Im Fokus der künftigen Strategie von Opentext stehen die veränderte Rolle des CIO und die digitale Transformation im Unternehmen. Gerade bei großen Unternehmen besteht laut Roger Illing, Vice President Sales EMEA DACH von Opentext, die Gefahr, dass sie die Daten- und Informationsflut in den nächsten Jahren nicht mehr bewältigen können: "Marktforscher prognostizieren für 2017 eine Informationskrise. Ein Drittel der Fortune 500-Unternehmen wird dann Probleme haben, seine Daten zu `handeln`", warnt der Opentext-Manager.
Um dies zu umgehen, ist vom CIO ein ganzheitliches Informationsmanagement gefordert, das Informationssilos über die Abteilungs- und Anwendungsgrenzen aufbricht. Mehr denn je sollte der CIO neben den IT-technischen Fragestellungen die Anforderungen der Fachabteilungen erkennen und verstehen. »Der strategische CIO muss eine Vorgehensweise für das Informationsmanagement formulieren. Sie muss das Unternehmen in die Lage versetzen, schneller am Markt zu agieren und Umsätze zu generieren. Gleichzeitig sind die Kundenzufriedenheit zu steigern und Sicherheits- sowie Governance-Risiken zu minimieren«, sagt Patrick Harper, Chief Information Officer bei Opentext.
Software für komplizierte Fälle
Durch verschiedene Akquisitionen und eigene Entwicklungen verfügt Opentext über ein großes Softwareportfolio, das strukturierte und unstrukturierte Daten vom Input bis zum Output im Unternehmen managt. Damit deckt es Disziplinen wie Enterprise Content Management, Business Process Management und Web Content Management ab. Opentext strebt in Kundenprojekten ein einheitliches Informationsmanagement über verschiedene Bereiche, Applikationen (allen voran ERP-Anwendungen) und Standorte hinweg an. Im deutschsprachigen Raum verfügt Opentext über Kunden wie MAN, Deutsche Bundesbank, EADS und das Finanzministerium Baden Württemberg. Hier konnte das Unternehmen mit 1,3 Milliarden Dollar Umsatz weltweit, vergangenes Geschäftsjahr im zweistelligen Bereich wachsen.
Aus Red-Oxygen-Initiative folgen Lösungssuiten
Um die Nutzung der Opentext-Produkte zu vereinfachen, hat das Unternehmen im November letzten Jahres die Initiative Red Oxygen verkündet. Dabei geht es um die Integration und Angleichung der Systeme beispielsweise hinsichtlich des Aussehens, dem zugrunde liegenden Code und der Schnittstellen. Die Einzellösungen sollen stärker in Lösungs-Suiten zusammengefasst werden wie in der gerade angekündigten »Red Oxygen Process Suite«. Sie kombiniert die BPM-Cordys-Plattform von Opentext mit vorkonfigurierten Applikationen und weiteren Add-On Produkten. Bei ihrem Einsatz soll sich die Entwicklungszeit von BPM-Anwendungen von neun bis 18 Monate auf drei bis sechs Monate verkürzen. Sie kann sowohl von stationären und mobilen Endgeräten aus bedient werden und ist als On-Premise-, Cloud- und Hybridlösung erhältlich.
Weitere Lösungssuiten sollen innerhalb der Red-Oxygen-Initiative folgen. Das Strategiepapier Agenda 2020 von Opentext sieht nach Red Oxygen zwei weitere Phasen - Blue Carbon und Black Silicon - vor, deren Start für 2015 beziehungsweise 2017 geplant ist. Aufbauend auf Red Oxygen sollen sie den Ausbau zum digitalen Unternehmen weiter treiben. (jha)
Siehe auch das aktuelle Interview mit Opentext-CIO Pat Harper: "Der CIO ist die Schnittstelle für alle Bereiche"