Quantencomputer einfacher programmieren

Nvidia bringt Quantencomputer-Plattform QODA

20.07.2022
Von 
Andy Patrizio arbeitet als freier Journalist für die Network World.
Mit QODA hat Nvidia eine hybride Plattform zum Programmieren von Quantencomputern vorgestellt. Ähnlich wie CUDA beim GPU-Computing soll sie das Programmieren erleichtern.
GPU-Spezialist Nvidia will mit QODA den Zugang zum Quanten-Computing erleichtern.
GPU-Spezialist Nvidia will mit QODA den Zugang zum Quanten-Computing erleichtern.
Foto: Nvidia

Nvidia, einer der großen Player im High Performance Computing (HPC) auf GPU-Basis, baut mit der Quantum Optimized Device Architecture (QODA) sein Angebot für das Quanten-Computing aus. Die hybride Plattform soll den Zugang zum Quanten-Computing erleichtern, indem sie die Programmierung sowohl von Quantenanwendungen als auch von klassischen Anwendungen in einer einzigen, konsolidierten Umgebung ermöglicht. Nvidia will so die Entwicklung von Quantenfähigen Anwendungen in den Bereichen KI, HPC, Gesundheit, Finanzen und anderen Disziplinen vereinfachen.

Wird QODA das CUDA des Quanten-Computings?

Letztlich soll QODA ebenso ein Standard werden, wie es CUDA als Compute Unified Device Architecture für das GPU-Computing in HPC-Umgebungen ist. CUDA ist ein C-ähnlicher Code zum Schreiben spezialisierter HPC- und KI-Anwendungen, die auf Nvidia-GPUs laufen. Laut Nvidia können HPC- und KI-Entwickler mit QODA bestehende Anwendungen um Quanten-Computing-Komponenten erweitern. Sie sollen dabei sowohl Quantenprozessoren als auch simulierte Quantenmaschinen nutzen können, die auf Nvidia DGX-Systemen und Nvidia-GPUs in wissenschaftlichen Supercomputing-Zentren und öffentlichen Clouds laufen.

 QODA liefert ein einheitliches Programmiermodell, das für Quantenprozessoren (echte oder emulierte) in einer hybriden Umgebung entwickelt wurde, das heißt CPUs, GPUs und QPUs arbeiten zusammen.
QODA liefert ein einheitliches Programmiermodell, das für Quantenprozessoren (echte oder emulierte) in einer hybriden Umgebung entwickelt wurde, das heißt CPUs, GPUs und QPUs arbeiten zusammen.
Foto: Nvidia

QODA ist nicht das erste Engagement von Nvidia in Sachen Quanten-Computing. Vor etwa einem Jahr veröffentlichte das Unternehmen mit cuQuantum ein Software Development Kit (SDK) zur Beschleunigung von Quanten-Workflows unter Verwendung der Tensor Cores in seinen GPUs. Zu dem SDK gibt es noch verschiedene Bibliotheken und Tools, die für Aufgaben wie die Simulation von Quantenschaltungen optimiert sind.

Nvidias Partner

Parallel zur Ankündigung der neuen QODA-Architektur veröffentlichte Nvidia eine Liste von Partnern, mit denen das Unternehmen beim Quanten-Computingzusammenarbeitet. Dazu zählen etwa die Hardwareanbieter IQM Quantum Computers, Pasqal, Quantinuum, Quantum Brilliance und Xanadu sowie die Software-Anbieter QC Ware und Zapata Computing. Als weitere Partner nennt Nvidia die Supercomputing-Zentren Forschungszentrum Jülich, Lawrence Berkeley National Laboratory und Oak Ridge National Laboratory (ORNL). Vor allem letzteres ist bemerkenswert, den erst im April hatte das ORNL mit Crusher einen neuen Supercomputer in Betrieb genommen, der auf GPUs von AMD basiert. Auch ansonsten gilt das ORNL eigentlich als AMD-Shop.