Aktuell bringt die Journalistin Kara Swisher von "All Things Digital" den VMware-Chef Patrick Gelsinger als mögliches "Dark Horse" (Pferdesportjargon für ein unbekanntes Rennpferd, das Wetter nicht kennen und darum nicht einschätzen können) ins Spiel. Der zuletzt besonders hoch gehandelte Ford-Chef Alan Mulally hat nach Einschätzung der Expertin immer schlechtere Karten; dazu hatten zuletzt Bemerkungen von Ford-Chairman Edsel Ford II beigetragen, der gegenüber der Finanznachrichtenagentur Bloomberg erklärt hatte, Mulally wolle bis mindestens Ende 2014 bei Ford bleiben.
Neben Mulally werden auch immer noch diverse Microsoft-interne Kandidaten als Ballmer-Kronprinzen gehandelt - zum Beispiel Enterprise-Chef Satya Nadella, COO Kevin Turner, der Chefstrage und frühere Skype-Chef Tony Bates sowie der ehemalige Nokia-CEO Stephen Elop. Zumindest Elop und Turner sind aktuell aber offenbar bereits so gut wie aus dem Rennen.
Daneben wurden auch immer wieder Outsider ins Spiel gebracht - zum Beispiel die Facebook-COO Sheryl Sandberg (die aber wohl nicht mit Microsoft gesprochen hat) oder der Pivotal-Chef und frühere Microsoft-Manager Paul Maritz, der sich zwar mit Microsoft-Gründer Bill Gates getroffen, aber kein Interesse an einer Rückkehr nach Redmond hat.
Maritz wiederum war Vorgänger von Pat Gelsinger an der VMware-Spitze. Gelsinger hatte davor als President und COO den Bereich Information Infrastructure Products bei der Vmware-Mutter EMC geleitet. Bekannter ist er den meisten aber durch drei Jahrzehnte Karriere beim langjährigen Microsoft-Partner Intel, wo er unter anderem als Architekt den 80486-Prozessor entwarf.
Gelsinger genieße im Silicon Valley hohes Ansehen, schreibt "All Things D" weiter und zitiert dazu einen Insider mit dem Lob: "Er stünde sicher ganz oben auf jeder Kandidatenliste in der Branche, wenn er verfügbar wäre. Es wäre überrascht, wenn er VMware so schnell wieder verließe - aber vielleicht sollte ich das nicht sein." VMware und Microsoft jedenfalls wollten Swishers Spekulationen nicht kommentieren.