Anfang November traf sich die OpenStack-Community zum Summit in Paris. Das Vortragsprogramm war sehr umfangreich mit vielen hochkarätigen Referenten. Vorgestellt wurden spannende Installationen mit OpenStack und Projekte, die im Umfeld von OpenStack entwickelt werden. Die Besucher bekamen dadurch einen sehr guten Eindruck vom gegenwärtigen Stand der Entwicklung und den vielen mit OpenStack verbundenen Lösungen.
Wie auf den OpenStack Summits üblich, wurde die Veranstaltung von Jonathan Bryce, Geschäftsführer der OpenStack Stiftung eröffnet. Sein Vortrag war zweifelsohne spannend, packender fand ich jedoch die Vorstellung des OpenStack-Projekts beim europäischen Forschungszentrum CERN: IT-Leiter Tim Bell kündigte an, bis zum Frühjahr 2015 OpenStack auf 150.000 Kernen betreiben zu wollen - das wäre eine der größten OpenStack-Installationen überhaupt.
Private Cloud bei BMW
Dr. Stefan Lenz, Abteilungsleiter Datacentre bei BMW, stellte die Private Cloud bei BMW vor, und warum sich BMW für OpenStack entschieden hatte. Die Gründe waren zwar hauptsächlich technischer Art, doch bemerkte Lenz auch, dass bei OpenStack nicht die Gefahr bestehe, "dass jemand mit Forderungen nach Lizenzgebühren ankommt, die wir nicht erwartet hatten, nachdem wir schon viel Software um unsere Lösung herum entwickelt haben. Und wir haben das oft erlebt." Auch für BMW stehen demnach die Offenheit und Herstellerungebundenheit von OpenStack im Vordergrund.
- OpenStack-Studie von Crisp Research
Wie lässt sich Cloud-Infrastruktur im Unternehmen einfach bereitstellen und wie können Multicloud-Umgebungen verwaltet werden? Für deutsche IT-Entscheider lautet die Antwort immer häufiger "OpenStack", wie eine brandneue Studie von Crisp Research zeigt. - Cloud in der Unternehmensrealität – Einsatz & Planung
- Anforderungen an Cloud Platformen
- Cloud-Bau – Favorisierte Technologieanbieter
- Bekanntheit von OpenStack (unter Cloud-Nutzern)
- Bedeutung von OpenStack
- Warum beschäftigen Sie sich aktuell mit OpenStack?
- Argumente für OpenStack (Pro)
- Argumente gegen OpenStack (Contra)
- Planung und Einsatz von OpenStack – Anteil aller Cloud-Nutzer
- OpenStack – Eine Technologie für die Cloud-Pro ´s
- OpenStack Workloads – Ein breites Einsatzspektrum
- OpenStack Releases reflektieren den frühen Reifegrad
- Buy oder Build – Umsetzung von OpenStack
- Kriterien bei der OpenStack-Partnerwahl
- Einschätzung von OpenStack-Partnern (nach Leistungsfähigkeit)
Ein weiterer spannender Vortrag kam von Time Warner Cable. Wie Matt Haines, der Leiter des Bereichs Cloud Engineering und Operations beim TV-Unternehmen erklärte, sieht sich Time Warner Cable wachsendem Druck ausgesetzt, sein Geschäftsmodell zu verändern. Fernsehinhalte müssen zukünftig nicht nur über klassische TV-Geräte abrufbar sein, sondern auf verschiedenen Plattformen angeboten werden wie Smartphones oder Tablets. Das Unternehmen setzt OpenStack ein, um diese Technologie- und Geschäftsmodellverschiebung möglich zu machen.
Weitere Vorträge behandelten neue Technologien um die Themen Software-Defined Storage. -Datacenter und -Enterprise sowie die Entwicklung von Applikationen, die wirklich "cloud-ready" sind. OpenStack ist schließlich kein Infrastrukturthema - die Übernahme von Applikationen in die Cloud schöpft nicht wirklich ihre Agilität und Skalierbarkeit aus.
Verbesserte Verwaltung von OpenStack
Ein anderes interessantes Thema betraf Lightweight Isolated Container, zum Beispiel Docker. Da die technischen Aspekte der Cloud inzwischen zur Genüge behandelt worden sind, gibt es immer mehr Menschen, die sich darauf konzentrieren, wie OpenStack besser verwaltet werden kann. Die unzureichende Leistungsfähigkeit der momentan eingesetzten Dashboards wie zum Beispiel Horizon ist ein Punkte dabei. Ein anderer betrifft Hochverfügbarkeit für OpenStack.
Neben dem schon etablierten Buzzword Software-Defined Storage hörte ich auf dem Summit auch verwandte Begriffe aus dem SDx-Bereich. So geht der Trend momentan klar in Richtung Software-Defined Networking (SDN). Ein vielversprechendes Beispiel dafür ist das Open Source-Projekt OpenDaylight.
Besonders gefiel mir an dem Summit, dass er nicht nur eine große Anzahl verschiedener Projekte zusammenbringt, sondern auch tausende von Menschen aus der ganzen Welt, die unterschiedliche Ideen und berufliche Hintergründe haben. So traf ich einen alten Bekannten, den ich seit 20 Jahren nicht gesehen hatte.
Wer nicht die Gelegenheit hatte, am Summit teilzunehmen, kann sich alle Vorträge auf der Veranstaltungsseite ansehen: https://www.openstack.org/summit/openstack-paris-summit-2014/session-videos/. Der nächste OpenStack Summit findet im Mai nächsten Jahres in Vancouver statt. (bw)