Notebook-Tipps

Optimierung für Windows 10

25.05.2019
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Sie können es auch Windows überlassen, Ihr Notebook schnell und ausdauernd zu machen. Doch wer höhere Ansprüche an Tempo und Akkulaufzeit hat, sollte die richtigen Einstellungen selbst wählen und dabei auch verstecke Kniffe anwenden.
Foto: Thannaree Deepul - shutterstock.com

Wie sich Notebooks in Zukunft verbessern lassen, weiß Intel schon jetzt: Ein mobiler Rechner soll jederzeit und sofort auf Nutzereingaben reagieren, die Angst vor einem leeren Akku und einer instabilen Internetverbindung der Vergangenheit angehören. Doch bis die Ideen des sogenannten Project Athena Realität werden, müssen sich Notebook-Nutzer mit zahlreichen Tricks behelfen, um ihren Laptop schneller und ausdauernder zu machen. Immerhin werden Sie dabei von Windows 10 unterstützt. Denn mit jedem Update fügt Microsoft dem Betriebssystem neue Funktionen hinzu, die speziell den Notebook-Betrieb verbessern sollen. So haben Sie viele Möglichkeiten, die Akkulaufzeit zu steigern und die Rechenleistung zu optimieren.

Windows-Einstellungen: Akkulaufzeit mit einem Klick verbessern

In Windows 10 führt der schnellste Weg zu längerer Akkulaufzeit über die Taskleiste. Klicken Sie dort auf das Akkusymbol, erscheint ein Schieberegler, mit dem Sie einen von vier Energiesparplänen auswählen: Beste Leistung, Bessere Leistung, Mehr Akkueffizienz oder Stromsparmodus. Die Standardeinstellungen bei den meisten Notebooks ist "Bessere Leistung": Das ist auch für den Akkubetrieb vernünftig, denn viele Aufgaben lassen sich mit höherer Rechenleistung schneller erledigen, weswegen Sie Einbußen bei der Laufzeit akzeptieren können. Wenn aber der Akku so lange wie möglich halten soll, weil Sie in absehbarer Zeit an keine Steckdose kommen, stellen Sie "Mehr Akkueffizienz" ein.

Maximale Akkulaufzeit ermöglicht der "Stromsparmodus", den Sie nur im Akkubetrieb aktivieren können. In den Windows-Einstellungen ist unter "Akku" festgelegt, dass sich dieser Modus automatisch aktiviert, wenn der Akkustand unter 20 Prozent fällt. Diesen Wert können Sie aber über den Schieberegler verändern. Wollen Sie den Stromsparmodus sofort einschalten, geht das mit dem Regler darunter.

Mit dem Project Athena will Intel Hersteller dabei unterstützen, noch mobilere Laptops zu bauen.
Mit dem Project Athena will Intel Hersteller dabei unterstützen, noch mobilere Laptops zu bauen.

Automatisch reduziert Windows in diesem Modus auch die Bildschirmhelligkeit: Das hilft der Laufzeit auf die Sprünge, kann aber auch stören - zum Beispiel, wenn Sie für bestimmte Anwendungen wie Spiele oder Fotobearbeitung unbedingt eine hohe Helligkeit benötigen oder die Leuchtkraft des Displays bereits optimal für die aktuellen Lichtverhältnisse angepasst haben. Dann deaktivieren Sie "Bildschirmhelligkeit im Stromsparmodus verringern".

In Windows 10 finden sich nur wenige Optionen, um den Stromverbrauch zu beeinflussen.
In Windows 10 finden sich nur wenige Optionen, um den Stromverbrauch zu beeinflussen.

Ein Akkufresser sind Programme, die im Hintergrund aktiv sind und CPU-Leistung beanspruchen. Oft wissen Sie gar nicht, welche Tools unbemerkt arbeiten, und können deshalb deren Stromverbrauch nicht kontrollieren. Das nimmt Ihnen Windows 10 seit Version 1709 über die Funktion "Power Throttling" ab. Das Betriebssystem erkennt, mit welchen Programmen Sie aktuell arbeiten und welche nur im Hintergrund aktiv sind - die bekommen dann weniger Systemressourcen zugewiesen, um den Stromverbrauch zu senken. Haben Sie das Gefühl, dass Windows eine falsche Programmauswahl trifft und Tools ausbremst, denen Sie eigentlich höhere Rechenleistung zuordnen wollen, ändern Sie dies in den Windows-Einstellungen unter "Akku -› Überprüfen Sie, welche Apps sich auf die Akkulaufzeit auswirken". Klicken Sie auf den Eintrag des entsprechenden Programms. Dort entfernen Sie die Haken bei "Windows soll entscheiden, wann diese App im Hintergrund ausgeführt werden soll" sowie "Von der App ausführbare Aufgaben reduzieren, wenn sie im Hintergrund ausgeführt wird". Diese Möglichkeit gibt es aber nur für Windows-Apps.

Windows 10 kann selbstständig entscheiden, wie viel CPU-Leistung Apps bekommen.
Windows 10 kann selbstständig entscheiden, wie viel CPU-Leistung Apps bekommen.

Während Ihnen diese Option einen Überblick über einen bestimmten Zeitraum gibt (6 Stunden, 24 Stunden oder 1 Woche) können Sie im Task-Manager den Stromverbrauch laufender Prozesse sehen. Öffnen Sie das Programm und klicken Sie gegebenenfalls auf "Mehr Details" unten. Im Reiter "Prozesse" zeigen die beiden letzten Spalten, wie sehr jeder Prozess den Akku belastet ("Stromverbrauch") beziehungsweise die in den letzten zwei Minuten von ihm verursachte durchschnittliche Akkubelastung ("Stromverbrauch (Trend)").

Profi-Befehle für mehr Akkulaufzeit

Mehr Infos über Akkuleistung und Stromverbrauch Ihres Systems als in den Windows-Einstellungen erhalten Sie per Kommandozeile. Dazu nutzen Sie das Tool powercfg.exe mit den entsprechenden Befehlen. Die wichtigsten stellen wir Ihnen hier vor.

Profi-Befehle für mehr Akkulauzeit

Befehl

Beschreibung

powercfg -A

Zeigt Standby-Modi an, die das Notebook unterstützt oder nicht beherrscht

powercfg -batteryreport

Erstellt eine HTML-Datei mit ausführlichen Infos zu Akkukapazität und Stromverbrauch der letzten drei Tage

powercfg -energy

Überprüft die Stromaufnahme des Systems und weist in einer HTML-Datei auf große Verbraucher hin

powercfg -requests

Zeigt Programme oder Geräte an, die verhindern, dass das Notebook in den Standby wechseln kann

powercfg -sleepstudy

Erstellt eine HTML-Datei mit umfangreichen Verbrauchsinfos zu den Stromsparmodi, die das Notebook in den letzten drei Tagen genutzt hat

Mehr Infos u?ber Akkuleistung und Stromverbrauch Ihres Systems als in den Windows- Einstellungen erhalten Sie per Kommandozeile.Dazu nutzen Sie das Tool powercfg.exe mit den entsprechenden Befehlen. Die wichtigsten stellen wir Ihnen hier vor.