Amazon will seine Logistikzentren mit Hilfe von Robotern weiter automatisieren. Dabei setzt das Unternehmen auf Zukäufe wie jüngst den belgischen Mechatronik- und Roboterhersteller D. Cloostermans-Huwaert NV sowie Eigenentwicklungen. Nach Proteus und Cardinal arbeitet der E-Commerce-Riese jetzt an einem Roboter namens Sparrow.
Roboterhand Sparrow
Mit Sparrow will Amazon ein jahrzehntealtes Problem der Robotik lösen: Wie kann man die Fähigkeit der menschlichen Hand, Dinge zu greifen, nachahmen? Der Tech-Riese scheint diesem Ziel nun mit Sparrows einen großen Schritt näher gekommen zu sein. Unterstützt durch künstliche Intelligenz soll der Roboterarm in der Lage sein, eine Vielzahl von Greiftätigkeiten auszuführen. Also genau die Tätigkeiten, die bei Amazon klassischerweise ein Picker in die Hande nimmt: Artikel abholen und in Pakete verpacken.
Angesichts des Potenzials von Sparrows spekuliert das "Wall Street Journal" bereits darüber, dass Amazon so eines Tages Milliarden von Dollar an Löhnen und Sozialleistungen sparen könnte.Eine Vermutung, die man so bei Amazon nicht bestätigen will. Für Tye Brady, Cheftechnologe bei Amazon Global Robotics, bietet der Robotereinsatz vielmehr die Chance, "unsere Mitarbeiter mit den Werkzeugen auszustatten, die sie benötigen, um ihre Arbeit effizienter und sicherer zu erledigen". Ferner ergänzt er, "ich bin davon überzeugt, dass kollaborative Robotik wirklich zu mehr Produktivität führt und die Arbeit für die Belegschaft erleichtert". So könne man mit Hilfe der Roboter die Verletzungsrate in den Lagern minimieren und die Mitarbeiterfluktuation senken, wenn Roboter sich wiederholende Aufgaben und Tätigkeiten wie das Heben schwerer Lasten übernehmen.
20.000 Entlassungen
Das allerdings sind Erklärungen, die vor dem Hintergrund der jüngsten Ausführungen von Amazon-CEO Andy Jassy nur bedingt glaubwürdig erscheinen. So teilte Jassy in einer internen Mitteilung mit, dass es weitere Stellenstreichungen geben werde. Entsprechende Details würden Anfang 2023 mitgeteilt. Amazon interne Quellen sprechen hinter vorgehaltener Hand von rund 20.000 Entlassungen.