Wir wissen nicht, wie schwer Quip-Mitgründer Bret Taylor folgendes Eingeständnis gefallen ist: "Native Desktop-Apps sind schneller, funktionieren offline und können eine User Experience bieten, die das Web noch immer nicht erreicht", schreibt der frühere Friendfeed-Gründer und ehemalige Facebook-CTO zusammen mit seinem Kompagnon Kevin Gibbs zur Desktop-Premiere im Quip-Firmenblog. Anfang 2014 hätten nur 20 Prozent der Nutzer Quip im Desktop-Browser verwendet - zunächst war die erklärte Stoßrichtung vor allem Mobile -, eineinhalb Jahre später sei dieser Anteil auf 50 Prozent gestiegen, was vor allem der wachsenden Nutzung in Unternehmen zu verdanken sei.
Quip Desktop - technische Details dazu finden Interessierte in einem Post von Taylor bei "Medium" - synchronisiert alle Dokumente in der Cloud mit dem lokalen Rechner, von wo aus sie sich ohne Wartezeit öffnen lassen. Auch offline lassen sich neue Dateien anlegen, vorhandene bearbeiten und Nachrichten versenden - sobald der Nutzer wieder ein Netz hat, werden alle Änderungen synchronisiert und für die Menschen sichtbar, mit denen man zusammenarbeitet. Sowohl unter Windows als auch unter OS X unterstützt Quip Desktop native Notifications; auf Mac-Rechnern werden alle Quip-Dokumente auch für die Spotlight-Suche indexiert.
"Personal Computing wurde früher durch Dateien definiert - jedes Mal übertragen, kopiert und verlegt, wenn wir einen neuen Rechner bekamen. Egal ob auf jemandes Festplatte oder angehängt an jemandes E-Mail, Dateien sind nicht wirklich zugänglich, such- oder gemeinsam bearbeitbar", sagt Bret Taylor. "Mit dem Aufkommen von Diensten wie Spotify für Musik oder Netflix für Film und Fernsehen wächst der Wunsch nach sofort zugänglichem Inhalten, wo und wie auch immer man darauf zugreift." Und genau das ermögliche Quip Desktop für die Dokumente im Unternehmen, die allesamt direkt nach der Anmeldung in Quip Desktop zur Verfügung stünden.
Quip unterstützt derzeit vor allem Texte und Spreadsheets, Checklisten und Chats beherrscht die Software ebenso. Auf der Kundenliste stehen nach Angaben des Startups unter anderem Al Jazeera, CNN, Facebook, Instagram sowie Lean In. Für Privatanwender ist Quip kostenlos, Firmen zahlen ab 12 Dollar pro Nutzer und Monat. Quip Desktop setzt Windows ab Version 7 oder OS X ab 10.8 voraus.