Auf der Konferenz "Nutanix Next", die am 9. und 10. Mai in Chicago stattfand, stellte das Unternehmen das Thema Multi-Cloud in den Mittelpunkt. "Wir sind ein völlig anderes Unternehmen als noch vor zwei Jahren", erklärte Rajiv Ramaswami, Chief Executive Officer von Nutanix. Nutanix sei jetzt KI-ready, fokussiere den Edge und setzt auf das Kernprodukt Nutanix Central.
Konsole für das Multi-Cloud-Management
Die Verwaltung mehrerer Cloud-Umgebungen ist allerdings keine leichte Aufgabe. IT-Administratoren (oder ihre Vertriebspartner) müssen auf jeden Cloud-Anbieter über ein anderes Portal zugreifen. Das kostet nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Sicherheitsrisiken und die Kosten.
Nutanix will diese Probleme mit Nutanix Central lösen. Das Tool soll über öffentliche Clouds, lokale Rechenzentren und Edge-Standorte hinweg funktionieren. Zu den Funktionen von Nutanix Central gehören föderiertes Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM), globales Flottenmanagement sowie globale Projekte und Kategorien. Nutanix Central ist eine Cloud-Lösung, die eine einzige Konsole für die Transparenz, Überwachung und Verwaltung von Public Cloud-, On-Premises-, gehosteten oder Edge-Infrastrukturen bietet.
Damit wird das universelle Cloud-Betriebsmodell der Nutanix Cloud Platform erweitert, um Silos aufzubrechen und die konsistente Verwaltung von Anwendungen und Daten überall zu vereinfachen. Der Company zufolge haben die meisten Unternehmen heute mit der Komplexität der Verwaltung einer zunehmenden Anzahl von Umgebungen in den Bereichen On-Premises, Public Cloud und Edge zu kämpfen, was zu Verwaltungssilos, Kosten, Sicherheitsrisiken usw. führt.
Dies bedeutet, dass ein konsistentes Management über alle Endpunkte hinweg, integrierte Sicherheit, Self-Service und On-Demand-Ressourcen, Governance und vollständige Lizenzportabilität erreicht werden müssen, damit Kunden Anwendungen und Daten überall ausführen können.
Das Produkt Nutanix Central zielt darauf ab, die Verwaltung auf einer großen, föderierten Skala über Endpunkte hinweg zu vereinfachen.
"Die Realität für die meisten Unternehmenskunden ist heute, dass sie eine große Anzahl von Anwendungen in verschiedenen Umgebungen verwalten" erklärte Thomas Cornely, Senior Vice President Product Management bei Nutanix. Dies führe zu erheblichen Management-Herausforderungen, die mit der Zunahme hybrider Multi-Cloud-Implementierungen nur noch zunehmen werden.
Hier biete das neue Produkt Unternehmen Unterstützung, so Cornely: "Mit Nutanix Central werden wir unsere hybride Multi-Cloud-Plattform erweitern, um ein wirklich universelles Cloud-Betriebsmodell zu liefern, das ein konsistentes Management über öffentliche Clouds, On-Premises, gehostete und Edge-Umgebungen hinweg ermöglicht."
Skalierbarkeit per Selbstbedienung
Nutanix Central bietet ein einheitliches Management und Reporting der gesamten Nutanix-Umgebung, die über private, öffentliche und Edge-Clouds verteilt ist, an einem einzigen Ort. Über das Nutanix Central Dashboard können Kunden auf Metriken auf Domain- und Clusterebene zugreifen, einschließlich Kapazitätsauslastung und zusammenfassende Alarmstatistiken, um einen schnellen Überblick über den Zustand jeder Domain zu erhalten. Diese Funktionalität ermöglicht auch eine nahtlose Navigation zu einzelnen Domains, basierend auf der rollenbasierten Zugriffskontrolle (Role Based Access Control - RBAC) der einzelnen Benutzer, über alle registrierten Domains hinweg.
Darüber hinaus werden Kunden in der Lage sein, Nutanix-Lösungen und interoperable Partnerlösungen zu entdecken, einzusetzen und zu verwalten. Nutanix Central wird den Kunden als Teil ihrer Nutanix Cloud Infrastructure (NCI) Lizenz zur Verfügung stehen.
Universelles Cloud-Betriebsmodell
Unternehmen, die mit der Verwaltung von Anwendungen und Daten in verschiedenen Umgebungen zu kämpfen haben, darunter mehrere öffentliche Clouds, On-Premises, gehostete Rechenzentren und Edge-Endpunkte, werden von Nutanix Central und einem universellen Cloud-Betriebsmodell profitieren, wirbt Nutanix. So könne ein Unternehmen mit gehosteten Rechenzentren an mehreren Standorten und verschiedenen Public-Cloud-Anbietern in verschiedenen Regionen beispielsweise ein zentralisiertes Governance- und Sicherheitsprogramm aktivieren. Auch Einzelhändler mit einer großen Anzahl von Filialen würden von einer einzigen Steuerungsebene zur Verwaltung der Edge-Standorte profitieren.
Kubernetes und Snapshots
Zusätzlich zu Nutanix Central kündigte das Unternehmen auch neue Funktionen in der Nutanix Cloud Platform an, um leistungsfähigere und sicherere Anwendungen und Daten zu unterstützen - die alle über Nutanix Central verwaltet werden. Nutanix Data Services for Kubernetes (NDK) sollen Kunden die Kontrolle über Cloud-native Anwendungen und Daten in großem Umfang geben.
Nutanix stellte NDK als Teil seiner Nutanix Cloud Infrastructure (NCI) vor und bietet nun Storage, Snapshots und Disaster-Recovery auch in Kubernetes. So soll die Entwicklung containerisierter Anwendungen für Stateful-Arbeitslasten beschleunigt werden. Mit NDK profitieren Kubernetes-Entwickler von Self-Service-Funktionalitäten, um Speicher- und Datendienste zu managen, und die IT von einem transparenten Ressourcenverbrauch inklusive Governance. Zudem ist NDK auch für die Nutzung mit Red Hat OpenShift konzipiert.
Außerdem neu ist die Multicloud Snapshot Technology (MST) für Cloud-übergreifende Datenmobilität. Snapshots sind damit direkt in nativen Cloud-Objektspeichern, beginnend mit AWS S3 möglich. MST wird diverse Anwendungsszenarien unterstützen, darunter Disaster Recovery und Back-up für containerisierte wie auch virtualisierte Anwendungen oder die Fähigkeit, einen Snapshot zu erstellen und diesen sofort in einer beliebigen Umgebung wiederherzustellen. Andere unterstützte Szenarien sind eine Cloud-übergreifende Datenmigration, die Möglichkeit, Daten für Workflows wie Test/Dev zu teilen, oder die Langzeitarchivierung aus Compliance-Gründen.
Zusätzlich zu diesen neuen Funktionalitäten bietet Nutanix Objects Storage jetzt eine Integration mit dem Data-Cloud-Spezialisten Snowflake, um Unternehmen die Nutzung der Snowflake Data Cloud und damit die Analyse der Daten direkt auf Nutanix Objects Storage zu ermöglichen. Damit bleiben die Daten lokal, verkürzen sich Markteinführungszeiten und liegen Erkenntnisse aus Analysen schneller vor, so die Company. Darüber hinaus vereinfacht ein gemeinsamer Namensraum in Nutanix Objects den Zugriff auf global verteilte Daten.
Project Beacon
Ziel des neu angekündigten Project Beacon ist ein datenzentrierten Portfolio an Platform-as-a-Service (PaaS)-Diensten, die sich überall zur Verfügung stellen lassen - auf Nutanix genauso wie in nativen Public-Cloud-Umgebungen. So soll die Art und Weise, wie datenzentrierte Plattformdienste entwickelt und den Kunden zur Verfügung gestellt werden, neu gestaltet werden. Die Vision dieses mehrjährigen Projekts ist es, diese Datendienste von der zugrundeliegenden Infrastruktur, auf der sie laufen, zu entkoppeln und so eine echte Anwendungsportabilität zu ermöglichen.
Durch die Entkopplung von Anwendungen und ihren Daten von der zugrundeliegenden Infrastruktur will Project Beacon Entwicklungsteams in die Lage versetzen, Applikationen nur einmal zu schreiben und überall zu betreiben.
Die ersten Bemühungen werden sich darauf konzentrieren, den Nutanix Database Service als Database-as-a-Service-Angebot nativ in jeder der öffentlichen Clouds verfügbar und leicht über Cloud-Marktplätze zugänglich zu machen und auf der öffentlichen Cloud-Infrastruktur laufen zu lassen. Danach plant Nutanix, das Angebot auf andere Datenservices wie Daten-Streaming, Messaging, Caching und KI/ML auszuweiten.
"Project Beacon ist unsere Vision, Entwicklungsteams zu ermöglichen, Anwendungen nur einmal zu schreiben und überall zu betreiben", erläutert Nutanix-CEO Ramaswami. "Zu diesem Zweck wollen wir datengesteuerte PaaS-Dienste liefern, die nicht mehr länger an einen einzigen Infrastrukturanbieter gebunden sind. Wir hoffen, dass die Unternehmen dadurch die Vorteile der hybriden Multi-Cloud voll ausschöpfen können - nicht nur auf Infrastrukturebene, sondern auch auf der Ebene der Anwendungsdaten."
Das Project Beacon ist derzeit allerdings noch Zukunftsmusik und wird wohl erst in einigen Jahren marktreif sein. (mb)