Nicht Kosten, sondern Bequemlichkeit ist die Triebfeder für die Verbreitung von Open Source im Unternehmensumfeld. Das ist das wichtigste Erkenntnis der aktuellen Studie "Measuring the Economic Value of Open Source" (PDF), mit der die Linux Foundation den ökonomischen Wert von Open Source beleuchten will.
Professor Henry Chesbrough, außerordentlicher Professor an der UC Berkeley und Autor des Studienberichts, betont, dass die Kosten zwar ein bedeutender Benefit von Open-Source-Lösungen seien, deren Einsatz aber nicht zwangsweise immer billiger ist.
How do we measure the economic value of open source software and its impact across industries? Jason Perlow breaks it down on the LF Blog, drawing from our latest research findings.
— The Linux Foundation (@linuxfoundation) March 7, 2023
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Kostenlos ist gut…
Kostenlos verfügbarer Code war noch nie wirklich gratis. Die Bits mögen kostenlos sein, diese zu managen ist aber mit Kosten verbunden. Entwickler kosten zudem immer mehr als der Code, den sie schreiben oder verwalten. Das mag ein Grund dafür sein, warum Unternehmen auf die Frage, was sie an einer "Open-Source-Leadership" am meisten schätzen, mit "einfache Bereitstellung meiner bevorzugten Open-Source-Software in der Cloud" antworten. Unternehmen wollen zunehmend die Vorteile von Open Source nutzen, ohne dabei die Kosten für das Management selbst tragen zu müssen.
In der Linux-Foundation-Studie zum wirtschaftlichen Wert von Open Source sind die geringeren Kosten ein Hauptgrund für die Einführung von Open Source:
Geringere Kosten sind natürlich nicht der einzige Vorteil - auch die Entwicklungsgeschwindigkeit und die relative Unabhängigkeit von Softwareanbietern werden hervorgehoben. Aber Kostenreduktion ist heute (wie damals) für Unternehmen der wichtigste Grund, auf quelloffene Lösungen zu setzen. Allerdings können andere Eigenschaften von Open Source die Kosten die Höhe treiben. Bei der Frage nach diesen kostensteigernden Faktoren sticht in der Untersuchung das Thema Security hervor:
Anbieter wie Chainguard und Industriekonsortien wie die Open Source Security Foundation treiben die Arbeit an diesem Thema jedoch kontinuierlich voran. Dennoch bleibt Security in Zusammenhang mit Open Source erst einmal ein Kostenfaktor.
…aber Geschwindigkeit noch besser
Trotz dieser Probleme und der Kosten von Open Source sagen selbst diejenigen, die davon überzeugt sind, dass Open Source teurer ist als proprietäre Alternativen, dass die Vorteile die Kosten überwiegen. Denn auch wenn Open Source teurer ist, bietet es immer noch einen Zeitvorteil: Code selbst zu erstellen, nimmt schließlich eine Menge Zeit in Anspruch. Die ist für die meisten Unternehmen und Entwickler ein viel wichtigerer Faktor als die Kosten: In jeder Stunde, die ein Entwickler damit verbringt, Code umzuschreiben, der Open-Source-Funktionen dupliziert, ist er nicht innovativ.
Den Umfragedaten zufolge erwarten die Unternehmen, dass die Vorteile der Open-Source-Nutzung im Verhältnis zu den Kosten steigen werden. Nur 16 Prozent sind vom Gegenteil überzeugt, also dass die Kosten schneller steigen als der Nutzen. (fm)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.