Bereits im Vorfeld von Apples September-Event "Wonderlust" sickerte die Nachricht durch, dass auch die Airpods Pro der zweiten Generation einer Produktpflege unterzogen werden. Wer sich vielleicht erst kürzlich für einen Kauf entschieden hatte, zuckte kurz zusammen. Tatsächlich fielen die Änderungen an der Hardware jedoch marginal aus - den wesentlichen Unterschied macht die USB-C-Ladeschachtel.
Viel interessanter ist dagegen das Firmware-Update, das nicht nur Optimierungen umfasst, sondern im Zusammenspiel mit iOS 17 eine Reihe neuer Funktionen zu bieten hat - und von denen profitieren alle.
Airpods Pro - deutlich smarter mit iOS 17 und der neuesten Firmware
Wer die zweite Generation der Airpods Pro (Lightning oder USB-C) mit seinem iPhone unter iOS 17 oder dem iPad mit iPadOS 17 verbindet, wird über spezielle Einblendungen über die neuen Funktionen informiert. Da wären "Adaptives Audio", "Personalisierte Lautstärke" und eine "Konversationserkennung".
Auch nachträglich lassen sich alle Optionen jederzeit aktivieren oder deaktivieren. Sind die AirPods Pro mit einem iOS-Gerät gekoppelt, kann man dazu einfach in den Bluetooth-Einstellungen auf das Info-Symbol in der Liste der Geräte klicken und die gewünschte Konfiguration vornehmen.
Die neuen Funktionen machen aus den ohnehin schon tollen In-Ear Kopfhörern deutlich smartere Alltagsbegleiter. Mit dem adaptiven Audio wird die aktive Geräuschunterdrückung transparenter. Richtig gelesen - die Vorzüge beider Betriebsmodi werden hier zu einer neuen Option kombiniert: So erkennen die Airpods Pro relevante Geräusche und filtern Umgebungslärm gleichzeitig heraus. In der Praxis funktionierte das recht gut. Eine Unterhaltung unweit einer lauten Baustelle war etwa deutlich angenehmer zu führen als im Transparenzmodus.
Etwas weniger präzise fällt dagegen unser Fazit zur "Personalisierten Lautstärke" aus. Zwar konnten wir bemerken, dass die Lautstärke beim Wechsel von leiserer zu lauterer Umgebung sinnvoll angepasst wurde - was das Feature darüber hinaus bietet, wird aber wohl erst mit der Zeit hörbar. Inwieweit die Airpods hier tatsächlich durch maschinelles Lernen die Gewohnheiten des Nutzers erfassen und basierend darauf sinnvoll die gewünschten Lautstärkepegel antizipieren, wird die Zukunft zeigen.
Konversation bei aktiver Geräuschunterdrückung - endlich problemlos möglich
Ein durchaus praktisches Feature ist die "Konversationserkennung". Sobald man als Träger der Airpods ein Gespräch beginnt, senkt sich die Lautstärke der Airpods Pro. Zudem wird die aktive Geräuschunterdrückung so modifiziert, dass störende Geräusche weiterhin gefiltert, die Stimme des Konversationspartners aber deutlich herausgearbeitet wird.
In der Praxis funktioniert das bis auf ein paar Einschränkungen recht gut. Konzeptionell bedingt ist es natürlich noch immer schwierig, wenn ein Gegenüber das Gespräch beginnt. Die Konversationserkennung reagiert schließlich erst, sobald der Träger der Airpods spricht - und das auch erst mit einer kleinen Verzögerung von ungefähr einer Sekunde.
Trotzdem ist dieser Ansatz sinnvoll, denn andernfalls würden umgebende Unterhaltungen durchgehend den Konversationsmodus auslösen. Apple nutzt sogar die Beschleunigungssensoren der Airpods Pro 2, um die Kieferbewegung mit der erfassten Sprache abzugleichen und das als eindeutiges Indiz für eine tatsächlich eingeleitete Konversation zu werten.
Trotz kleiner Schwächen - toller Mehrwert für alle Airpods Pro der zweiten Generation
Sobald die Airpods Pro keine Konversation mehr erkennen, wird die Wiedergabe-Lautstärke langsam wieder auf den zuvor eingestellten Pegel hochgefahren. In unseren Tests ist das jedoch häufig auch dann passiert, wenn der Gesprächspartner längere Zeit ohne eine sprachliche Erwiderung des Airpods-Trägers spricht. Wer längeren Ausführungen seines Gegenübers folgen möchte, sollte also zwischendurch zumindest mal einsilbige Zustimmungen von sich geben.
Trotz der erwähnten Komplikationen bietet die Konversationserkennung einen tollen Mehrwert und ermöglicht es, die aktive Geräuschunterdrückung noch komfortabler zu verwenden, ohne dabei zu sehr von seinen Mitmenschen abgeschirmt zu sein. (Macwelt)