Telekommunikationsriese Nokia hat angekündigt, bis zu 14.000 Stellen streichen zu wollen. Dafür macht das Unternehmen in erster Linie die sinkende Nachfrage nach 5G-Equipment verantwortlich.
Kürzlich hatte das Unternehmen seine aktuellen Geschäftszahlen für das dritte Quartal präsentiert und musste dabei einen Rückgang seines Nettoumsatzes um 20 Prozent (im Vergleich zum Vorjahr) hinnehmen - der Gewinn sackte um satte 69 Prozent ab. Das zwingt Nokia nach eigener Aussage zu Cost-Cutting-Maßnahmen: Bis zum Jahr 2026 will das Unternehmen zwischen 842 Millionen und 1,2 Milliarden Dollar einsparen.
Stellenabbau mit Unbekannten
"Die schwierigsten Geschäftsentscheidungen sind diejenigen, die sich auf unsere Mitarbeiter auswirken. Wir haben immens talentierte Mitarbeiter bei Nokia und wir werden jeden unterstützen, der von diesem Prozess betroffen ist. Unsere Kostenbasis anzupassen, ist ein notwendiger Schritt, um den Unsicherheiten des Marktes zu begegnen und unsere Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern", zitiert das Unternehmen seinen President und CEO Pekka Lundmark in einer Mitteilung. Welche Stellen konkret vom Personalabbau betroffen sein werden, dazu äußerte sich das Unternehmen bislang nicht. Ebenso wenig ist bekannt, ob Mitarbeiter in bestimmten geografischen Regionen betroffen sind.
Nokia ist nicht das einzige TK-Unternehmen, das in diesem Jahr Entlassungen angekündigt hat: Konkurrent Ericsson entließ bereits im Februar 2023 rund 8.500 Mitarbeiter - musste aber dennoch vor kurzem einen weiteren Umsatzrückgang hinnehmen. Auch Vodafone und die BT Group wollen in den nächsten Jahren mehrere tausend Stellen streichen.
5G-Technologie vor Herausforderungen
Obwohl private 5G/LTE-Netzwerke für Unternehmen immer häufiger eingesetzt werden, geht IDC davon aus, dass es für die Technologie in den nächsten zwei Jahren schwer werden könnte. Das schreiben die Marktforscher dreierlei Gründen zu:
Aktuelle 5G-Chipsätze sind nicht wie erwartet verfügbar,
das private Mobilfunknetz in die bestehende Netzwerkinfrastruktur einzubinden, bereitet Probleme und
die Art und Weise, wie das private Mobilfunknetz vermarktet wird.
"Damit der Markt weltweit schneller wächst und die Anbieter höhere Gewinne erzielen können, muss sich ein traditioneller Enterprise Channel entwickeln, um die Devices über Distributoren und Value-Added-Reseller auf den Markt zu bringen", schreibt IDC. (fm)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.