRM-Spezialist in der vergangenen Woche auf seiner jährlichen Dreamforce-Konferenz bekannt, dass er seine Data Cloud so umgestaltet hat, dass sie Generative AI unterstützt. Bis Jahresende will das Unternehmen damit beginnen, den überall präsenten KI-Chatbot bei einigen Kunden einzuführen.
Zuvor hatte Salesforce bereits im August als Teil seines Data-Cloud-Angebots ein neues, codefreies, schnittstellenbasiertes KI- und generatives KI-Modelltrainings-Tool namens Einstein Studio veröffentlicht. Und Anfang Juni stellten die Kalifornier ein neues Angebot mit dem Namen AI Cloud vor, das die bereits angekündigten Slack GPT, Tableau GPT, Apex GPT, MuleSoft GPT, Flow GPT, Service GPT, Marketing GPT und Commerce GPT mit dem neuen Einstein Trust Layer und einem Prompt-Engineering-Tool für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) kombiniert.
Fokus auf Boomerang-Mitarbeiter
Die Neueinstellungen werden laut Millham auf die Bereiche Vertrieb, Technik und das Team, das für die Entwicklung der Data Cloud zuständig ist, aufgeteilt. Den Führungskräften zufolge werden dabei einige der neuen Stellen wahrscheinlich mit so genannten "Boomerang"-Mitarbeitern besetzt. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Mitarbeiter, die früher bei Salesforce gearbeitet haben, bevor sie zu anderen Unternehmen wechselten. Salesforce sieht Boomerang-Einstellungen als neuen Erfolgsmaßstab, so Millham und Benioff. Sie fügten hinzu, dass es in Zukunft noch weitere strategische Entlassungen geben könnte.
Salesforce beschäftigt derzeit etwa 70.000 Mitarbeiter, knapp 10.000 weniger als im Februar vergangenen Jahres. Im Januar 2023 hatte das Unternehmen mindestens 8.000 Stellen mit der Begründung gestrichen, dass die Ausgaben der Kunden aufgrund der makroökonomischen Unsicherheit zurückgingen. Bereits davor hatte Salesforce im November 2022 verkündet, trotz solider Geschäftsergebnisse mindestens 950 Stellen zu streichen: Der Umsatz des Unternehmens war im zweiten Quartal 2022/23 um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, was auf die rasche Akzeptanz seines Cloud-basierten CRM und anderer Vertriebsmanagement-Tools zurückzuführen war.
Strategische Entlassungen, wie zum Beispiel der Ersatz von nicht-technischem Personal durch mehr Ingenieure und technische Talente, könnten für die meisten großen Technologieunternehmen zur Regel werden. In der vergangenen Woche entließ die Google-Muttergesellschaft Alphabet Hunderte von HR-Mitarbeitern mit der Begründung, dass der Bedarf an solchen Mitarbeitern in den nächsten Quartalen sinken wird.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der US-Schwesterpublikation CIO.com.