"In den nächsten 15 Jahren wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland aufgrund des demografischen Wandels auf vier Millionen steigen", so Sinanudin Omerhodzic, CIO der Paul Hartmann AG. Dies sei nur ein Fakt von vielen, der den Kostendruck und steigenden Bedarf an digitalen Produkten und Services im EHealth-Markt verdeutlicht.
Eine 360-Grad-Analyse der Hartmann-IT, die der neue IT-Chef veranlasste, brachte ein ernüchterndes Ergebnis: Eine ineffektive IT-Organisation, die über 14 verschiedene Standorte verteilt war, und eine komplexe Systemlandschaft mit etwa 2.000 IT-Systemen zeigten, dass man von dem Ziel, die IT als "Preferred Partner of the Future" für das HartmannBusiness und seine Partner zu positionieren, weit entfernt war.
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In dieser Situation initiierte Omerhodzic in enger Abstimmung mit dem Hartmann-Board das Transformationsprogramm "Accelerate 2022" entlang der Dimensionen "Operational Excellence" und "Digital Excellence". "Unsere Vision ist es, unsere IT bis 2022 zu einem Technology Innovator zu entwickeln, der genau die Technologien bereitstellt, die gemeinsam mit dem Business im Markt Wettbewerbsvorteile generieren", erklärt Omerhodzic. Dabei sollten auch neue digitale Geschäftsmodelle, die mittels agiler Methoden und interdisziplinärer Teams entwickelt werden, eine große Rolle spielen.
"Die größte Herausforderung und Chance ist die Weiterentwicklung der Mitarbeiter", so der IT-Chef. Neue Rollen wie die des Technology Leaders hätten bereits einen Kulturwandel angestoßen. In dem Teilprojekt "OneIT" sollen zudem alle lokalen IT-Organisationen zu einer globalen Einheit zusammengeführt werden.
Erste Erfolge zeigen sich in neuen Produkten wie einer Sensorbox, die den Bestell- und Inventarisierungsprozess in Krankenhäusern und Pflegeheimen automatisiert, sowie einer KI-basierten Infektionsdetektion, welche die Hartmann-IT auf den Markt gebracht hat. Das geschäftliche Ziel sei, dass solche Produkte und digitalen Services über die digitale Plattform Hartmann Healthcare bis 2022 einen Anteil von 30 Prozent am Unternehmens- umsatz haben. Gleichzeitig wurden die operativen Kosten unter anderem durch Synergieeffekte um 20 Prozent gesenkt.