Ende letzten Jahres hat sich der Mainzer Dienstleister UIB intensiv bei Anwendern nach deren Erfahrungen mit der Open-Source-Lösung Opsi für das Client-Management erkundigt. "Open PC Server Integration", aktuell in der Version 4, versorgt von Linux-basierenden Servern aus Desktops automatisch und nach Regeln mit Software. 263 Anwender haben sich an der Umfrage beteiligt, deren Ergebnisse jetzt vorliegen (zur grafischen Auswertung).
Große Bedeutung haben demnach für zwei Drittel der User Inventarisierung und hierarchische Gruppenverwaltung. In zweiter Linie verwenden 15 bis 30 Prozent die Erweiterungen Software-on-Demand, das Provisioning über mehrere Standorte, das MySQL-Backend sowie das Lizenz-Management. Gewünschte Erweiterungen sind die Installation der Software beim Shutdown der PCs, ein Wizard zur Erstellung von Opsi-Paketen und ein Active Directory/LDAP-Connector.
Open Source und Transparenz sind den Anwendern die wichtigsten Eigenschaften des Tools. Der Preis für Erweiterungen spielt hingegen eine untergeordnete Rolle. Insgesamt geben 90 Prozent dem Produkt die Noten gut oder sehr gut. Positiv wurden vor allem die allgemeine Softwareverteilung und die Betriebssystem-Installation bewertet. Allerdings haben die Anwender dem Hersteller auch einen wichtigen Hinweis für die künftige Produktentwicklung mitgegeben: Das User-Profile-Management, die WAN-Erweiterung und vor allem das Lizenz-Management erhielten schlechtere Bewertungen.
Es gibt Unternehmen, die mittels Opsi mehr als 5000 Clients mit Anwendungen, Updates und Patches versorgen. Der größte Teil aber, nämlich fast die Hälfte, automatisiert so das Provisioning für 100 bis 500 PCs. Auf vielen dieser Rechner läuft noch Windows XP, aber die 32- und vor allem die 64-Bit-Version von Windows 7 zeichnen sich als künftiger Standard ab. Debian und Ubuntu sind mit großem Abstand die vorherrschenden Betriebssysteme auf den Servern, von denen aus über Opsi die Software-Betankung läuft.
Ein Kennzeichen der Lösung ist der modulare Aufbau. Zur quelloffenen Basissoftware gibt es Erweiterungen, die immer erst dann Open Source gehen, wenn der Anbieter UIB seine grob kalkulierten Entwicklungskosten eingespielt hat - ein hierzulande seltenes Business-Modell.
*Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in München. (hv).