Cloud Computing

Nutanix rüstet sich für die Multi-Cloud-Ära

17.11.2017
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
Nutanix will mit neuen Services das Nutzen von Multi-Cloud-Lösungen attraktiver machen und gleichzeitig das hauseigene Enterprise Cloud OS aufwerten.

Unternehmen stehen unter dem Zugzwang, ihr Business zu überdenken und im gleichen Zuge ihre IT-Abteilung auf die neuen Herausforderungen einzuschwören. Laut Gartner, stehen dabei Multi-Cloud-Strategien und Architekturen im Vordergrund sowie Bereitstellungsmodelle, die sich über alle Schichten wie Software as a Service (SaaS), Infrastructure as a Service (IaaS) und Platform as a Service (PaaS) erstrecken.

Gartner sieht den Schlüssel einer erfolgreichen digitalen Transformation darin, das Unternehmen in einer Hybriden IT-Welt, die sowohl Cloud-Dienste aber auch Legacy- und On-Premise- Hosting-Umgebungen vereinen und unter einer gemeinsamen Management-Plattform übergreifend verwalten. Langfristig werden die Unternehmen aber das Interesse an eigenen On-Premise Private Clouds verlieren, stattdessen werden sie sich auf die Verbesserung ihrer Virtualisierungsinfrastruktur und besonders auf die Auslagerung von digitalen Geschäftsanwendungen in öffentliche Cloud-Dienste konzentrieren.

Dheeraj Pandey, CEO bei Nutanix, blickt optimistisch in die Multi-Cloud-Zukunft.
Dheeraj Pandey, CEO bei Nutanix, blickt optimistisch in die Multi-Cloud-Zukunft.
Foto: Nutanix

In diesem Kontext hat Nutanix auf seiner .Next Europe Conference seine Strategie ausgerichtet und entsprechende neue Services für das Enterprise-Cloud-Computing vorgestellt. Dazu zählt der Acropolis Object Storage Service, der Entwicklern als integraler Bestandteil des Enterprise Cloud OS zur Verfügung steht und eine Schnittstelle enthält, die kompatibel zu den Amazon Web Service S3 ist. Zudem erweitert ein Objekt-basierter Speicherservice den Funktionsumfang der Nutanix-Datenmanagement-Plattform. Der Dienst ist in der Lage Anwendungen, die aus dem Umfeld von Big Data Analytics, Data Warehouse oder IoT kommen, beim Umgang mit unstrukturierten Daten zu unterstützen. Der Objektspeicher lässt sich als nativer Service nutzen und unter anderem zur Datenarchivierung und Verwaltung großer Datenmengen verwenden.

Wer spezielle Rechenressourcen aus der Cloud benötigt, für den bietet Nutanix die Acropolis-Compute-Cloud-Services (AC2) an, die ebenfalls Bestandteile der Nutanix Enterprise Cloud OS sind. Damit lassen sich rechenintensive Anwendungen für die Bereiche Analytics-Workloads, hochvolumige Web Services für Frontends, Citrix XenApp-Implementierungen und innovative speicherresidente Analyseverfahren direkt aus der Cloud beziehen. Laut dem Hersteller lassen sich die IT-Kosten und die damit verbundenen Rechenkapazitäten optimieren und transparenter gestalten.

Darüber hinaus stellt Nutanix seine Services in einem App-Marketplace als Teil von Nutanix Calm zur Verfügung. Calm ist eine Automatisierungs- und Orchestrierungslösung, um vorkonfigurierte Werkzeuge und Arbeitsumgebungen wie Kubernetes, Hadoop, MySQL, Jenkins oder Puppet für Multi-Cloud-Umgebungen bereitzustellen. Der Nutanix App Marketplace ermöglicht Nutzern, Anwendungen und Arbeitstools mittels Standard-basierender Blaupausen zu definieren und auf dem Marktplatz zu veröffentlichen. Somit bekommen Entwicklerteams schnellen Zugang auf Werkzeuge, um neue Workloads unabhängig von der Cloud Umgebung zu entwickeln beziehungsweise zu implementieren.

Mit dem neuen Software-Release (Version 5.5) integriert Nutanix in Enterprise Cloud OS den Citrix Provisioning Services (PVS), der es erlaubt, virtuelle Desktopimplementierungen zu realisieren. Zusätzlich werden virtuelle Grafikchips (vGPU) unterstützt, um die Wiedergabe beziehungsweise Workloads von grafikintensiven Darstellungen zu beschleunigen. Auch die Unterstützung der aktuellen Server-Prozessorgeneration auf Basis der Skylake-Architektur gab der Hersteller offiziell mit der neuen Version bekannt.