Cloudflare Serverless Database D1

Neue Datenbank-Alternative zu AWS Lambda & Co.

16.05.2022
Von 
Anirban Ghoshal ist Senior Writer für Enterprise-Software, Datenbanken und Cloud-Infrastruktur bei unserer US-Schwesterpublikation InfoWorld.
Mit seiner neuen Serverless Database D1 will Cloudflare Softwareentwicklern Zeit und Kosten sparen – und rückt AWS, Azure, Google Cloud und Oracle auf die Datenbank-Pelle.
Cloudflare will mit seiner Serverless-Datenbank D1 Angeboten wie AWS Lambda den Wind aus den Segeln nehmen.
Cloudflare will mit seiner Serverless-Datenbank D1 Angeboten wie AWS Lambda den Wind aus den Segeln nehmen.
Foto: optimarc - shutterstock.com

Aufbauend auf seiner kürzlich gestarteten Serverless-Anwendungsplattform "Workers" und dem R2 Object Storage Service bringt Cloudflare mit "D1" eine neue Serverless-Datenbank auf den Markt. Mit diesem Angebot will das Unternehmen den Database-Angeboten von Amazon Web Services, Microsoft Azure, Google Cloud und Oracle Konkurrenz machen. Der Vorteil der Cloudflare-Lösung: Die verteilte Datenbank soll Latenzzeiten und Gebühren für die Datenübertragung im Vergleich zur Konkurrenz reduzieren.

"Keine vergleichbaren Services am Markt"

Das wird laut dem US-Unternehmen erreicht, indem Daten an Standorten gespeichert werden, die näher am Nutzer oder der Applikation liegen. "Dieser Ansatz für eine Serverless-Datenbank steht im krassen Gegensatz zu AWS Lambda, wo die Daten zurück zur Funktion wandern", kommentiert Holger Müller, Principal Analyst bei Constellation Research. "Es gibt derzeit keine vergleichbaren Services am Markt. Wir erwarten, dass die anderen Cloud-Serviceanbieter mit eigenen Angeboten auf diesen Launch reagieren werden."

Bei den Kunden könnte Cloudflare D1 auch wegen der SQLite-API-Integration gut ankommen, die mit Oracles Datenbank-Managementsystem MySQL kompatibel ist, meint der Analyst: "Weil die Datenbank SQLite unterstützt, sind Entwickler in der Lage, Anwendungen ohne jegliche Schulung zu erstellen, was eine hohe Akzeptanzrate verspricht."

Zu den weiteren Merkmalen der Serverless-DB gehören die Möglichkeit, Daten von anderen Database-Anbietern zu übertragen, sowie die Integration der Workers-Plattform, die laut Cloudflare die Entwicklung von Full-Stack-Anwendungen vereinfachen soll. Zudem hat das Unternehmen angekündigt, keine Gebühren für Datenübertragungen erheben zu wollen.

"Raus aus der Security-Ecke"

Experten zufolge ist die Ankündigung der D1-Datebank ein weiterer, strategischer Schritt von Cloudflare, um sein Portfolio auszudehnen und neue Märkte zu erschließen: "Mit D1 will das Unternehmen seine Zielgruppen und Geschäftsfelder erweitern", meint Ghassan Abdo, Research Vice President bei IDC.

Analyst Mueller zufolge besteht das Ziel von Cloudflare darin, eine App-Plattform mit umfassendem Serviceangebot zu werden - inklusive Storage und Netzwerk. "Sie wollen raus aus der Security-Ecke und einen alternativen Ansatz bieten, um moderne Unternehmensanwendungen zu entwickeln." (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.