Sourcing Day, 31. Mai 2017

Outsourcen ohne vom Provider abhängig zu werden

10.05.2017
Von 
Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Welche Vorteile Cloud-basierte Anwendungen, Datenbanken und Middleware Services bieten und wie sie sich in der Praxis effizient betreiben lassen, erfahren IT-Verantwortliche am 31. Mai auf dem Sourcing Day in Köln.

Über "die Cloud" wird viel gesprochen - und oft liegt der Schwerpunkt dieser Diskussion auf der Infrastruktur. Doch letztlich geht es bei Cloud-basierten Modellen um die Frage, wie sich Anwendungen und Services für User flexibler, schneller und effizienter zur Verfügung stellen lassen.

Heiko Reinhardt, Portfolio Architekt bei T-Systems
Heiko Reinhardt, Portfolio Architekt bei T-Systems
Foto: T-Systems

Der Workshop von T-Systems auf dem Sourcing Day am 31. Mai in Köln nimmt deshalb den Betrieb Cloud-basierter Anwendungen, Datenbanken und Middleware Services ins Visier. Ein Kernthema ist dabei die plattformunabhängige Bereitstellung von Applikationen.
Warum dieser Aspekt so entscheidend ist, erklärt ein Blick auf die aktuelle Situation der CIOs: Sie stehen immer unter Kostendruck und dem Anspruch Innovation schnell einzuführen, zu testen oder anzupassen. Darüber hinaus ist der Schutz von Anwendungen immer wichtiger. "Unternehmen stehen also vor der Entscheidung, ob sie ihre Anwendungen in ihrem privaten Rechenzentrum selber betreiben sollen oder in die Cloud wechseln", beschreibt Heiko Reinhardt, Portfolio Architekt bei T-Systems, die aktuelle Lage.

Die Unabhängigkeit von einem Provider ist bei dieser Entscheidung ein wesentliches Kriterium. Um dieses zu erfüllen, müssen sich Anwendungen, Daten und Dienste einfach von einer Cloud in die andere verlagern lassen. Ein weiteres zentrales Kriterium ist die Frage nach der Sicherheit der Anwendungen.

Reine Plattform as a Service (PaaS) Strategien sind Reinhardt zufolge keine zeitgemäße Lösung. "Denn das ist eigentlich auch nur eine Plattform. Anwendungen werden dann sehr monolithisch, schwer zu betreiben, und man benötigt auf dem Zielsystem genau die gleiche PaaS", erläutert Reinhardt die Nachteile dieses Modells. "Ein flexibles und schnelles Reagieren im Markt ist nicht möglich."

Container-Technologien sind seiner Ansicht nach die besste Wahl, um Sicherheitsaspekte und die Unabhängigkeit vom Provider zu gewährleisten. "Und wenn Anwendungen in Containern bereitgestellt werden, lassen sie sich viel einfacher auf eine neue Version heben", so der IT-Spezialist. Zudem können Anwendungen mittels des Container-Konzepts modular und unter Berücksichtigung der Plattformunabhängigkeit und offener Standards entwickelt werden.

Wesentlich sind dabei zwei Spezifikationen, die seit 2015 zum Industriestandard geworden sind und von der Open Container Initiative verwaltet werden. "Das ist die Spezifikation des Image Formats, das beschreibt wie eine Anwendung verpackt wird, und die ‚Runtime‘ Spezifikation, die beschreibt wie das Image auf einem Server als Container bereitgestellt wird und die Abstraktionsschicht zur unterliegenden Infrastruktur und OS bildet", erläutert Reinhardt.

Wie die Entkopplung der Anwendung von der unterliegenden Infrastruktur funktioniert und welche Flexibilität Container-Anwendungen in der Praxis bieten, können Teilnehmer des Sourcing Day im Workshop von Heiko Reinhardt aus erster Hand erfahren. Im Workshop wird der IT-Architekt in einer Live-Demo darstellen, wie einfach es ist, eine Container-Anwendung bereitzustellen und sie von einer Cloud in eine andere zu verlagern. Im ersten Schritt wird automatisiert eine Virtuelle Maschine aus der Open Telekom Cloud angefordert, um anschließend auf dieser Basis eine Anwendung zu erstellen. Zudem erfahren die Teilnehmer, wie mit persistenten Daten umgegangen wird und was sie darüber hinaus noch beachten sollten.