Linux- und Open-Source-Rückblick für KW 43

ownCloud, Ubuntu 15.10 und Derivate

27.10.2015
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Ubuntu 15.10 Wily Werewolf und die entsprechenden Derivate sind verfügbar. Es gibt Neuerungen, die sind aber überschaubar.

Die Entwickler der ownCloud haben Version 8.2 zur Verfügung gestellt. Beim Fairphone 2 arbeitet man an Sailfish OS als Betriebssystem. Fedora 23 um eine Woche nach hinten verschoben.

Ubuntu 15.10 Wily Werewolf

Canonical hat Ubuntu 15.10 zur Verfügung gestellt. Neben der Desktop-Version mit Unity gibt es wie üblich auch die Derivate Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu, Ubuntu MATE, Ubuntu GNOME, Ubuntu Studio und so weiter. Server- und Cloud-Varianten stehen ebenfalls zur Verfügung.

Auf der ersten Blick hat sich bis auf Software-Update relativ wenig getan. Als Kernel dient Linux 4.2 und man hat LibreOffice 5 vorinstalliert. Somit wird zum Beispiel Verschlüsselung beim Dateisystem F2FS unterstützt.

Interessierte dürfen sich über eine technische Vorschau von Unity8 freuen. Es wird erwartet, dass diese Desktop-Umgebung erstmals bei Ubuntu 16.10 per Standard zum Einsatz kommt. Mit dieser Software soll die sogenannte Konvergenz realisiert werden. Somit würde aus dem Smartphone ein vollständiger Desktop, wenn man es zum Beispiel an einen größeren Bildschirm anschließt. Wer das ausprobieren möchte, wählt bei der Anmeldung Unity8 aus.

Kubuntu setzt auf Plasma 5 plus die KDE Applications 15.08. Bei Ubuntu GNOME bestehen nun fast alle Komponenten aus GNOME 3.16 und Ubuntu MATE 15.10 bringt MATE 1.10 mit sich. Erwähnenswert ist außerdem, dass Ubuntu GNOME 15.10 eine technische Vorschau für Wayland enthält.

Weiterhin gibt es Ubuntu MATE 15.10 für Raspberry Pi 2. Die Installation ist nicht schwer, es sind aber einige manuelle Eingriffe notwendig. Das gilt zumindest dann, wenn man große microSD-Karten verwendet und das Betriebssystem auf Deutsch installiert.

Ubuntu 15.10 Wily Werewolf ist keine sogenannte LTS-Version. Sie wird nur neun Monate mit Updates versorgt. Die nächste große Version, Ubuntu 16.04, wird Langzeitunterstützung enthalten. Mark Shuttleworth hat erst kürzlich verlauten lassen, dass Ubuntu 16.04 den Codenamen Xenial Xerus tragen wird.

Neue Server- und Cloud-Versionen gibt es ebenfalls. Durch die geringe Support-Laufzeit dürften diese Versionen für einen produktiven Einsatz eher weniger interessant sein. Dennoch gibt es interessante Neuerungen. Zum Beispiel ist die Container-Technologie oder der Hypervisor LXD nun per Standard enthalten. Sie finden weitere Informationen zur neuen Server-Version in dieser Ankündigung.

ownCloud 8.2

Die ownCloud 8.2 ist nach Angaben der Entwickler stabiler, sicherer und performanter als Vorgängerversionen.

Eine sichtbare Neuerung ist die Oberfläche. Das Design, die Symbole und die Farben haben sich geändert. As gilt auch für die Seitenleiste.

Die Bilder-App wurde per Standard durch Gallery Plus ersetzt. Damit stehe zusätzliche Funktionen zur Verfügung.

Administratoren dürfen sich ebenfalls über Neuerungen freuen. Das Kommandozeilen-Tool ist nun umfangreicher ausgestattet und es gibt Befehle für Verschlüsselung, sowie Kontrollmechanismen für den Papierkorb und Versionierung.

Weiterhin haben Administratoren ab sofort die Möglichkeit, Nachrichten an Anwender zu senden. Die Systemverwalter können außerdem festlegen, ob Links nur dann geteilt werden dürfen, wenn der Anwender ein Passwort vergeben hat. Die Stärke ist ebenfalls beeinflussbar. Sie können ownCloud 8.2 unter owncloud.org herunterladen.

Fairphone 2 bald mit Sailfish OS

Die Entwickler des Fairphone 2 arbeiten derzeit mit Jolla daran, Sailfish OS als Betriebssystem einsetzen zu können. Man steht allerdings erst am Anfang der Portierung und kann noch keinen genauen Zeitplan ausgeben, wann das Projekt fertig ist.

Fedora 23 kommt eine Woche später

In einem Go/No-Go Meeting haben sich die Entwickler entschlossen, Fedora 23 um eine Woche nach hinten zu verschieben. Es gibt noch Fehler im zweiten Veröffentlichungskandidaten, die zunächst ausgebessert werden müssen.