Die Geschichte beginnt, als Randstad in Baden-Württemberg die Corona-Impfzentren mit der Überlassung von medizinischem und administrativem Personal unterstützte. Um das Impfen zu beschleunigen, einfacher zu organisieren und keinen Impfstoff zu verschwenden, hatte Carsten Priebs die Idee, eine App zu entwickeln. Kurze Zeit später präsentierte der Randstad-CIO dem Managementteam diese Idee als Pro-Bono-Projekt. Der Startschuss für die Impf-Finder-App war gefallen.
Hausärzte an die Front
Als Mitte April 2021 auch Hausärzte mit dem Impfen begannen, war der Run auf Termine groß und die Telefone in vielen Arztpraxen standen nicht mehr still. Die Impf-Finder-App sollte die Lösung sein: Sie sammelt freie Impftermine der Ärzte und bietet diese Impfwilligen in einem bestimmten Umkreis zur Buchung an. Die Suche erfolgt also nicht über den Arzt, sondern nach Termin. Eine Browser-Version und die Möglichkeit, eine bestimmte Anzahl von Buchungen für andere Personen durchzuführen, erweitert den Impfzugang auch für Menschen ohne Smartphone.
Die Jury sagt:
"Kleines Projekt mit großer Wirkung!" Die Jury lobt vor allem die cross-funktionalen Teams, das Mitarbeiter-Engagement und die schnelle Umsetzungszeit bei Randstad. |
Startup-Mentalität
Da der Zeitfaktor von Anfang an eine große Rolle spielte, arbeitete das achtköpfige Entwicklerteam, bestehend aus dem deutschen Product Owner und einem portugiesischen Randstad-Entwicklerteam sowie deutschen Freelancern, vollkommen virtuell. Das Team entwickelte mit der Low-Code-Plattform Outsystems und konnte einem unabhängigen Ärzte-Panel bereits vier Wochen nach Entwicklungsstart ein erstes MVP zum Test präsentieren.
Von der Entstehung der Idee am 1. März 2021 bis zum Rollout in den App Stores am 30. April 2021 vergingen gerade einmal zwei Monate. "So ein Projekt parallel zum Tagesgeschäft zu stemmen, holt alle Beteiligten aus ihrer Komfortzone. Corona hat gezeigt, dass die Mitarbeiter das wertvollste Asset eines Unternehmens sind und das überkommene Führungsverständnis von Anweisung und Kontrolle untauglich ist", hat Priebs in diesem Projekt erfahren.
Das Engagement der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann Priebs in klaren Zahlen vom Oktober 2021 ausweisen: Die App wurde in den Stores 300.000 mal abgerufen - ebenso oft besuchten die Nutzer die Website. Mittlerweile wurden über die App circa 50.000 Impftermine bei rund 500 angeschlossenen Ärzten generiert. Das Entwicklungsbudget wird inklusive Wartung und Marketingmaßnahmen bis Ende 2021 im mittleren sechsstelligen Bereich liegen, wobei keine Lizenz- und Betriebskosten anfallen, da sich Outsystems und der Push-Service-Dienst OneSignal der Pro- Bono-Initiative angeschlossen haben. (kf/rs)
Was die App kann:
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