Die auf SAP-Zusatzprodukte spezialisierte Firma PBS Software GmbH aus Bensheim entwickelt eine Analysesoftware für Geschäftsinformationen aus SAP-ERP-Systemen. Unternehmen können das Produkt "PBS Nearline Analytic Infrastructure" auch ohne SAP BW nutzen. Daten speichern sie hierzu in einem externen System und werten diese über PBS-Tools aus. PBS NAI arbeitet laut Herstellerangaben mit einem spaltenbasierenden Speicherverfahren, das denen von relationalen Datenbanken in Sachen Datenkomprimierung und Antwortzeiten weit überlegen sein soll. Hierzu bindet das Softwarehaus die Server-Plattform "Sybase IQ" von Sybase ein, das mit spaltenorientierten Datenbankverfahren arbeitet.
Nach Angaben von PBS verhält sich NAI gegenüber der SAP-Software wie ein Standard-Archiv-Informationssystem. Eine Einweisung der Anwender sei daher nicht erforderlich.
Für die Auswertung von Daten im Archiv steht ein Abfragewerkzeug von PBS bereit. Darüber hinaus lassen sich über "NAI Application Plugins" anwendungsspezifische SAP-Standard-Reportauswertungen nutzen. Diese wurden um spaltenbasierende Zugriffe für bereits archivierte Daten erweitert. Das PBS-Produkt kommt Anfang 2010 in der geschilderten Form auf den Markt.
SAP selbst macht Gebrauch von spaltenorientierten Datenbankfunktionen. Die Basistechnik "Trex" stellt solche Verfahren für den "Business Warehouse Accelerator" (BWA) und für die Suchmaschine "Netweaver Enterprise Search" bereit.
Hasso Plattner, SAP-Gründer und -Chairman, sieht in Datenbanken mit spaltenbasierender Verarbeitung eine Möglichkeit, ERP-Software heutiger Prägung in puncto Transaktionsverarbeitung und Echtzeitdatenauswertung weiterzuentwickeln (siehe auch "Plattner skizziert den ERP-Turbo").