IBM z16-Ankündigungen

Neue Mainframes braucht der Netzwerkrand!

04.04.2023
Von 
Michael Cooney ist Senior Editor bei der amerikanischen Schwesterpublikation Network World.
Neue Mainframe-Optionen von IBM versprechen zusätzliche Konfigurations- und Einsatzmöglichkeiten sowie mehr Energieffizienz.
IBM hat einige seiner z16-Mainframes deutlich verkleinert und ihnen ein neues Betriebssystem verpasst, das den Schwerpunkt auf KI und Edge Computing legt.
IBM hat einige seiner z16-Mainframes deutlich verkleinert und ihnen ein neues Betriebssystem verpasst, das den Schwerpunkt auf KI und Edge Computing legt.
Foto: IBM

Die neuen Konfigurationen - darunter Telum-Prozessor-basierte IBM z16 Single-Frame- und Rack-Mount-Modelle mit 68 Kernen sowie neue IBM LinuxONE Rockhopper 4 und LinuxONE Rockhopper Rack-Mount-Boxen - sollen den Kunden laut IBM bessere Konfigurationsoptionen für Rechenzentren bieten und gleichzeitig den Energieverbrauch senken.

Die neuen Rack-Mount-Boxen weisen eine Rack-Unit-Größe von 18U auf. Zum Vergleich: Die bislang kleinsten Single-Frame-Modelle kommen in 42U.

Mehr im Rack

"Den Energieverbrauch im Rechenzentrum zu reduzieren, ist ein greifbarer Weg, um Umweltauswirkungen zu verringern. Architektonische Vorteile tragen dazu bei, dass sich sowohl IBM z16 als auch LinuxONE durch Nachhaltigkeit auszeichnen, insbesondere wenn es darum geht, x86-Workloads im Rechenzentrum zu konsolidieren", meint Marcel Mitran, IBM Fellow und CTO Cloud Platform, IBM zSystems und LinuxONE. Laut dem Experten ermögliche die Verlagerung von x86-Workloads auf LinuxONE- oder z16-Mainframes Energieeinsparungen von 75 Prozent. Zusätzlich stünden dank des neuen Formfaktors rund 67 Prozent mehr Platz im Rechenzentrum zur Verfügung.

"So können Storage-, Netzwerk- und andere, angrenzende Systeme im selben Rack untergebracht werden, um eine höhere Mainframe-Rechendichte in einem viel kleineren Paket zu realisieren", kommentiert Steven Dickens, Vice President und Practice Leader bei Futurum Research. "Dadurch dürfte es für die Kunden in Zukunft viel einfacher werden, ihre Mainframes zu managen und zu warten."

Zum signifikanten Update des Formfaktors kommt das erst kürzlich vorgestellte, neue Mainframe-Betriebssystem z/OS 3.1, das zahlreiche neue Features enthält. Unter anderem ein neues KI-Framework für System Operations, das

  • IT-Prozesse optimieren,

  • Management-Tasks vereinfachen,

  • die Performance verbessern und

  • die Anforderungen in Sachen Knowhow und Skills reduzieren soll.

Darüber hinaus soll die neue OS-Version auch die Einbindung von KI-Workloads ermöglichen und verbesserte Cloud-Funktionen einführen, wie IBM in einem Customer Preview Letter in Aussicht stellt. "In Verbindung mit einem z16-System wird das neue z/OS die KI-Beschleunigung, die Quantensicherheit und die flexiblen Kapazitätsmöglichkeiten der Plattform erweitern", ist auch IBM Fellow Mitran überzeugt.

Geht es um das LinuxONE-System, unterstützen die neuesten Versionen der Linux-Distributionen SUSE, RHEL und Ubuntu wichtige Funktionen des Telum-Prozessors von IBM, etwa:

"Die Tatsache, dass das LinuxONE Rack Mount in ein Rack eines Drittanbieters passt, wird einen weiteren Reibungspunkt für Kunden beseitigen, die den Rockhopper einsetzen wollen. Der steht bereits sehr erfolgreich im Wettbewerb mit generischen x86-Server-Anbietern wie Cisco, HP und anderen", analysiert Dickens und fügt hinzu: "IBM verzeichnet ein enormes Wachstum im Linux-Geschäft - das übertrifft sogar die 20 Prozent pro Jahr, die es mit Red Hat erzielt."

Laut IBM könnten die neuen z16-Mainframes weitere neue Use Cases vorantreiben, beispielsweise im Bereich Edge Computing. Das könne laut Big Blue insbesondere für KI-Entwicklungsumgebungen wertvoll sein. Weitere Einsatzgebiete sieht der Konzern in Standorten mit begrenztem Platzangebot, etwa Manufacturing- oder Gesundheitseinrichtungen.

Die neuen IBM z16 und LinuxONE 4 Single-Frame- und Rack-Mount-Optionen sind ab Mitte Mai 2023 bei IBM und zertifizierten Geschäftspartnern erhältlich. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Network World.