Open-Source und Linux in KW 43

Neue Versionen von FreeNAS und Proxmox VE

29.10.2012
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Die Entwickler der freien VMware-ESX-Alternative Proxmox VE haben eine neue Version zur Verfügung gestellt. Die Sicherheits-Distribution DEFT Linux gibt es letztmals als 32-Bit-Version.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source in der Kalenderwoche 43. DEFT Linux ist eine Sicherheits-Distribution, die viele freien Windows-Tools mit sich bringt.

Die Entwickler von Linux Mint haben gleich mehrere Updates für Cinnamon und den Nautilus-Fork Nemo ausgegeben. Die leichtgewichtige Linux-Distribution Puppy gibt es als Ausgabe 5.4 "Precise" und ist binärkompatibel mit Ubuntu 12.04 "Precise Pangolin". Das kostenlose network Attached Storage FreeNAS ist als Version 8.3.0 erschienen.

Proxmox VE 2.2

Proxmox VE basiert auf Debian und wird gerne als freie Alternative zu VMware Flaggschff ESX Server gehandelt. Sie müssen für diese Linux-Distribution keine Lizenzgebühren bezahlen und Kosten würden nur für ein Support-Abonnement anfallen. Wegen der neuen Ausgabe bieten die Entwickler bis 30. November 22 Prozent Rabatt für die professionelle Unterstützung.

Die neueste Version bietet eine Snapshot-Möglichkeit für KVM-Gäste. Den Linux-Kernel haben die Entwickler auf Ausgabe 2.6.32-042stab062.2.src.rpm aktualisiert.

Des Weiteren unterstützt das Host-System für virtuelle Maschinen nun bis zu 32 Netzwerk-Geräte. Mit bis zu 16 virtio-Geräten kann die Linux-Distribution ebenfalls umgehen. Aktualisierungen von 2.x auf 2.2 funktionieren laut Angabe der Entwickler relativ problemlos über den Paket-Manager: apt-get update && apt-get dist-upgrade. Ein Upgrade von Version 1.9 auf 2.x erklären die Entwickler in diesem Wiki-Eintrag. ISO-Abbilder können Sie im Download-Bereich der Projektseite herunterladen. Proxmox VE 2.2 gibt es ausschließlich für die Architektur x86_64.

DEFT Linux 7

DEFT Linux ist eine Sicherheits-Distribution der etwas anderen Art. Auch wenn der Grundstock Linux mit LXDE als Desktop-Umgebung ist, bringt das System in erster Linie freie Windows-Sicherheits-Tools mit sich. Diese werden über Wine gestartet. Das ist natürlich praktisch, da man diese Sicherheits-Werkzeuge nun benutzen kann, ohne eine Windows-Lizenz kaufen zu müssen.

DEFT Linux 7 wird die letzte 32-Bit-Variante sein. Allerdings wollen die Entwickler diese Ausgabe bis 2020 mit Updates versorgen. Die nächste Version von DEFT Linux gibt es dann für die Architektur x86_64. Sie finden weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung. Starthilfe für DEFT Linux 7 gibt es im 90-seitigen Handbuch (PDF, Englisch).

Die Entwickler sagen, dass sich DEFT Linux mit einer 200-MHz-CPU, 20 GByte Festplattenplatz und 128 MByte Arbeitsspeicher zufrieden gibt. Empfohlen sind allerdings ein Intel Dual Core, zwei GByte RAM und 500 GByte fester Speicher.

FreeNAS 8.3.0

FreeNAS ist eines der beliebtesten NAS-Systeme. Das auf FreeBSD basierende Betriebssystem ist so ausgelegt, dass es locker in einem Unternehmen eingesetzt werden kann.

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Die neueste Version basiert auf FreeBSD 8.3 und bringt ZFS 28 mit sich. Somit haben Sie die Möglichkeit der Deduplizierung. Hier sollten Sie allerdings aufpassen und gut überlegen, ob Sie diese Funktion einsetzen. Je mehr Daten dedupliziert werden, desto mehr Arbeitsspeicher braucht das System. Dieser Prozess lässt sich auch nicht so einfach rückgängig machen und die einzige Lösung ist laut Angaben der Entwickler, dem System mehr Speicher zu geben. Sollte dem System RAM ausgehen und es fängt an, auf die Festplatte auszulagern, könnte sich das negativ auf die Geschwindigkeit auswirken.

Bei Aktualisierungen von FreeNAS 8.2.0-RELEASE müssen Sie das Plugin-Jail nicht auf den neuesten Stand bringen. Sollten Sie das dennoch durchführen, könnte ein Verlust der Plugins die Folge sein. ISO-Abbilder und Plugins finden Sie bei Sourceforge.net.

Cinnamon 1.6.4 und Nemo 1.0.6

Clement Lefebvre hat in der Kalenderwoche 43 gleich mehrere Versionen der Desktop-Umgebung Cinnamon zur Verfügung gestellt. Die neueste Ausgabe, 1.6.4, hat es dann auch in das instabile Linux-Mint-Repository "Romeo" geschafft.

Der Nautilus-Fork Nemo wurde als Version 1.0.6 ausgegeben. Dieses Paket ist allerdings noch nicht in Romeo auffindbar. Nemo wurde ins Leben gerufen, weil die Mint-Entwickler mit dem von Nautilus eingeschlagenen Weg nicht zufrieden waren. Erste Unterschiede zwischen Nautilus 3.4 und Nemo 1.x sind bereits zu sehen.

Puppy Linux 5.4 "Precise"

Puppy Linux ist eigentlich eine sehr leichtgewichtige Linux-Distribution für die Hosentasche. Das Interessante an 5.4 "Precise" ist, dass diese Ausgabe binärkompatibel zu Ubuntu 12.04 LTS "Precise Pangolin" ist. Sie haben auch Zugriff auf die Ubuntu-Repositories und können sämtliche Pakete nachinstallieren. Mit JWM als Desktop-Umgebung ist Puppy Linux sehr Ressourcen-schonend und auch ziemlich schnell.

Per Standard verwendet die Distribution Kernel 3.2.29, der mit PAE konfiguriert ist. Somit setzt Puppy Precise eine i686-CPU voraus, die ebenfalls Physical Address Extension unterstützen muss. Das ISO-Abbild ist 157,5 MByte groß und Sie finden es bei ibiblio.org.

Steam für Linux Beta: Bewerben Sie sich

Man kann sich wohl nur annähernd vorstellen, was derzeit bei Valve los sein muss. Die Spiele-Spezialisten haben bekannt gegeben, dass man sich ab sofort für Steam für Linux bewerben kann. Dafür müssen Sie ein Steam-Konto besitzen und an einer kleinen Umfrage teilnehmen. Für die 1000 auserwählten Linuxer dürfte Weihnachten heuer früher kommen. Zu lang mussten sich Tux-Anwender auf große Spiele-Titel freuen. Kickstarter und auch Anbeiter wie Humble Bundle haben in den letzten im Bereich Spiele für Linux eine kleine Revolution gestartet. Nun springt mit Valve das Schwergewicht schlechthin auf den Tux-Zug auf.

SolusOS mit deutschsprachigem Forum

Die auf Debian basierende Distribution SolusOS erfreut sich zunehmender Beliebtheit, auch im Deutsch-sprachigen Raum. Seit wenigen Tagen gibt es ein Unterforum in Deutsch. In seiner nativen Sprache Probleme anzusprechen oder Anregungen mitzuteilen ist eben einfacher. (ph)