In der Umfrage geben 63 Prozent der Befragten an, dass sie bereits Umsatzeinbußen wegen der Coronakrise hinnehmen mussten. 30 Prozent berichten indes, kaum oder gar nicht negativ beeinflusst zu werden. IT-Unternehmen, die sich als betroffen bezeichnen, berichten von gestoppten oder abgesagten Projekten sowie einem teils drastischen Auftragsrückgang.
Andere sehen sich von Anfragen überrannt - beispielsweise im Cloud-Bereich oder zu Lösungen, die den Betrieben helfen, ihren Betrieb trotz vieler Mitarbeiter im Homeoffice fortzusetzen. Dazu gehören etwa Videokonferenz- und Online-Meeting-Produkte oder auch Tools für Zusammenarbeit und Dokumentenverarbeitung.
Digitalisierung der Produktion liegt auf Eis
Projekte, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Krise stehen, werden derzeit oft auf Eis gelegt, zumal viele Mittelständler mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Viel digitalisiert wird dort, wo es um das Homeoffice und die Weiterführung der Unternehmensprozesse in der Krise geht. Die Digitalisierung der Produktion gehört indes zu den weniger stark vorangetriebenen Bereichen, zumal hier vielfach Kurzarbeit angemeldet wurde. "Hier herrscht nun eher ein Digitalisierungsstillstand", teilt der BITMi mit.
Verbandspräsident Oliver Grün glaubt, dass die Coronakrise ein Weckruf für die Unternehmen sein könne, ihre Digitalisierung noch entschlossener voranzutreiben. "Es zeigt sich nun, dass wir in vielen Bereichen noch nicht so weit sind, wie wir sein könnten, sei es in der Bildung, Pflege oder Gesundheit." Die Krise verdeutliche, welche Fortschritte erzielbar seien, wenn der Druck steige. Laut Grün sollten sie weiterdenken und auch für die Zeit nach Corona auf Digitalisierung setzen.
Der Verband begrüßt die die vorsichtigen Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19, die gestern von der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten der Länder bekanntgegeben wurden. Für die Wirtschaft sei eine verlässliche Planung essenziell. Deshalb fordert Grün, "dass die Bedingungen für eine weitere Lockerung der Regeln transparent kommuniziert werden". Es sei wichtig, Wirtschaft und Gesellschaft aktiv in die Überlegungen einzubeziehen. (hv)