Plattformübergreifende Verwaltung

RIM macht Blackberry Enterprise Service 10 verfügbar

23.01.2013
Kurz vor dem Launch von Blackberry 10 am 30. Januar stellt der kanadische Hersteller schon einmal eine Lösung vor, um darauf basierende Smartphones zusammen mit alten Blackberrys, Blackberry-Playbook-Tablets sowie iOS- und Android-Geräten zu verwalten.

Mit Blackberry Enterprise Service 10 (BES10) - nicht zu verwechseln mit dem Blackberry Enterprise Server (BES, aktuell in Version 5.04) - löst RIM die erst im zweiten Quartal 2012 eingeführte Verwaltungslösung „Mobile Fusion“ ab. Der größte Unterschied dürfte dabei im Namen liegen, zumal die Kanadier in den letzten Monaten wohl den Großteil ihrer Kapazitäten in die Fertigstellung des mobilen Betriebssystems gesteckt haben.
Die Funktionen sind weitgehend gleich: Die neue Lösung erlaubt es IT-Abteilungen, alte (OS7 und davor) und neue (BB10) Blackberry-Smartphones, Blackberry-Playbook-Tablets sowie iOS- und Android-Geräte über eine gemeinsame Web-basierende Konsole zu verwalten. Dabei werden laut RIM Szenarien mit firmeneigenen und/oder von den Anwendern privat angeschafften (ByoD) Geräten gefördert – egal, ob reine Blackberry-Umgebungen oder im Mischbetrieb.

BES10 ist eine Art Überbau für BES5 sowie die beiden Verwaltungsinstanzen Blackberry Device Service und Universal Device Service.
BES10 ist eine Art Überbau für BES5 sowie die beiden Verwaltungsinstanzen Blackberry Device Service und Universal Device Service.
Foto: RIM

Neben dem klassischen Mobile Device Management unterstützt BES10 auch Mobile Application Management (MAM) und den sicheren Zugriff auf Unternehmensdaten. Exklusiv für Geräte aus dem eigenen Hause stellt RIM außerdem Blackberry Balance zur Verfügung: Hier werden geschäftliche und private Daten oder Apps voneinander isoliert und können mit unterschiedlichen Vorgaben versehen werden. Im neuen Blackberry 10 gibt es sogar zwei komplett getrennte File-Systeme, und die Trennung von Beruflichen und Privatem findet sowohl auf Funktions-, Account- und auch auf App-Ebene statt. Dies macht es möglich, den Business-Bereich separat zu verwalten und im Ernstfall eben auch zu löschen. „Blackberry Balance bietet den Endanwendern eine einmalige Erfahrung", erklärte RIM-Manager Jeff Holleran gegenüber der COMPUTERWOCHE. Das Feature schütze nämlich in Byod-Szenarien auch die privaten User-Daten vor dem Unternehmen, so der Senior Director Enterprise Product Management.

Zu den weiteren neuen Kern-Features des BES10 speziell für Blackberry-10-Geräte gehört Blackberry World for Work, eine Art Corporate AppStore hinter der Firewall. Über diesen können Unternehmen Pflicht-Apps auf die Smartphones ihre Mitarbeiter aufspielen oder aber für gut befundene Apps zum Download empfehlen. Alternativ ist außerdem eine Art Whitelisting möglich.

Beim Management bietet BES10 vielfältige Möglichkeiten für die Erstellung und Sicherung von Arbeitsprofilen einschließlich der hierarchische Verwaltung mit Active-Directory-Integration, Unterstützung für anpassbare Rollen, eines intuitive Registrierungsprozesses für Mitarbeiter über eine Selfservice-Konsole sowie der zentralen Kontrolle über zuweisbare Profile für E-Mail, SCEP, WLAN, VPN und Proxy-Server.

Blackberry Enterprise Service 10 steht ab sofort hier zum Download bereit. Interessierte können außerdem hier eine Teststellung für 60 Tage (einschließlich einiger Gerätelizenzen) laden. Im Mai will RIM auf der Blackberry Live (ehemals Blackberry World) außerdem ein Update für Blackberry Enterprise Service 10 herausbringen. Dieses soll es bestehenden Kunden ermöglichen, BES10 auf dem gleichen physischen Server wie Blackberry Enterprise Server 5 (BES) zu installieren. Voraussetzung, so RIM, ist ein Update auf Service Pack 4.