CIO des Jahres

CIO des Jahres 2017 – Großunternehmen – Top 10

Osram-CIO Mossanen bereitet Weg für neue Geschäftsfelder

23.11.2017
Von 
Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs "CIO des Jahres". Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
In einem umfassenden Transformationsprojekt stellte Kian Mossanen die IT der Osram Licht AG neu auf und schuf die Voraussetzungen für den Eintritt in neue Geschäftsfelder.

Der Name ist Programm: "IT Transformation Strategy 2020" heißt das wichtigste Projekt auf Kian Mossanens Agenda. Dennoch beschreibt der Titel nicht das volle Aus­maß des Vorhabens. Denn die Transformation, die der ge­lernte Betriebswirt bei Osram angestoßen hat, geht weit über die IT hinaus. Sie ermöglicht es dem Münchner Kon­zern, in neue Märkte vorzustoßen und Innovationen be­reichsübergreifend voranzutreiben.

Kian Mossanen, Osram: "Wir arbeiten vollständig Cloud-based."
Kian Mossanen, Osram: "Wir arbeiten vollständig Cloud-based."
Foto: Osram

Der Transformationsprozess begann bereits 2015 mit dem Carve-out des traditionellen Lampengeschäfts in das neue Unternehmen Ledvance. Der CIO trennte dazu die kom­plexen IT-Strukturen auf und konsolidierte zugleich die Osram-Rechenzentren für kaufmännische und weitere Anwendungen in die Cloud.

Vertikal aufgestellte IT-Organisation

Der IT-Umbau umfasste technische, organisatorische und kulturelle Aspekte. Mossanen stellte die IT-Organisation vertikal auf und etablierte in jeder Business Unit einen CIO. Ein Steuerungsgremium ("IT Board") wacht über die gemeinsame Ausrichtung von globalen und bereichsspezi­fischen Anforderungen.

Konzernweit verfolgt der promovierte Diplomkaufmann eine konsequente Outsourcing-Strategie. Dabei spielen vor allem IBM (Rechenzentren, SAP-Betrieb) und Microsoft (Office-Anwendungen) als Cloud-Provider eine zentrale Rolle. "Wir arbeiten vollständig Cloud-based", sagt Mos­sanen. Eine Ausnahme bilde nur die produktionsrelevante Infrastruktur, die Osram "local-to-local" vorhalte.

200 IT-Mitarbeiter aus zwölf Ländern kamen 2017 zur ersten "IT Convention" von Osram zusammen.
200 IT-Mitarbeiter aus zwölf Ländern kamen 2017 zur ersten "IT Convention" von Osram zusammen.
Foto: Osram

Um die global verteilte IT-Mannschaft "mitzunehmen", veranstaltete er 2017 in der Münchner Zentrale erstmals eine "IT Convention", zu der rund 200 IT-Mitarbeiter aus zwölf Ländern geladen waren, zum Partner Day außerdem rund 60 Vertreter der wichtigsten IT-Zulieferer. Osram entwickle sich mehr und mehr zum Softwareunterneh­men, erläuterte Mossanen auf der Veranstaltung. "Die IT muss dabei zum Treiber der Veränderung werden."

Klassische Aufgaben im Transformationsprozess

Natürlich gehörten auch klassische Hausaufgaben zum Transformationsprozess, darunter die Konsolidierung der Applikationslandschaft, ein globales Master-Data-Ma­nagement und der Einsatz von SAP S/4HANA für Finanz­prozesse. Doch Mossanen stieß zugleich eine Reihe von digitalen Initiativen an, die Osram helfen, in neue Ge­schäftsfelder wie etwa Smart Building vorzustoßen. Dazu zählen beispielsweise Cloud-Infrastruktur und Apps für intelligente Beleuchtungssysteme sowie die Evaluierung von IoT-Plattformstrategien für neue Geschäftsmodelle.

Die Jury für den CIO des Jahres 2017 lobt Mossanens Wirken als "ein Beispiel für die erfolgreiche Transformation und den Eintritt in neue Geschäftsfelder". Dem CIO sei es gelungen, die IT als strategischen Erfolgspartner zu positionieren.