Seit dem Start vor knapp sechs Jahren hat sich OpenStack vielerorts zu einem Defacto-Standard beim Aufbau von Cloud-Computing-Umgebungen gemausert. Zahlreiche Großunternehmen, Organisationen und Forschungseinrichtungen nutzen das Softwarepaket, um damit eigene Cloud-Anwendungen, -Dienste und -Plattformen zu implementieren und zu verwalten. Von Anfang an galt OpenStack aber auch als ein komplexes und ohne spezielle Fachkenntnisse nur schwer zu nutzendes System. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum die OpenStack-Community mit dem Mitaka-Release vor allem eine vereinfachte Handhabung verspricht (siehe auch: OpenStack Best Practices).
Die aktuelle Version enthält der OpenStack Foundation zufolge zahlreiche Weiterentwicklungen, die es Administratoren ebenso wie Cloud-Nutzern erleichtern sollen, ihre täglichen Aufgaben zu erledigen. So sei es nun beispielsweise einfacher, OpenStack Compute (Nova) zu konfigurieren. Mithilfe zusätzlicher Standardwerte müssten Anwender dabei weniger Optionen manuell auswählen. Auch das Identity-Modul Keystone sei vereinfacht worden. Den bislang aus mehreren Schritten bestehenden Prozess zum Einrichten der Identity-Management-Funktionen eines Cloud-Netzwerks (Installation, Start, Authentisierung, Verteilung von Tokens etc.) habe man auf nur noch einen Schritt verkürzt.
Deutliche Verbesserungen soll OpenStack Mitaka aber auch in Sachen Skalierbarkeit bringen. So sei etwa die bereits im Vorgänger-Release "Liberty" eingesetzte Convergence Engine nun in der Lage, höhere Lasten und noch komplexere Aktionen für die horizontale Skalierung von Cloud-Ressourcen zu verarbeiten.
Ein weiteres Ziel der OpenStack-Community war ein optimiertes Nutzererlebnis. Die Entwickler denken dabei sowohl an den Endbenutzer als auch an diejenigen, die Cloud-Umgebungen in ihrer Organisation entwickeln, einführen und managen. So biete etwa ein einheitlicher OpenStack-Client nun einen konsistenten Satz von Befehlen zum Erstellen von Ressourcen. Damit würden Endbenutzer von der Aufgabe entlastet, die vielen Feinheiten jedes Dienst-APIs zu lernen. Mitaka offeriere zudem mehr Unterstützung von Software Development Kits (SDKs) in vielen verschiedenen Sprachen. Weitere Erleichterungen soll die neue Funktion "Gib-mir-ein-Netzwerk" bringen, die sich derzeit noch in der Entwicklung befindet. Sie ermögliche es, mit einer einzigen Aktion alle folgenden Schritte zu erledigen: Erstellen eines Netzwerks, Verknüpfen mit einem Server, Zuweisen einer IP-Adresse sowie Erlaubnis des Netzwerkzugriffs. Einzelne Elemente dieser neuen Funktion seien bereits in Mitaka realisiert.
Bereits in den kommenden Wochen will die OpenStack-Entwicklergemeinde erste Produkte und Dienstleistungen auf Basis von Mitaka auf den Markt bringen. Über den OpenStack Marketplace können Nutzer Distributionen und Cloud-Dienstleister finden, die mit dem Label "OpenStack Powered" gekennzeichnet sind und damit die einschlägigen Interoperabilitäts-Test bestanden haben.
René Büst, Cloud-Experte beim Analystenhaus Crisp Research, beurteilt das Mitaka-Release zurückhaltend. "Den Fokus auf Stabilität und eine einfachere Nutzung zu legen, ist notwendig, um es OpenStack-Nutzern zu ermöglichen, ihre Operational Excellence weiterhin konstant zu optimieren." Insbesondere die Verbesserungen hinsichtlich der horizontalen Skalierung waren aus seiner Sicht dringend nötig, da dieser Aspekt von vielen OpenStack-Anwendern als problematisch eingestuft werde.
Die Schwerpunkte Stabilität und User Experience seien aber lediglich die Pflicht, gibt er zu bedenken. Die Kür liege in der Innovationsgeschwindigkeit und damit der Entwicklung neuer Services. Davon jedoch sei im Mitaka-Release nichts zu finden. Büst: "Vor allem für Public-Cloud-Anbieter, die auf OpenStack als Infrastruktur-Basis setzen, ist es enorm wichtig, von neuen Services aus der OpenStack-Community zu profitieren."
Der Analyst verweist darauf, dass etwa Amazon Web Services bereits mehr als 70 Services offeriere und im vergangenen Jahr 722 neue Funktionen veröffentlicht habe. Microsoft spreche von mehr als 500 neuen Funktionen, die für Azure allein 2015 entwickelt worden seien. Das Mitaka-Release enthalte hingegen nur 17 Services, mit denen sich eine eigene Cloud-Infrastruktur aufbauen lasse. Büst: "Für einen Public-Cloud-Anbieter, der auf OpenStack setzt, um mit dem 700-Pfund-Gorilla Amazon Web Services und Microsoft Azure mitzuhalten, ist das definitiv zu wenig." Unternehmen, die damit eine rein Infrastruktur-orientierte Cloud-Umgebung aufbauen und betreiben wollten, würden die Mitaka-Features zwar vorerst ausreichen. Doch die OpenStack-Community müsse in Zukunft deutlich nachlegen, um das Framework attraktiver zu machen. (wh)
- OpenStack Summit Tokio 2015
Ausverkauftes Haus, jede Menge Energie, gute Stimmung, viele Ankündigungen und exklusive Partys - das war der OpenStack Summit in Tokio. Wir waren vor Ort und präsentieren Ihnen im Nachgang einige Impressionen. - Ein weitläufiges Areal...
... auf dem der Summit stieg. Musste man schon aufpassen, sich nicht zu verlaufen. - Die Location leuchtete...
... und das nicht nur wegen der herzlichen Art, mit der die japanischen Gastgeber ihre Gäste aus aller Welt empfingen. - Lounges allerorten
Zum Entspannen zwischen den Keynotes und Gesprächen gab es einige Möglichkeiten. - This way!
Bunte Schilder wiesen den Weg. - Verpflegung muss sein
Bereits zu nachtschlafender Zeit um kurz nach sechs platzte das Frühstücksrestaurant schon aus allen Nähten. - Umfangreiche Agenda
Drei Tage lang standen eine Menge interessante Vorträge und Workshops auf dem Programm. - Sponsoren müssen sein
Sie erhielten nicht nur auf den Leinwänden in den Pausen vor den Keynotes Aufmerksamkeit. - Jonathan Bryce eröffnete
Der Chairman der OpenStack Foundation begrüßte die Teilnehmer des Summit... - Fakten, Fakten, Fakten
... und präsentierte eindrucksvolle Statistiken darüber, wie stark die OpenStack-Community in gerade einmal fünf Jahren gewachsen ist. - Superuser Award
Die japanische NTT Group freute sich über die Auszeichnung "OpenStack Super User" für ihre Projekte mit dem offenen Cloud-Software-Framework. - Mangas und Games
Einigen Präsentationen merkte man doch schon merklich an, dass die Veranstaltung in Japan stattfand. Spannend wars trotzdem. - Entspannung zwischendurch
In stimmungsvolle Farben getaucht, hielten die Summit-Teilnehmer an der einen oder anderen Stelle kurz an, um zu dösen oder Mails zu checken. - Marketplace
Auf dem weitläufigen "Marketplace" präsentierten sich viele Cloud-Anbieter und OpenStack-Anwender mit ihren Produkten und Projekten. - Marketplace
Auch dieser Bereich wurde vom Äußeren her natürlich typisch japanisch gehalten. - Illumination
Wenn Wasser auf Farbe trifft, entsteht meist etwas Eindrucksvolles. - Gebäudekunst
Wenn zusätzlich auch noch die Innenarchitektur stimmt, sieht es ganz besonders gut aus. - Sommer Ende Oktober
Draußen war es derweilt sonnig und spätsommerlich warm. Ein Wetter, von dem wir in Deutschland um diese Jahreszeit nur träumen können... - Die Location
Im "Grand Prince Hotel Takanawa" ließ es sich sowohl für den Summit als auch für die Logis gut aushalten. - Hier entlang
Offensive Werbung, die zog... - Gonpachi Nishiazabu
Am ersten Abend ging es dann für einige Gäste ins Restaurant "Gonpachi Nishiazabu", in dem Quentin Tarantino berühmte Szenen seiner Martial-Arts-Orgie "Kill Bill" drehte. Eingeladen hatte Mirantis. - Ist innen kleiner, als es im Film wirkt
Auch hier war die Stimmung prächtig, das Essen ansehnlich und das Rahmenprogramm gelungen. - Kill Bill für alle
Impressionen vom Buffet... - Lecker
... das genauso gut schmeckte, wie es aussah. - Trommler
Nach einer kulturellen Begrüßungseinlage... - Boris Renski
... nahm sich Mirantis-Mitgründer, CMO und Mitglied des OpenStack-Boards Boris Renski das Mikrofon und begrüßte die Gäste. - Barfuß bei Tisch
In Japan isst man nicht in Schuhen, höchstens in Latschen, am besten aber in Socken. - Promi-Wall
Wie jedes anständig berühmte Restaurant präsentiert auch das Gonpachi Nishiazabu im Eingangsbereich Fotos von Promi-Besuchen. Sly Stallone, Lady Gaga oder auch Stevie Wonder waren schon hier. - Eingangsbereich des Hotels
Der Nebeneingang des Grand Prince Takanawa Hotels, der beste Schleichweg direkt zum Frühstücksbuffet... - Zur Orientierung
Damit sich keiner verlief, wurden einige Hinweisschilder auch digital aufgelegt. - Wedding Concierge
Empfang und Hochzeits-Concierge liegen eng beieinander - also erst einchecken, dann heiraten bitte! - @sparkycollier speaking
Mark Collier, COO der OpenStack Foundation, eröffnete den zweiten Kongresstag mit einem Blick auf die technischen Neuerungen des Frameworks. - Core Services im "Big Tent"
Er präsentierte die Kernservices und alles drumherum auf einen Blick. - Container kinderleicht
Mirantis zeigte seinen neuen Container-Service "Carina". Grundschüler Jackson beeindruckte das Auditorium mit seinen CMD-Künsten und zeigte gleich mal, wie man einen neuen Container einrichtet. - Typisch japanisch
Die Präsentation des japanischen OpenStack-Anwenders CyberAgent griff voll in die Klischee-Kiste. - Lampions
Der zweite Abend stieg im Happo-En, einem japanischen Garten mit Event-Location mitten in Tokio. Die Gäste wurden mit Lampions empfangen... - Prost!
... mit Getränken abgefüllt... - Bitte lächeln
... von netten Einheimischen begrüßt... - Traditionell
... und durften munter Fotos schießen. - Die längste Nudel der Welt?
Auf jeden Fall nah dran... Volles Engagement beim anschließenden Abendessen. - Sushi-Bar
Hier wurde alles aufgetischt, was der Speiseplan hergab. - Geisha-Klimbim
Danach gab es traditionelle Geisha-Musik... - Geisha-Tanz
... samt Tanz - Starke Männer
Auch die Sumoringer durften nicht fehlen. - Invest in Bavaria
Kurz vor dem Rückflug nach München auf dem Haneda Airport direkt am Gate entdeckt... Bayern wirbt an den richtigen Orten. - Mehr Infos, Bilder, Emotionen gefällig?
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