AMD hat seine Geschäftsergebnisse für das dritte Quartal veröffentlicht. Dabei musste das Unternehmen einen heftigen Gewinneinbruch hinnehmen. Doch große Zuwächse in den Bereichen Datacenter und Embedded Systems lassen AMD optimistisch nach vorne schauen.
AMDs Gesamtumsatz stieg im dritten Quartal 2022 um 29 Prozent auf 5,56 Milliarden Dollar (gegenüber 4,31 Milliarden Dollar im Vorjahresvergleich).
Der Nettogewinn brach um 93 Prozent auf 66 Millionen Dollar ein, eine Folge des weltweit schrumpfenden PC-Markts.
Die Betriebskosten haben sich im dritten Quartal 2022 mit 2,43 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt (2021: 1,14 Milliarden Dollar).
$AMD AMD Q3 FY22:
— App Economy Insights (@EconomyApp) November 1, 2022
Q3 key metrics:
• Revenue +29% Y/Y to $5.6B ($80M miss).
• Operating loss margin -1% (-23pp Y/Y).
• Operating cash flow $1.0B (17% margin).
• EPS $0.67 ($0.03 miss).
Q4 guidance:
• Revenue ~$5.5B ($0.4B miss). pic.twitter.com/GNRltgpY7o
AMD führt die höheren Ausgaben in erster Linie auf die Übernahme des Halbleiterunternehmens Xilinx im Februar 2022 zurück. Die kostete AMD rund 50 Milliarden Dollar. Außerdem drückten die höheren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung auf die Margen. Die Anleger schienen sich indes eher auf die guten Nachrichten aus den Bereichen Datacenter und Embedded zu konzentrieren - die AMD-Aktie legte im nachbörslichen Handel um sechs Prozent zu.
Datacenter kompensiert PC-Flaute
Wie die meisten Unternehmen im Halbleitermarkt wurde auch AMD in seinem Wachstum durch den Rückgang der PC-Verkäufe ausgebremst. Dieser Teil des Business musste herbe Verluste hinnehmen und bringt es auf einen Quartalsumsatz von 1,02 Milliarden Dollar (2021: 1,69 Milliarden Dollar). Laut Gartner sind die PC-Umsätze allein im dritten Quartal 2022 um 19,5 Prozent eingebrochen, was die schwache AMD-Bilanz in diesem Segment erklärt. Viel besser sieht es in den Bereichen Datacenter und Embedded Systems aus:
AMDs Umsatz im Bereich Rechenzentrum stieg um 45 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar (2021: 1,1 Milliarden Dollar).
Die Übernahme von Xilinx hat dazu beigetragen, die Zahlen von AMD im Embedded-Sektor erheblich zu verbessern: Hier konnte das Unternehmen Erlöse von 1,3 Milliarden Dollar erzielen (2021: 79 Millionen Dollar).
AMD führt sein Wachstum im Bereich Datacenter vor allem auf die positiven Verkaufszahlen seiner EPYC-Prozessoren zurück, mit denen es dem Chipgiganten gelang, seinem Erzrivalen Marktanteile abzujagen: Während Intel den Markt für Serverprozessoren in den letzten Jahrzehnten mit einem Marktanteil von bis zu 98 Prozent (2017) dominierte, sind es heute noch (immer stattliche) 88 Prozent.
AMDs Prognosen für die Zukunft sind positiv: Das Unternehmen rechnet für das vierte Quartal mit einem Wachstum von rund 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf Umsätze von insgesamt 5,5 Milliarden US-Dollar. Vor allem die Geschäftsbereiche Datacenter und Embedded sollen weiter kräftig wachsen. (fm)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Network World.