OpenPower-Infrastruktur für die Cloud

Neue Server-Systeme von IBM beschleunigen KI-Anwendungen, Datenanalyse und HPC

14.09.2016
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
Neue OpenPower-Server von IBM beschleunigen rechenintensive Workloads und sollen Unternehmen und Cloud Service Anbieter dabei helfen, Kosten beim Betrieb ihrer Rechenzentren zu sparen.

IBM erweitert mit gleich drei neuen Linux-Servern sein bestehendes Portfolio an OpenPower-Systemen. Die Geräte gehören zur Power Systems LC-Familie, die für rechenintensive Anwendungen wie HPC oder Big Data entwickelt wurden und x86-basierte Server ersetzen sollen, wenn es nach dem Willen des Herstellers ginge.

Dafür hat IBM zusammen mit Nvidia den Power8-Server-Pozessor modifiziert und mit einer NVLink-Schnittstelle versehen. Dabei handelt es sich um eine bidirektionale Verbindung mit hoher Bandbreite, die gegenüber der herkömmlichen Kommunikation per PCI Express Gen3 bis zu 12-mal schneller die Daten übertragen kann. NVlink agiert nicht nur zwischen den Grafikprozessoren sondern kann jetzt auch im neuen IBM-Power8-Prozessor direkt mit der CPU kommunizieren. So können jetzt Power8-Prozessoren mit NVLink direkt miteinander über den Highspeed-Interconnect Daten austauschen.

Die neue Power8-CPU hat IBM zusammen mit Partnern im Rahmen der OpenPower-Foundation entwickelt. Die Integration der NVLink-Schnittstelle erfolgte unter dem Projektnamen "PowerEccel". Diese Technologie steht allen Mitgliedern der OpenPower-Foundation zur Verfügung, die ihrerseits entsprechende Systeme auf Basis der Power-Architektur entwickeln können.

Allerdings steht die nächste Generation von Power-CPUs schon in den Startlöchern. Serienreife Server-Systeme mit der kommenden Power9-Architektur werden von den Experten in der zweiten Jahreshälfte 2017 prognostiziert. Erste Prototypen mit dem Power9-Prozessor haben die Cloud-Provider Google und Rackspace bereits mit dem Server "Zaius" gezeigt.

Als ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit präsentiert IBM das neue System IBM Power S822LC für High Performance Computing. Das Gerät nutzt den neuen Power8-Prozessor, um die Nvidia Tesla P100 Pascal-GPUs per NVLink miteinander zu verbinden. Der Rechner eignet sich besonders für Anwendungen im Bereich Advanced Analytics, Deep Learning und Künstliche Intelligenz.

Zu den weiteren bald verfügbaren LC-Servern zählten der IBM Power S821LC und der IBM Power S822LC für Big Data. Diese Systeme können ebenfalls von der neuen GPU-Beschleunigungstechnologie profitieren. Anwender können aber auch Akzeleratoren wie NVIDIA Tesla K80 GPU oder P100 GPU für PCIe anschließen. Zudem bieten die beiden Geräte die Möglichkeit das integrierte POWERAccel Coherent Acceleration Processor Interface (CAPI) für eine Hochgeschwindigkeitsverbindung mit FPGA-Akzeleratoren einzusetzen.

Die vorgestellten IBM Power LC-Server sind für Linux-basierte Cloud-Umgebungen konzipiert worden, so IBM. Sie eignen sich besonders für Unternehmen und Cloud Service-Anbieter, die rechenintensive Anwendungen in Rechenzentren nutzen.

Laut IBM sind die neuen OpenPower-LC-Server ab 5999 US-Dollar online erhältlich. Interessierte können das Modell Power S822LC für High Performance Computing ab dem 26. September erwerben. Andere Varianten des LC-Servers sind laut Hersteller ab sofort verfügbar. (hal)