Die große Zeit des Newsletters schien schon einmal vorbei. Wer über soziale Medien Hunderttausende von Lesern erreichen kann, braucht schließlich nicht mühsam Nachrichten per Mail zu verschicken. Doch die Newsletter sind nicht verschwunden - im Gegenteil. "Die Informationsflut ist mittlerweile riesengroß und es ist einfach bequem, wenn Informationen zusammengefasst zugeschickt werden", sagt Anne-Christin Hoffmann, Kommunikationswissenschaftlerin an der Universität Passau. "Das ist schon ein toller Service." Das Informationsbedürfnis sei schließlich eher noch gewachsen. "Und E-Mails kann man nebenbei mitlesen", sagt Hoffmann.
Newsletter: Medienbranche setzt auf "Signalwirkung"
Die "New York Times" hat inzwischen einen Newsletter namens "The Edit" - nur für Studenten. Nichts Besonderes für die "NYT": Es ist nur einer von mehr als 40 verschiedenen. Die auflagenstarke US-Zeitung, die auch mit Blick auf den digitalen Wandel nicht als verschlafen gilt, setzt damit durchaus Trends.
Aber was haben die Verlage eigentlich davon? "Es hat sogar schon einen positiven Effekt, wenn der Newsletter gar nicht geöffnet wird", sagt Thilo Büsching, Professor für Medienmanagement an der Hochschule Würzburg. Es erinnere den Empfänger an den Absender. "Und es hat diese permanente Signalfunktion: "Wir sind da, wir informieren dich"." Newsletter seien damit eine Möglichkeit, sich als Informationsleuchtturm einen Namen zu machen.
Verbreitet sind Newsletter insbesondere als Morgenlektüre: Ganz frisch gestartet ist an diesem Montag "Morgen Europa" von "Politico" aus dem Hause Axel Springer. Er soll Entscheidern die für Deutschland relevanten Themen aus Brüssel präsentieren. Das "Handelsblatt" gibt in seinem "Morning Briefing" ebenfalls einen Überblick zu wichtigen Themen des Tages: "Handelsblatt"-Herausgeber Gabor Steingart kommentiert dann Geschäftszahlen genauso wie die Flüchtlingspolitik der EU.
Vom "Tagesspiegel" in Berlin gibt es frühmorgens sowohl den "Checkpoint" mit Informationen von Chefredakteur Lorenz Maroldt darüber, was in Berlin los ist, als auch die "Morgenlage". Sie gibt Frühaufstehern einen Überblick über Themen, die gut zu wissen sein könnten, wahlweise für "Politik-" oder für "Wirtschaftsentscheider". Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ("FAZ") hat einen Morgen-Newsletter namens "Hauptwache" im Angebot mit Infos zum Tag in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet. Die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") nennt ihren Newsletter "SZ Espresso" - verschickt wird er morgens und dann noch einmal abends. Das Magazin "Der Spiegel" und "Spiegel online" haben mittlerweile einen gemeinsamen Newsletter. Er kommt ebenfalls früh morgens ins Postfach, hat den Titel "Die Lage" und kombiniert Nachrichten, Analysen und Kommentare.
- Professionelle Newsletter-Tools für Laien und Profis
Moderne E-Mail-Marketing-Tools bieten Unternehmen einen einfachen Weg, professionelle Newsletter-Kampagnen online verwalten und deren Erfolge messen zu können. Im Folgenden ein Überblick über leistungsfähige Alternativen für Anfänger und fortgeschrittene Anwender. - CakeMail
CakeMail richtet sich an den Otto-Normal-Anwender, der seine E-Mail-Newsletter möglichst unkompliziert und schnell versenden möchte und auf weiterführende Features problemlos verzichten kann. - Clever Elements
Die Berliner Softwareschmiede Clever Elements GmbH bietet eine leistungsfähige SaaS-Lösung, die nach eigenen Angaben bereits von über 30.000 Firmen eingesetzt wird und sich als eine weitere schlicht gehaltene Alternative zu CakeMail präsentiert. - GetResponse
GetResponse ist ein international ausgerichtetes Tool, mit dem man nicht nur E-Mail-Kampagnen, sondern auch Web-Formulare und Landing-Pages professionell erstellen kann. Die Software richtet sich an Anwenderunternehmen jeder Größe, die hohe Anforderungen an ihr E-Mail-Marketing-System stellen. - MailChimp
Die 2001 in Atlanta, USA gegründete Softwareschmiede MailChimp konnte sich mit ihrem E-Mail-Marketing-Dienst mittlerweile als eine der besten Newsletter-Lösungen positionieren. Wie der Anbieter erklärt, wird die Software bereits von über fünf Millionen Anwendern weltweit eingesetzt. - Campaign Monitor
Von namhaften Großkonzernen wie Facebook, Apple und E-Bay eingesetzt präsentiert sich Campaign Monitor als eine anspruchsvolle, funktionsreiche Alternative, die sich vor dem Platzhirsch MailChimp auf keinen Fall verstecken muss.
Special Interest per E-Mail und bei Bedarf
Auch zahlreiche regionale Tageszeitungen verschicken Newsletter, von der "Lausitzer Rundschau" über die "Rheinische Post" und die "Neue Osnabrücker Zeitung" bis zu den "Stuttgarter Nachrichten". Rund ein Dutzend waren es nach einer Erhebung des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) im Sommer vergangenen Jahres. Daneben haben sich viele Newsletter mit eigenem Schwerpunkt etabliert: Miriam Meckel, Chefredakteurin der "Wirtschaftswoche", schreibt seit jüngstem einen wöchentlichen Newsletter. Er trägt den Titel "Serendipity" und widmet sich jeden Sonntagnachmittag dem Thema Innovation. Es gibt von der "Wirtschaftswoche" aber etwa auch einen "Technologie-Newsletter" oder die Informationen "zum Mitreden in der Mittagspause" unter dem Titel "5 vor 12".
Die "Frankfurter Allgemeine" verschickt neben der "Hauptwache" unter anderem auch Newsletter zu Wirtschaftsthemen, mit Politikanalysen und einen für Sportfans. Von der "Zeit" gibt es neben vielen weiteren Newsletter zu Karriere- und Familienthemen - und einen namens "Fischer im Recht" mit den juristischen Kolumnen des Karlsruher Bundesrichters Thomas Fischer. Springers "Politico" hat eine breite Auswahl an Newslettern zu bieten, etwa zu Energiepolitik oder zu Finanzthemen aus London. Und der Verlag hat drei weitere für das Frühjahr angekündigt. Beim Spiegel Verlag haben Newsletternutzer ebenfalls die Qual der Wahl: Dort lässt sich beispielsweise einer namens "Fünf Sterne" abonnieren mit Leseempfehlungen der Chefredaktion, einer mit den Nachrichten des Tages, einer mit Literaturtipps, einer auf Englisch und ein monatlicher zu mysteriösen Krankheitsfällen namens "Der rätselhafte Patient".
Newsletter-Abonnenten können eigentlich wenig falsch machen: "Ich registriere mich dafür ja nur, wenn mich interessiert, was da kommt", sagt Anne-Christine Hoffmann. "Und ich kann ihn ja auch relativ problemlos wieder abbestellen." (dpa/fm)
- Die Geschichte der Sozialen Medien
Social Media - die Entwicklung verändert die Welt.</br></br> Quellen: IDC, MediaBistro.com, Gartner, Forbes.com, SixRevisions.com, ViralBlog.com, InstantShift.com, CopyBrighter.com, Mashable.com, uncp.edu, FindAndConver.com - 1969:
Compuserve</br> Arpanet - 1971:
Die erste E-Mail - 1988:
Internet Relay Chat (IRC) - 1989:
Wide Web (WWW) „geboren“ am CERN - 1991:
Erste Website von Tim Berners-Lee - 1993:
Mosaic-Browser - 1994:
Der erste Blog (Justin´s Link) - 1995:
GeoCities (Personal-Homepage-Service) - 1996:
ICQ (freie Messaging-Software) - 1998:
Google-Suchmaschine - 2002:
Friendster - 2004:
Facebook (in Harvard)</br>Flickr - 2008:
Das erste iPhone - 2011:
56 Millionen Twitter-Nutzer</br>550 Millionen Facebook-Nutzer</br>Google+ - 2012:
Eine Milliarde Facebook-Nutzer</br>500 Millionen Twitter-Nutzer</br>400 Millionen Google+-Nutzer</br>2,4 Milliarden Internet-Nutzer</br>6 Milliarden Mobiltelefonverträge